Erinnerungs- und Gedenkveranstaltung am 17. Januar 2021

Flugblatt 1920 
ver.di-Archiv: Flugblatt vom 13. März 1920: Aufruf zum Generalstreik
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    ver.di-Archiv: Flugblatt vom 13. März 1920: Aufruf zum Generalstreik
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Die VVN-BdA Kreisvereinigung Recklinghausen e.V. lädt zu einer Erinnerungs- und Gedenkveranstaltung am kommenden Sonntag ein. Zum einen soll mit dieser Veranstaltung sowohl an die Ermordung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg durch Angehörige der Garde-Kavallerie-Schützen-Division am 15.01.2019 in Berlin als auch an den Kapp-Lüttwitz-Putsch vom 13. März 1920 erinnert werden.

Linie zum Faschismus

„Dies waren Ereignisse, die sich gegen die nach der Novemberrevolution 1918 errichtete bürgerliche Demokratie der Weimarer Republik richtete und in einer geraden Linie zum Faschismus des 3. Reiches führte“, erklärt Werner Sarbok für den Stadtverband der VVN-BdA in Recklinghausen.
Detlev Beyer-Peters, Vorsitzender der Kreisvereinigung der VVN-BdA, unterstreicht dies mit dem Hinweis, dass man viele von denen, die der Reichswehr am 01.04.1920 den Weg in und durch Recklinghausen frei gemacht hatten, in der Zeit des Faschismus wieder als Funktionäre und Aktivisten der NSDAP in Recklinghausen begegnete. „Bei ihrem gegen das Bielefelder Abkommen verstoßenden Durchmarsch durch Recklinghausen hatten Freikorps-Verbände der Reichswehr brutal zugeschlagen und zahlreiche Rotarmisten erschossen. Bedauerlicherweise mussten im letzten Jahr wegen der Corona-Pandemie einige Veranstaltungen anlässlich des 100. Jahrestag der blutigen Ostertage 1920 in Recklinghausen ausfallen. Das wollen wir jetzt Stück für Stück nachholen.“
Aus diesem Grund findet die Erinnerungs- und Gedenkveranstaltung
am 17.01.2020
um 11 Uhr
an dem erneuerten Denkmal für die Opfer des Kapp-Lüttwitz-Putsches und die Gefallenen der Märzrevolution auf dem Kommunalfriedhof in Recklinghausen Süd an der Saarstraße statt.

Das Denkmal liegt nah am Nebeneinganges Engelbertstraße.
Die VVN-BdA macht darauf aufmerksam, dass bei einer Teilnahme die Corona-Verhaltensregeln wie z.B. der 2-Meter-Abstand und das Tragen einer Atemschutzmaske verpflichtend sind, auch wenn die Veranstaltung im Freien stattfindet.

13. März 1920: Generalstreik gegen den Kapp-Putsch

Nur wenige Monate nach ihrer Gründung wird die Weimarer Republik von innen bedroht: Teile der Wehrmacht wollen die Demokratie zerschlagen. Gegen diesen sogenannten "Kapp-Putsch" rufen die Gewerkschaften zum Generalstreik auf. Es wird ein Kampf um die Zukunft Deutschlands.

Als Reichswehrminister Gustav Noske am 29. Februar 1920 die 6 000 Mann starke Marinebrigade von Hermann Ehrhardt und das Freikorps Loewenfeld auflöst, widersetzt sich Reichswehrgeneral von Lüttwitz. Am frühen Morgen des 13. März besetzt er mit der Marinebrigade Ehrhardt - deren Angehörige als Ausdruck ihrer völkischen Gesinnung häufig ein Hakenkreuz auf ihrem Helm tragen - das Berliner Regierungsviertel und ernennt den Reichtsagsabgeordneten der Deutschnationalen Volkspartei Wolfgang Kapp zum Reichskanzler. Ihr Ziel ist die Beseitigung der Regierung und Zerschlagung der Republik.

Da die Reichswehr nicht bereit ist, gegen die Putschisten militärisch vorzugehen, flieht die Regierung aus Berlin. Am Nachmittag des 13. März rufen Siegfried Aufhäuser, der Vorsitzende der "Arbeitsgemeinschaft freier Angestelltenverbände" (AfA), und der Vorsitzende des "Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes" (ADGB), Carl Legien, gemeinsam zum Generalstreik gegen den Kapp-Putsch auf: "Die deutsche Republik ist in Gefahr!"

Der Generalstreik zeigt Wirkung: Der Putsch ist nach vier Tagen beendet.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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