Visionen zum 1. April in Teil 2
Investor mit Einsicht

Foto: Peter Schmidt

Vor einigen Tagen trafen sich die Mitglieder der BI Jahrwald mit einem potentiellen Investor. Das Gespräch gliederte sich grob in 2 Teile. Der erste Teil war ein 1,5 stündiger Monolog seitens des Investors, der bestrebt war ,seinen Kenntnisstand über das Bauvorhaben vorzubringen. Im zweiten,
fiktiven Teil überzeugte die BI Jahrwald den Investor. Dieser lenkte ein und besann sich eines Besseren. Das Szenario aus Teil 1 hat sich tatsächlich ereignet. Die Begebenheiten aus Teil 2 sind leider nur ein frommer Wunsch zum 1. April.

Teil 1:

Zunächst einmal stellte der Investor klar, dass er nicht der Investor sei, sondern im Vorstand einer großen Immobiliengesellschaft sitze und diese Interessen vertritt. Diesbezüglich markierte er, dass er in der Öffentlichkeit regelmäßig als Täter dargestellt wird, sich in Wirklichkeit aber als Opfer sieht. Die Täter müssten in der Verwaltung gesucht werden. Der Investor ist der Überzeugung, der CO2 Killer in Marl und in Deutschland zu sein. Er empfand es als „Sauerei“, wenn er für Baumfällungen angeklagt werde. Er sagte unter Eid aus, dass innerhalb von 30 Metern Abstand von den geplanten Immobilien kein Baum gefällt würde. Und wenn Herr Schaf. aus der Verwaltung Ihn diesbezüglich belogen hätte, dann hätte er ihn belogen. Zudem würde er, falls es denn zu diesem Bauvorhaben komme, auf einem Gelände von 70.000 m², Bäume in einer Nachbarstadt pflanzen, die als Ersatzfläche gelte. Zudem wollte er in der Vergangenheit einzig eine kleine Fläche bebauen, die ein auf dem Gebiet liegendes Stadion betrifft. Er ist allerdings seitens der Verwaltung zu einer größeren Bebauung genötigt worden. Den städtischen Wald wollte er nie in Angriff nehmen. Daher sei der Fehler bei der Stadtverwaltung zu suchen. Er machte deutlich, ein Menschen- & Baumfreund zu sein. Schließlich habe er durch die Schaffung von Wohnraum „die Menschen aus dem Sumpf geholt“. Seine Absicht liege darin, die Menschen in Arbeit und Brot zu bringen. Auf die Frage der Abwasserproblematik, die sich aufgrund der versiegelten Fläche ergeben könnte, merkte er an, dass er bereits mit der Verwaltung über eine Lösung sprach. Diese Lösung ließ sich allerdings technisch nicht durchsetzen. Auch wurde mit der Stadt darüber gestritten, wer die Kosten für dieses Vorhaben übernimmt. (gemeint ist hiermit ein kleiner Park in der Nähe des potentiellen Baugebietes, in dem in übereilter Weise viele Erlen gefällt wurden mit der Absicht, aus einem stehenden Gewässer ein Fließgewässer werden zu lassen. Hier sollte dann das Sickerwasser abgeführt werden. Bedauerlicherweise stellte sich aber heraus, dass das Wasser aus diesem Gewässer partout nicht bergauf in den anschließenden Bachlauf fließen will.) Kompetenz sei nun einmal keine Eigenschaft, die bei den Sozialdemokraten liege betonte der Investor. Er ist der Überzeugung, dass wir in Marl 3.000 neue Wohnungen benötigen, damit unsere Kinder nicht wegziehen.

Teil 2:

Die BI Jahnwald stellte klar, dass sie im Rahmen ihrer Öffentlichkeitsarbeit stets bemüht war, den Investor differenziert zu benennen. Dann ließen die Mitglieder der BI den Investor auf den Bauplan schauen. Auf diesem Plan zeichnet sich ab, dass sowohl für die geplanten Immobilien, als auch für einen Sicherheitsabstand viele Bäume gefällt werden müssten.

In einem Bericht dazu heißt es:
„Um den Wald zu schützen, sind im Süden und insbesondere im Norden, wo Waldbestand freigestellt wird, Waldrandgestaltungsmaßnahmen auf einer Breite von bis zu 20 m vorgesehen, die vorhandene und freigestellte Waldränder stabilisieren und anreichern sollen. Dazu sind nach Auslichtung/Durchforstung und Förderung von entwicklungsfähigen Bestandbäumen Vor- und Unterpflanzungen mit standortheimischen Sträuchern und kleineren Bäumen (2. Ordnung) vorgesehen, die einen gestuft aufgebauten Waldrand bilden werden und zugleich ein zusätzliches Angebot insbesondere für Vögel bieten.“

Der Investor zeigte sich überrascht. Er stellte fest, dass hier enorm viel Waldfläche für sein Vorhaben verschwinden würde. Auch wurde ihm bewusst, dass durch die Bebauung und den Eingriff in dieses Waldgebiet, Starkwinde die Möglichkeit hätten, den ungeschützten Wald nachhaltig zu schädigen. Dies würde dazu führen, dass mittel- bis langfristig das gesamte Gebiet einer Bebauung zum Opfer fallen könnte. Der Investor war bestürzt über diese Klarstellung. Herr Schaf. musste ihn belogen haben.

Entrüstet war der Investor, als die BI ihm klarmachte, dass wir in unserer Stadt den höchsten Wohnungsleerstand in der Region verzeichnen und unsere Kinder wegziehen würden, weil sich in Marl das Freizeitangebot in Grenzen hält und die Stadt durch das sinnlose Verdichten und Vernichten von Erholungsräumen für einen Wegzug entscheiden.

Als Lösung schlug er vor, das Stadion einem Verein zu überlassen, welcher seit langem dieses geschichtsträchtige Monument pflegt und erhält. Er schlug vor, die Tribünen von Unrat befreien zu lassen und möchte diese Maßnahme mit Spendengeldern finanzieren.

Auch möchte er sich verstärkt darum kümmern, dass unsere Kinder in unserer Stadt ansässig bleiben. Daher schlug er vor, sich regelmäßig mit der BI zu treffen um Anregungen zu erhalten, die es Ihm ermöglichen nachhaltige Unternehmen zu gründen. Denn Umwelt und Wirtschaft ließe sich vereinen. Dies hätte auch für die Stadt den Vorteil, dass die Gewerbesteuer lokal eingenommen würde.

Zudem möchte der Investor der stadteigenen Immobiliengesellschaft beratend zur Seite stehen. Diese könne aufgrund des niedrigen Zinsniveaus zum jetzigen Zeitpunkt unseren Bürgern gute Preise für Immobilien bieten, diese aufhübschen und vermieten. Dies könnte die Einnahmen nachhaltig optimieren und zu einer Gesamtzufriedenheit der Bürger führen die zum Teil finanziell nicht in der Lage sind den Wohnraum attraktiv aufzuwerten. Dies sei er der Stadt schuldig, da er als Aufsichtsratsmitglied vor einigen Jahren miterlebt hat, wie spekulativ das Immobiliengeschäft sein kann.

Zusätzlich hat der Investor erkannt, dass jeder Baum Sauerstofflieferant für 10 Menschen ist und die Temperatur im Sommer um bis zu 7 Grad herunterkühlt. Da er auch Menschenfreund ist, wird er vermehrt Bäume pflanzen, um Leben zu retten.

(April April…)

Marc Walden

Autor:

Peter Schmidt aus Marl

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