Extraschicht im Ruhrgebiet mit viel Programm im LWL-Industriemuseum

Ein Feuerspektakel der besonderen Art erwartet die Besucher am Oberwasser des Schiffshebewerks.
Foto: LWL/Hudemann
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  • Ein Feuerspektakel der besonderen Art erwartet die Besucher am Oberwasser des Schiffshebewerks.
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Am Samstag (29.6.) legt das Revier eine "Extraschicht" ein. Auch die fünf Ruhrgebiets-Standorte des LWL-Industriemuseums sind bei der langen Nacht der Industriekultur wieder mit dabei. Das Programm zwischen 18 und 2 Uhr in den Häusern des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) reicht vom mobilen Knast über ein virtuelles Bergwerk bis hin zu Tanz, Musik und "1000 Feuern".

Zeche Zollern

"Knast trifft Kultur" heißt das Motto im LWL-Industriemuseum Zeche Zollern in Dortmund. In Anlehnung an die aktuelle Sonderausstellung "Alles nur geklaut?" geht es um berühmte Gauner, Taschentricks und das Gefängnis. Die "Blue Onions" mit den Brüdern Jake und Elwood aus der bekannten Filmkomödie "Blues Brothers" sorgen für ordentlich Stimmung bei ihren Musikshows. Die Justizvollzugsanstalt Castrop-Rauxel ist mit einem mobilen Knast zu Gast, in dem Gäste das Gefängnisleben ausprobieren können. In einer Fotobox müssen sich die Besucher entscheiden: Knastbruder, Blues Brother oder Gesetzeshüterin? Ab Mitternacht taucht eine LED-Lightshow das "Schloss der Arbeit" in ein beeindruckendes Licht, und in der Knastbar legt ein DJ zur Aftershowparty auf.

Zeche Hannover

Schicht am Schacht, die Feuer erloschen? Mit der Aktion "1000 Feuer" beweist das LWL-Industriemuseum Zeche Hannover in Bochum bei der Extraschicht das Gegenteil und beleuchtet die Vielfalt im Revier. Das Aktionstheater Freier Vogel und die Comedians Helmut Sanftenschneider, Özgür Cebe und Martin Fromme heizen mit Slapstick und Wortwitz mächtig ein. In der Dämmerung erglühen viele Feuerstellen am Förderturm und bieten Gelegenheit zum Zusammensitzen, Zuhören und Erzählen. Hören können Besucher Geschichten von Bergleuten, Erzählungen von ehemaligen Gastarbeitern, Berichte von Geflüchteten, Pläne von Studierenden und visionäre Entwürfe für das Revier von morgen.

Zeche Nachtigall

Eine Reise ins Ruhrgebiet von einst bietet die Zeche Nachtigall in Witten (Ennepe-Ruhr-Kreis). Der WDR zeigt in seinem virtuellen Bergwerk, wie vor 100 Jahren Kohle abgebaut wurde: Besucher können an Bord eines 14 Meter langen Trucks in die Haut eines Bergmanns schlüpfen und mit der Spitzhacke selbst Steinkohle aus dem Flöz schlagen. Der Clou: Wind, Vibration, Wärme und Gerüche verstärken die 4D-Illusion. Ganz analog und echt geht es dagegen bei Stollenführungen im Besucherbergwerk zu. Das Kulturprogramm bestreiten Bauchredner Michael Walta, der viermal am Abend auf der Bühne mit seinen Puppen, dem vorlauten Kohlestück "Herrn Schwatz" und Maulwurf "Horst Koslowski", über den Ruhrpott plaudert. Höhepunkt ist um Mitternacht eine Feuer- und LED-Show.

Henrichshütte

"Die Hütte tanzt" lautet das Motto des Abends auf der Henrichshütte Hattingen (Ennepe-Ruhr-Kreis). Eine Salsa- und eine Swing-Band spielen in der Gebläsehalle. Für Einsteiger auf dem Parkett gibt es kurze Workshops und einen Lindy Hop-Tanzkurs. In der Gastronomie Henrichs legt ein DJ zum Discofox auf. Für die kleine Pause zwischendurch kann man unterm Hochofen in einer Hängematte verweilen und den Blick über Tanzpaare schweifen lassen, die dort Tango Argentino tanzen. Im historischen Teil der Gebläsehalle können Besucher verschiedene Musikinstrumente ausprobieren. Im Bessemer Stahlwerk hat die "Jazz-Line" des Klavier-Festivals Ruhr ihr Forum. In der Schaugießerei erklären Mitglieder des Fördervereins die Schritte des Gießens. Kurzführungen für Erwachsene und Rundgänge auf dem Rattenweg für die jungen Gäste runden das Programm ab.

Schiffshebewerk

Das Schiffshebewerk Henrichenburg in Waltrop (Kreis Recklinghausen) begibt sich mit seinem Programm dieses Jahr unter Wasser und nimmt dabei Bezug auf seine aktuelle Sonderausstellung "U-Boote. Krieg und Forschung in der Tiefe". In der Maschinenhalle laufen ein Live-Hörspiel zum Roman "20.000 Meilen unter den Meeren" und Lieder aus "Titanic" und anderen Filmklassikern. Um 21 Uhr kapert Ralf Richter die Bühne und spricht mit Museumsleiter Dr. Arnulf Siebeneicker über die aufregenden Dreharbeiten zum legendären Film "Das Boot". Der Höhepunkt ist die Feuershow, die um 22.30 Uhr ihre Premiere erlebt und danach bis 0.30 Uhr alle 20 Minuten abgefeuert wird: Auf den Türmen und auf dem Museumsschiff "Phenol" werden passend zur Musik spektakuläre Feuereffekte in den Nachthimmel geschossen.

Tickets für die ExtraSchicht kosten im Vorverkauf 17 Euro, an der Tageskasse 20 Euro. Die Anreise mit dem ÖPNV sowie die Nutzung der Shuttlebuslinien wird empfohlen. Alle Infos unter http://www.extraschicht.de.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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