Auftakt: Ruhrtriennale startet in die neue Spielzeit

Ruhrtriennale-Intendantin Stefanie Carp | Foto: Fotograf / Quelle	Daniel Sadrowski/Ruhrtriennale 2018
4Bilder
  • Ruhrtriennale-Intendantin Stefanie Carp
  • Foto: Fotograf / Quelle Daniel Sadrowski/Ruhrtriennale 2018
  • hochgeladen von Siegfried Schönfeld

Mit der neuen Kreation „The Head and the Load“ des südafrikanischen Künstlers und Regisseurs William Kentridge startet die Ruhrtriennale in die erste Saison unter der Intendanz von Stefanie Carp. Bei einer Pressekonferenz im Bochumer Dampfgebläsehaus stellte die Künstlerische Leiterin der Jahre 2018 – 2020 ausgewählte Produktionen und Projekte vor, die ab dem 9. August den Auftakt des Festivals prägen werden.

Stefanie Carp: „Die Festivalerzählung der Ruhrtriennale will eine Zwischenzeit behaupten, in der wir noch Zeit haben, das neue Projekt des menschlichen Zusammenlebens zu imaginieren und daran zu bauen. Die flüchtenden Menschen sind die Chiffre unserer Gegenwart, die uns zeigt, dass die Zeiten eines selbstgenügsamen Europas zu Ende sind, dass wir abgeben und teilen sollten, wenn wir in zivilisatorischen Standards überleben wollen. Europa hat in diesem Jahr die Grenzen zu gemacht und sich in sich selber eingeschlossen. Umso wichtiger ist ein Programm, das uns mit unterschiedlichen Perspektiven und Narrativen konfrontiert.“
Aufgrund eines Krankheitsfalles im engen Familienumfeld ist es der indischen Umweltaktivistin Vandana Shiva nicht möglich, die Eröffnungsrede zur Ruhrtriennale 2018 zu halten.
Statt ihrer wird die indische Philosophin und Gender-Theoretikerin Nikita Dhawan zum Auftakt des Festivals am 9. August (18 Uhr) in der Kraftzentrale Duisburg sprechen. Ruhrtriennale-Intendantin Stefanie Carp: „Wir wünschen Vandana Shiva viel Kraft in dieser Situation und haben großes Verständnis, dass sie momentan bei ihrer Familie bleiben möchte. Gleichzeitig freuen wir uns, dass wir mit Nikita Dhawan so kurzfristig eine so außergewöhnliche Denkerin für die Eröffnungsrede gewinnen konnten.“

Nikita Dhawan wird sich in ihrer Rede mit Postkolonialismus und Migration auseinandersetzen – zwei Themen, die auch das Programm der diesjährigen Ruhrtriennale prägen. Dhawan ist Professorin für Politische Theorie an der Universität Innsbruck und war Direktorin des Frankfurt Research Center for Postcolonial Studies. Ihr Forschungsfokus liegt auf den historischen, ökonomischen, sozio-politischen und kulturellen Verflechtungen zwischen Europa und der postkolonialen Welt. Weitere Schwerpunkte ihrer wissenschaftlichen Arbeit liegen in den Bereichen des Transnationalen Feminismus, der Globalen Gerechtigkeit, der Menschenrechte sowie der Demokratie und Dekolonisierung.

Im Anschluss an den Vortrag von Nikita Dhawan feiert um 20 Uhr William Kentridges neue Kreation „The Head and the Load“ in der Kraftzentrale Duisburg Deutschlandpremiere.

Die Ruhrtriennale

Das Festival der Künste lädt jedes Jahr zeitgenössische Künstler*innen ein, die monumentale Industriearchitektur der Metropole Ruhr zu bespielen. Hallen, Kokereien, Maschinenhäuser, Halden und Brachen des Bergbaus und der Stahlindustrie verwandeln sich jedes Jahr in beeindruckende Spielorte für Kunst an den Schnittstellen von Musiktheater, Schauspiel, Tanz, Performance und Bildender Kunst und machen die Ruhrtriennale zu einem weltweit einzigartigen Festival.

Die Programmausrichtung wird maßgeblich von der Intendanz bestimmt, die alle drei Jahre neu berufen wird. Die Intendantin der Festivalausgabe von 2018 - 2020 ist Stefanie Carp. Die Ruhrtriennale findet vom 09. August bis 23. September 2018 statt.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

39 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.