55 TONNEN STAHL IN REKORDZEIT IM CHEMIEPARK MARL EINGEBAUT

Erst muss die alte Brücke rausgehoben werden.
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Dank sorgfältiger Planung und konzentrierter Umsetzung hat der Chemiepark Marl in Rekordzeit über der Nordstraße nahe Tor 8 eine neue Eisenbahnbrücke eingebaut. Das Team aus Experten von Evonik und Fachunternehmen war so schnell, dass trotz äußerst ambitioniertem Zeitplan die Arbeiten klar vor gesetzter Frist beendet werden konnten.

Und so rollte um 11 Uhr nach insgesamt 72 Stunden hochkonzentrierten Arbeiten die erste Lok, aus dem Ostbahnhof kommend, wieder in Richtung Flüssiggasverladung im werkseigenen Hafen. Der Neubau war erforderlich geworden, weil die alte Brücke den aktuellen Anforderungen nicht länger standhalten konnte.

Der Neubau war eine große Aufgabe: Die neue Eisenbahnbrücke aus Stahl ist zwar eingleisig, wiegt aber mit Maßen von 16 mal 8 Metern immerhin rund 55 Tonnen. Nachdem die umfangreichen Planungen und das durchaus gewichtige Invest im mittleren einstelligen Millionen-Bereich genehmigt worden waren, begann die zügige Umsetzung: „Letzte Woche haben wir die Brücke von einem Spezialunternehmen im niedersächsischen Meppen in nächtlicher Sonderfahrt nach Marl gebracht, was schon extrem gut geklappt hat“, bedankt sich Projektmanager Thomas Kruck bei den beteiligten Partnern und der Autobahnpolizei für ihre Eskorte.

Pünktlich um 7 Uhr begannen dann zunächst die Abbrucharbeiten: Kaum dass die letzte Lok über die schon am Haken hängende aber natürlich noch nicht bewegte Brücke gefahren war, wurde diese aus den beiden Widerlagern heraus gehoben, neben der Baustelle abgelegt und die neue Konstruktion eingesetzt. Und das in nicht einmal drei Stunden. Dieses war jedoch nur der erste wichtige Schritt. Anschließend wurden die beiden Widerlager zurück gebaut und dann die Fertigteile für die neuen Anschlüsse eingehoben. „Zu diesem Zeitpunkt, schon leicht vor Zeitplan, konnten wir anschließend mit dem Auflegen und befestigen der Schienen auf und vor der Brücke beginnen“, erläutert der Projektverantwortliche Christian Weber. „Im gleichen Zeitrahmen haben wir darüber hinaus, im Schatten der Brückenbaustelle noch eine Weiche komplett saniert, um eine künftige erneute Sperrung des Streckenabschnitts zu vermeiden“, so Weber weiter.

Dass das Team gegen Ende dann doch noch einmal ins Schwitzen kam, lag dann nicht an der Aufgabe, sondern an den hochsommerlichen Temperaturen bis teils 30 Grad am Donnerstag und Freitag. Rund 150 Personen waren in drei Schichten rund um die Uhr im Einsatz. Dazu ein 700-Tonnen-Autokran, ein weiterer 250-Tonnen-Kran, fünf Bagger und weiteres schweres und leichtes technisches Gerät.

Über die eingleisige Verbindung rollen rund 60 Prozent der benötigten Rohstoffe in den Chemiepark. „Wo immer möglich setzt Evonik auf die umweltfreundlicheren Verkehrsträger Wasserstraße und Schiene, auch um die Autobahnen und Straßen im Ruhrgebiet und in der Nachbarschaft zu entlasten“, so Dr. Jörg Harren, Standortleiter des Chemieparks Marl, über das erfolgreiche und umweltschonende Projekt. Um die Zeitspanne der dreitägigen Umbauphase zu überbrücken, hatte der Chemiepark die Logistik so umdisponiert, dass es zu keinen Versorgungsengpässen in den Produktionsanlagen gekommen ist.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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