Zum Holocaust-Gedenktag in Marl , Gedenken als Mahnung

Blick von der Zugrampe innen auf die Haupt­ein­fahrt des KZ Auschwitz-Birkenau, 27. Januar 1945 | Foto: Bundesarchiv, B 285 Bild-04413 / Stanislaw Mucha / CC-BY-SA 3.0
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  • Blick von der Zugrampe innen auf die Haupt­ein­fahrt des KZ Auschwitz-Birkenau, 27. Januar 1945
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Der 27. Januar ist ein Tag des stillen Gedenkens. Es ist ein Tag, der an den grausamen Massenmord an sechs Millionen Juden erinnert. Es ist ein Tag, der uns ermahnt, dass solch ein menschenverachtendes Verbrechen niemals in Vergessenheit geraten darf.

Auch die derzeitige gesellschaftlichen Debatte führt uns deutlich vor Augen, wie wichtig es ist, sich gegen rassistische und menschenfeindliche Parolen zu stellen und sich dieses Menschheitsverbrechens aktiv zu erinnern. Es ist auch der Tag der Erinnerung an die NS-„Euthanasie“-Opfer, an Zwangssterilisationen und grausamste Verbrechen an Menschen mit Behinderungen. Ausgrenzung und Stigmatisierung von Minderheiten müssen entschieden bekämpft werden. Niemand darf wegen Geschlecht, Hautfarbe oder Herkunft diskriminiert, niemand wegen seiner sexuellen Orientierung oder Religionszugehörigkeit ausgeschlossen werden.

Polizei im NS-Regime

Unter der Überschrift „Handlanger. Im staatlichen Auftrag.“ ist die deutsche Polizei im NS-Regime das zentrale Thema, wenn die Stadt Marl am Auschwitz-Gedenktag am Freitag, 27. Januar 2017, an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert. Neben der Gestapo waren im Nationalsozialismus auch andere Sparten der deutschen Polizei am Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung und an der Verfolgung von Menschen jüdischen Glaubens beteiligt.

Die Ordnungspolizei als Täter beim Holocaust

Seit April 1940 war Dr. Heinrich B. Lankenau als "Befehlshaber der Ordnungspolizei" (BdO) im Wehrkreis VI . Dieser bevölkerungsreichsten und größten Polizeibereich umfasste das heutige Nordrhein-Westfalen, den Raum Osnabrück und ab 1940 Teile Belgiens. Alles in allem befehligte der BdO im Wehrkreis VI damit an die 200.000 Mann.
Es wurden dort Wachmannschaften für die Deportationszüge in die Vernichtungslager und Transportbegleitungen in die Konzentrationslager im Osten gestellt. Auch das Aufsichtspersonal für die so genannten Arbeitserziehungslager war von hier aus zu stellen. Gegen Ende des Krieges unterstanden dem BdO darüber hinaus die Land- und Stadtwachten, die "Fremdarbeiter und Kriegsgefangene" zu überwachen und bei Fluchtversuchen wieder zu ergreifen hatten.

Polizeibataillone

Zum Aufgabenspektrum gehörte auch die Aufstellung von Polizeibataillonen, die später massiv an den Morden an der jüdischen Bevölkerung Osteuropas beteiligt waren.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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