Straßen.NRW „Insektenfreundliche Meisterei“ Marl

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In Marl stellte der Landesbetrieb jetzt das Pilotprojekt „Insektenfreundliche Meisterei“ vor. Was hier erprobt und für gut befunden wird, soll künftig auf die über 80 Meisterei-Standorte ausgeweitet werden.

Für jeden Eingriff muss Ausgleich geschaffen werden. Neben den Ingenieuren und Technikern, die für Straßen- und Brückenplanung zuständig sind, arbeiten auch Landespfleger, Umwelt- und Forstexperten beim Landesbetrieb, um die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen. Nun will Straßen.NRW noch einen Schritt weiter gehen und auch im eigenen Betrieb das Thema Naturschutz vorantreiben. Die aktuellen Meldungen zum dramatischen Rückgang von Insekten und speziell zum Bienensterben nehmen auch  die Mitarbeiter wahr, die Anregung, eine Meisterei insektenfreundlich zu gestalten, aus den Reihen der Mitarbeiter kam.

Wenig Aufwand – viel Lebensraum

Ganz so klein ist der Beitrag, der nun in Marl vorgestellt wurde, nicht. Martin Saglimbeni, auf der Meisterei für den Fuhrpark zuständig, hat den Anstoß gegeben, nicht nur insektenfreundliche Sträucher zu pflanzen. Auch die auf jedem Gehöft vorhandene Mittelinsel wird – künftig mit Wildblumen bepflanzt – zahlreiche Insekten anlocken. „Ich habe meinen eigenen Garten insektenfreundlich umgestaltet“, sagt Saglimbeni. „Als ich damit fertig war, habe ich festgestellt, dass hier auf der Meisterei auch mit wenig Aufwand viel Lebensraum geschaffen werden kann.“ In den für die Liegenschaften zuständigen Abteilungen haben die Marler Straßen.NRW-Mitarbeiter offene Türen gefunden. „Wir wollen die Möglichkeiten nach Aufwand und Nutzen in Marl testen und dann auch für unsere übrigen Meistereien umsetzen“, sagt Ralf Wortmann, bei Straßen.NRW für die Liegenschaften verantwortlich.

Pilotprojekt in Marl

Der Landesbetrieb setzt mit dem Pilotprojekt in Marl schon jetzt eine der Ideen um, die der Landtag der Landesregierung zur Prüfung aufgegeben hat: So soll geprüft werden, „ob durch gezielte Extensivierung sowie Einsaat- und Bepflanzungsmaßnahmen von öffentlichen Brachflächen, Flächen der landeseigenen Liegenschaften (inklusive nachgeordneter Behörden), Straßenrändern, Grünflächen und Parkanlagen die Lebensräume für Insekten positiv gestaltet werden können.“

Das passiert in Marl

Ganz konkret bedeutet das in Marl, dass nicht nur die Mittelinsel zum blühenden Insektenparadies wird, sondern dass auch die übrigen Freiflächen mit Blick auf Insektenfreundlichkeit gestaltet werden: Blühende Büsche sind rund um das Verwaltungsgebäude gepflanzt worden. Eine gut 15 Meter lange Thujen-Hecke wird durch heimische Sträucher ersetzt, die Insekten Nahrung und Vögeln Lebensraum bieten. Unterschlupf für Insekten und Kleinlebewesen bietet eine Trockenmauer, die an einem bereits vorhandenen Teich entstanden ist. Zwei Obstbäume blühen künftig auf dem Gelände und in einer Azubi-Aktion sollen darüber hinaus noch Insektenhotels gebaut werden.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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