Pannekopp Orden des Geierabend 2017 geht an AfD-Politikerin Frauke Petry

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Für "besondere Verdienste" um das Ruhrgebiet verleiht der Geierabend 2017 den schwersten Karnevalsorden der Welt an die AfD-Bundessprecherin Frauke Petry. Sie erhält die Auszeichnung für eine Aussage über ihre Jugendzeit in Bergkamen. Dort habe es schon in den 90er Jahren rechtsfreie Räume gegeben, sogenannte No-Go-Areas. Für diese realitätsferne Wahrnehmung finden wir nur eine Erklärung: Schon damals galt überall, wo sie hinkam: Petry geht gar nicht! Wo sie erscheint, breitet sich schlagartig eine mobile No-Go-Area aus.

Sieger des Pannekopp-Ordens 2017:
Frauke Petry für die Erfindung der ‚Mobilen No-Go-Area’.

Die Powerfrau der AfD hat ihre Jugend in Bergkamen verbracht. Bergkamen, dieses in Beton gegossene Godesberger Programm. Für diese Stadt hat Petry im März auf der Bundespressekonferenz kräftig geworben. Schon in den 90er Jahren habe es dort ‚No-Go-Areas’ gegeben. Sagt sie. Alle in der Stadt haben ihr widersprochen: Politik, Polizei, Presse, ehemalige Lehrer - alle sagen: ‚Schwachsinn’. Alle irren sich. Gut, es gab damals im Grunde nur eine einzige ‚No-Go-Area’, aber die war sehr mobil und hieß Frauke. Sie breitete sich blitzartig im Radius von hundert Metern um den Punkt herum aus, an dem Petry gerade war. Schon in den 90ern muss gegolten haben: ‚Petry, geht gar nicht.’ Übersetzt ‚No Go’. Diese Area gibt es heute noch. Frauke Petry ist so eine Art Kölner Bahnhofsvorplatz für Seele und Geist. Die AfD-Frau hat sie erschaffen: die ‚Mobile No-Go-Area’. Motto: Wo ich bin, ist ‚No Go’.

Ordensübergabe auf Zeche Zollern

Heute Abend 28.2. soll die Politikerin den 28,5 kg schweren Stahlschrott-Orden auf Zeche Zollern in Dortmund um den Hals gehängt bekommen. Laut Reglement muss sie ihn bis zum Ende der Fastenzeit ständig tragen. Zudem muss sie sich verpflichten, keine weiteren Verdienste um das Ruhrgebiet anzustreben. Weil wir unsere Regularien ernst nehmen, ergibt sich eine paradoxe Situation: Wenn Frauke Petry erscheint, erkennt sie damit die Begründung an. Sie wird also automatisch diese No-Go-Area um sich herum ausbreiten. Da wir unser Publikum nicht gefährden wollen, können wir die Preisträgerin allein aus Sicherheitsgründen nicht im Saal empfangen. Deshalb steht der Orden ab 19.30 Uhr auf dem menschenleeren Zechenplatz im hinteren Bereich des LWL-Museums zur persönlichen Abholung bereit - gegen Unterschrift und nur bei schriftlicher Anerkennung des Reglements.

Marl war Partnerstadt des Geierabends 2014

Ruhrpott-Karneval machte Marl zum „Local Hero". Stadt und Geierabend besiegelten die Partnerschaft für die Session 2014 des Ruhrpott-Karnevals, der in jedem Jahr eine Stadt des Reviers als seinen ganz persönlichen „Local Hero" hervorhebt. Nach Castrop-Rauxel, Witten, Herne und Unna war Marl 2014 an der Reihe. Martin Kaysh, der den Geierabend als „der Steiger" moderiert, liefert dafür triftige Gründe: „Wir wollten die Stadt zum Partner machen, ehe der Pütt dort dicht macht. Als Steiger und Ehrenhauer auf Auguste Victoria fühle ich mich da in der Pflicht."

Martin Kaysh Ehrenhauer auf Zeche Auguste Victoria in Marl

Der 'Steiger' ist mittlerweile sogar Ehrenhauer auf Zeche Auguste Victoria.
Aus seiner Grubenlore schlägt er spitze Satirekerben in den Ruhrpotttrott, deckt ungeahnte Skandale auf und lässt die größten Leistungen regionaler Antihelden mit dem Pannekopp des Jahres prämieren. Natürlich alles immer sauber und penibel recherchiert. Das muss man können, wenn man mehrere Jahre als Autor bei ARD, WDR, WAZ, SZ und TAZ sein Unwesen getrieben hat.
Seiner Liebe zum Kabarett zollt er Tribut als AWO-Oppa Willi und hat zudem bereits drei Solo-Programme auf die Bühne gebracht.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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