Damals im Hagenbusch

Die Toten Hosen in Marl

Echt jetzt? Ja! Die Toten Hosen haben - lang ist's her - das damalige HoT Hagenbusch in Marl abgerockt. Dieser Auftritt gehört zu den Legenden der Rockgeschichte im Kreis Recklinghausen.
Hagenbusch-Leiter Kai Underberg kann sich mit seinen 33 Jahren natürlich nicht an den Gig erinnern, würde die Superband aus Düsseldorf aber gerne mal im Jugend- und Kulturzentrum an der Rappaportstraße 12 begrüßen. Vor zwei Jahren haben Die Falken die Trägerschaft in der bekannten Einrichtung übernommen.
"Alles passiert" heißt einer der aktuellen Songs der Toten Hosen. Wenn man seinen Keller aufräumt, kann's passieren, dass man alte Schätze entdeckt. Im Jugend- und Kulturzentrum Hagenbusch ist das geschehen - und der Fund hat mit Campino & Co. zu tun.Das Plakat, mit dem eine damals unbekannte Punk-Rock-Band aus Düsseldorf vor 35 Jahren für ihren Gig in einem Provinznest namens Marl warb, könnte wie viele andere an den beiden großen Wänden im Hagenbusch kleben. Aber Erziehungswissenschaftler Kai Underberg (33) präsentiert beim Besuch des Stadtspiegels das Prachtstück der Sammlung voller Stolz gerahmt und hinter Glas. "Man hört ja immer, dass Die Toten Hosen nicht nur in großen Stadien spielen, sondern auch so genannte Wohnzimmer-Konzerte geben. Wenn sie zu uns kommen könnten, würde mich das freuen."

Das geht nicht nur dem Leiter des Jugend- und Kulturzentrums so. Luisa Müller, genannt Lucy, leitet das MaKi-Mobil der Stadt Marl und ist zur Zeit, weil sich das rollende Spieleangebot für Minis im Winterquartier befindet, im Kinderbereich der Einrichtung tätig. Lucy mag das aktuelle Album der Hosen. "Songs aus ,Laune der Natur' zu hören, wäre toll." Obwohl Praktikantin Charlene Rilat vom Alter her Campinos Tochter sein könnte, stammt ihr Favorit aus einer Zeit, als sie noch gar nicht geboren war: Ihr gefällt "Zehn kleine Jägermeister" am besten.
Auch sehr lustig: Martin Kleinert, im Hagenbusch-Team zuständig für die Organisation der Konzerte, erklärt - nach seinem liebsten Hosen-Song gefragt - , trocken: "Die Toten Hosen haben mich in meiner Jugendzeit zwar musikalisch begleitet, aber ich stand mehr auf Die Ärzte."
Es stimmt übrigens nicht, dass Die Toten Hosen seit 35 Jahren um Marl einen großen Bogen machen. Frontmann Campino kommt schon mal zur Grimme-Preis-Verleihung. Unvergessen, wie er beispielsweise 2013 als Überraschungsgast auf der Bühne im Theater Marl stand - im Fan-Trikot des wieder in die erste Bundesliga aufgestiegenen Fußballclubs Fortuna Düsseldorf.
Das sind doch Winke des Schicksals: 2019 spielt die Fortuna wieder erstklassig. Der Hagenbusch hübscht ab Februar seine Bühne auf. Knapp 200 Zuschauer passen rein. Wann seh'n wir Die Toten Hosen in Marl, damit sie lauthals "Wannsee" schmettern?

Infos auf einen Blick
Das Jugend- und Kulturzentrum Hagenbusch in Marl ist und war Schauplatz vieler Konzerte.
Am Samstag, 26. Januar, ab 19.30 Uhr, stellt die Marler Band Das Niwo ihr neues Album vor.
Im Hagenbusch an der Rappaportstraße 12 wird soziokulturelle und pädagogische Arbeit geleistet.
Träger der Einrichtung sind Die Falken. Der Hagenbusch ist ein Hotspot der Aktion Foodsharing: Interessierte sammeln Lebensmittel in Supermärkten, die nicht mehr verkauft werden, aber zu schade zum Wegwerfen sind, und geben sie hier ab.Infos im Netz: www.foodsharing.de

Kontakt:
Jugend- und Kulturzentrum Hagenbusch
Leitung: Kai Underberg
Rappaportstraße 12
45768 Marl
info@hagenbusch-re.de
www.hagenbusch-re.de
Tel.: 02365/63889
Fax: 02365/202711