Jahrbuch Archäologie: Spuren, die Römer in Haltern hinterlassen haben

Im Römerlager in Haltern am See wurden die Lagergräben der Westumwehrung untersucht. Im Schnitt sind deutlich die V-förmigen Grabenprofile zu erkennen. | Foto: LWL/Jaszczurok
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  • Im Römerlager in Haltern am See wurden die Lagergräben der Westumwehrung untersucht. Im Schnitt sind deutlich die V-förmigen Grabenprofile zu erkennen.
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Ab sofort liegt die vollständige Arbeit der Archäologen aus Westfalen und Lippe aus dem Jahr 2012 in kompakt gedruckter Form in den Buchläden. In dem reich bebilderten, ausführlichen Rückblick auf das archäologische Jahr 2012 berichten 100 Autoren unter dem Titel "Archäologie in Westfalen-Lippe 2012" in 74 Beiträgen auf 304 Seiten von den interessantesten Ausgrabungen und Funden, den spannendsten Forschungsergebnissen und den größten Ausstellungen des vergangenen Jahres.

Mit den Spuren, die die Römer in Westfalen hinterlassen haben, beschäftigen sich gleich zwei Beiträge. Das Referat Provinzialrömische Archäologie der LWL-Archäologie untersuchte 2012 im sogenannten Hauptlager von Haltern am See den westlichen Teil der Lagerumwehrung. Anlass für die Ausgrabung war der erste Bauabschnitt des "Römerparks Aliso/Archäologische Baustelle am LWL-Römermuseum". Die Westfront des Lagers ist etwa 380 Meter lang und besteht aus einer Holz-Erde-Mauer und zwei vorgelagerten Wehrgräben mit dem charakteristischen V-förmigen Querschnitt.
Der zweite Beitrag zur provinzialrömischen Archäologie widmet sich Analysen von römischer Keramik. In einem gemeinsamen Pilotprojekt der LWL-Archäologie und der Forschungsstelle Keramik am Institut für Archäologische Wissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt am Main wurde die chemische Zusammensetzung des Tons, aus dem die sogenannte Terra-Nigra-Keramik hergestellt wurde, untersucht. Bei dieser Keramikgattung ist die Frage, ob es sich um einheimische germanische Produkte oder um römische Importe handelt, weitgehend ungeklärt. Mithilfe der chemischen Analysen soll herausgefunden werden, aus welchen Lagerstätten der Ton kommt, um dadurch Rückschlüsse auf die Produzenten ziehen zu können. Erste Ergebnisse belegen sowohl eine einheimische Produktion als auch den geringen Import qualitativ höherwertiger Stücke. Die bekannten Tonlagerstätten scheinen aber als Rohstofflieferanten nicht infrage zu kommen. Weitere Untersuchungen werden sicherlich einige offene Fragen beantworten können.
http://www.wir-fuer-marl.de/

Im Römerlager in Haltern am See wurden die Lagergräben der Westumwehrung untersucht. Im Schnitt sind deutlich die V-förmigen Grabenprofile zu erkennen. | Foto: LWL/Jaszczurok
Das Cover der neuen Publikation "Archäologie in Westfalen-Lippe 2012". | Foto: LWL
Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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