Baumschutzgruppen protestieren am Donnerstag vor der Marler Ratssitzung

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Am morgigen Donnerstag den 25 Juni protestieren die Baumschutzgruppen im Vest Recklinghausen vor der Ratsitzung des Marler Stadtrates. (Scharounsschule in Marl Drewer, 15 Uhr) Es geht um das immer noch beabsichtigte Bauprojekt der Essener Fakt AG auf dem Gelände des Jahnstadion und des Marl Hülser Waldes.
Obwohl der Optionsvertrag zum Kauf des Waldes und dem Geschichtsträchtigen Denkmalschutz - würdigen Jahnstadion, seit über einem Jahr abgelaufen ist, agieren die mit Ratsmehrheit regierenden Fraktionen im Sinne des Marler Investor und Chef der oben genannten Firma, Prof. Hubert Schulte Kemper.

Die Baumschutzgruppen fordern


Wir fordern von jeder der im Stadtparlament vertretenen Parteien, die Revision des im Jahre 2017 beschlossenen Ratsentscheides, vor dem Hintergrund der veränderten Klimasituation im Ballungsraum unseres Stadtteiles. Wir bitten unseren sehr verehrten Bürgermeister Werner Arndt und den Fraktionsvorsitzenden der Christdemokratischen Partei Thomas Terhorst, alles in in ihren Möglichkeiten zu tun, um unseren Wald der Bevölkerung als Naherholungsgebiet zu erhalten.

Einwände gegen den Bebauungsplan 224 Jahnstadion

Ein Vertreter der Baumschutzgruppe VEST legte gegen den Bebauungsplan Einspruch ein:
1.) Sämtliche von Naturschützern vorgetragenen erheblichen Bedenken, waren bei der Offenlegung der Flachenplannutzungsänderung im Dez. 2017 bis Jan. 2018 nicht ausgelegt. Bei meinem Ortstermin am 12. Januar (Liegnitzer Straße) wurde mir, trotz Nachfrage, kein Gutachten oder Stellungnahme vorgelegt, obwohl diese Dokumente der Behörde vorgelegen haben. Die Bürgerinitiative betrachtet diese gesetzlich vorgeschriebene Offenlegung als nicht ordnungsgemäß durchgeführt. Bedenken sind im Umweltbericht der Stadtverwaltung, nicht sachgerecht abgewogen worden. Darin wurden einseitig die Belange des Investors berücksichtigt, zu Lasten von Natur und Umwelt.

Der Bebauungsplan berücksichtigt nicht ausreichend die Umweltbelange im Stadtteil Hüls
Im einzelnen sind dies:
a. ) Der Landschaftsplan Vestischer Höhenrücken (Kreis Recklinghausen), der als behördenverbindliches Entwicklungsziel die "Erhaltung der Freiraumfunktionen der städtischen Grünzüge " dargestellt. b.) Der Grünordnungsrahmenplan (Stadt Marl 2006), der die umgebenden Waldflächen des Jahnstadion als zu erhaltende Bestandteile der innerstädtischen Grünzüge dargestellt. Es wird empfohlen von einer Bebauung abzusehen und den Waldbestand zu erhalten, sowie das Stadion selbst naturnah zu entwickeln bzw. extensiv zu nutzen
. c.) Die Waldfunktionskarte, nach der die Waldflächen Erholungs, Klimaschutz und Sicht-bzw. Immissionsschutzfaktoren aufweisen.

d.) Das integrierte Klimaschutzkonzept der Stadt Marl (2013). Die Aussagen und Schlüsse die aus dem städtischen Umweltbericht hervorgehen sind widersprüchliche Annahmen, und halten einer wissenschaftlichen Prüfung nicht stand. Vor allem sind die schädlichen Auswirkungen dieser großflächigen Bebauung auf das Stadtteilklima nicht ausreichend berücksichtigt worden.

Ausgleichspflanzungen in Haltern sind kein Ersatz für die Abholzung des Hülser Waldes.
2.) Der Bebaungsplan widerspricht klar dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept 2025+ (Isek). Dieser sieht unter anderen die Wahrung naturnaher Räume vor. Die Zerschneidung der Landschaft soll vermieden werden. Den Bürgerinnen und Bürgern des Stadtteil Hüls wird ihr Fußläufig erreichbares Naherholungsgebiet genommen. Dieser Wald ist seit Generationen ein öffentlich zugänglicher Park, mit angelegten Spazierwegen mit Abfallbehältern und Beleuchtung. Das traditionsreiche Fußballstadion soll wieder einem Sportverein als Spielfläche zur Verfügung gestellt werden. Die Tribünen- Konstruktion aus ist keinesfalls so Baufällig wie von städtischer Seite behauptet wird . Vielmehr ist dieses historische Bauwerk als einzigartiges, Pylongetragenes Tribünengebäude in Deutschland, unbedingt Denkmalschutz würdig. Der Abriss und die Veräußerung des Jahnstadion kommt einer Kulturstättenzerstörung gleich. Die Mehrheit der Marl -Hülser Bürgerinnen und Bürger sind damit nicht einverstanden.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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