7. Westfälischer Tag für Denkmalpflege in Marl eröffnet

Das Westwerk der katholischen Kirche St. Stephanus und Vitus in Corvey bei Höxter ist das älteste Denkmal Westfalen-Lippes. Es wurde im Jahr 885 geweiht. | Foto: LWL/Seifen
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  • Das Westwerk der katholischen Kirche St. Stephanus und Vitus in Corvey bei Höxter ist das älteste Denkmal Westfalen-Lippes. Es wurde im Jahr 885 geweiht.
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Am Donnerstag wurde der Tag der Denkmalpflege in der Scharounschule in Marl Drewer eröffnet. Der Tagungsort ist die Marler Scharounschule, die in den Jahren 1964-1970 von dem Berliner Architekten Hans Scharoun errichtet wurde und die im Jahr 2004 in die Denkmalliste der Stadt Marl eingetragen wurde. Dennoch galt die Zukunft des Baudenkmals zunächst als unsicher. Dem Engagement von Architekten, Stadtplanern, Denkmalschützern und Stadtbewohnern ist es zu verdanken, dass die Scharounschule von 2009-2015 denkmalgerecht saniert werden konnte und heute von der städtischen Musikschule und der katholischen Aloysius-Grundschule gemeinsam genutzt wird.

Die LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen richtet den 7. Westfälischen Tag für Denkmalpflege aus. Die Veranstaltung, die sich an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Unteren Denkmalbehörden und andere Fachleute aus den Bereichen Denkmalpflege und Architektur, ehrenamtlich Engagierte, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von öffentlichen Verwaltungen und kirchlichen Institutionen, Denkmaleigentümerinnen und Denkmaleigentümer sowie Kulturinteressierte wendet, findet seit 2004 im zweijährigen Rhythmus statt.

„Denkmalpflege und die Moderne 1960+“

Im Mittelpunkt der zweitägigen Veranstaltung steht in diesem Jahr das Thema „Denkmalpflege und die Moderne 1960+“. Der Fokus ist dabei vor allem auf die Architektur der 1960er- und 1970er-Jahre gerichtet, die auch in das Blickfeld der Denkmalpflege gerückt ist. Die Herausforderung besteht hier u.a. darin, Bauten auf ihren Denkmalwert zu untersuchen, die zum Zeitpunkt ihrer Erbauung historische Strukturen überschrieben haben und die heute bei der Bevölkerung oftmals als „hässlich“ und „unmenschlich“ gelten. Zudem sind viele Gebäude aus dieser Zeit aktuell stark sanierungsbedürftig und werden den Ansprüchen an eine zeitgemäße Nutzung nicht mehr gerecht. Die LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen möchte mit dem 7. Westfälischen Tag für Denkmalpflege einen Beitrag zur denkmalpflegerischen Auseinandersetzung mit der Architektur der 1960er- und 1970er-Jahre leisten.

Rathauskomplex am Creiler Platz

Die Stadt Marl, für deren geografische Mitte mit Beginn der 1960er-Jahren ein neues Zentrum entworfen wurde, bietet sich für die Beschäftigung mit dem Thema besonders an. Der Rathauskomplex am Creiler Platz mit Sitzungstrakt und zwei Bürotürmen, von den holländischen Architekten H. van den Broek und J. B. Bakema nach ihrem Wettbewerbssieg in den Jahren 1960-1967 errichtet, veranschaulicht die optimistische Stimmung eines wirtschaftlichen Aufschwungs in den Formen der Architektur. Die Denkmalpflege setzt sich für den Erhalt und die Pflege der stark sanierungsbedürftigen Gebäude ein.

7. Westfälischer Tag für Denkmalpflege
Am 19. und 20. Mai 2016 in Marl

Das Programm

Das Programm

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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