Neues Fahrzeug für die Höhenretter an der Feuerwache Marl stationiert

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Die Höhenretter haben ab sofort ein neues Fahrzeug, den „GW-Höhenrettung“. Neben der technischen Ausstattung haben fünf Höhenretter in dem Fahrzeug Platz. Von der Feuerwache Marl, wo das Fahrzeug stationiert ist, rückt der „GW-Höhenrettung“ aus.

Zur Ausstattung des Fahrzeugs gehören unter anderem
• 6 Kernmantelseile statisch in 100m Länge
• 2 Kernmantelseile statisch in 200m Länge (für Windkraftanlagen oder ähnlich hohe Objekte)
• 2 Kernmantelseile dynamisch in 100m Länge (für den gesicherten Vorstieg)
• 10 Sets persönliche Ausrüstung mit Abseilgerät, Bandschlingen, Steigklemmen, Rollen, mitlaufenden Sicherungsgeräten, etc)
• 1 Set „Schwerlastrettung“ (vorkonfektioniert für den schnellen Einsatz)
• Seilscheren zum Kappen von Seilen und Bändern
• Funkgeräte digital
• Diverse Rollen zum Bau von komplexen Flaschenzugsystemen und vieles mehr.
Die Höhenrettung kann in verschiedensten Situationen eingesetzt werden, dazu zählen neben der klassischen Rettung aus der Höhe auch die Rettung aus der Tiefe (Schächte, Brunnen, etc.). Technische Hilfeleistungen gehören ebenfalls dazu. In letzter Zeit bildet sich ein weiterer Bereich heraus, die „Schwerlastrettung“ – Rettung bzw. Transport von adipösen Personen mit einem Gewicht von über 200 Kilogramm.

Auch „Nicht-Höhenretter“ können durch die ausgebildeten Kollegen in absturzgefährdeten Bereichen gesichert sowie auf- und abgeseilt werden, beispielsweise um einen Notarzt zu einem Patienten zu bringen. Die Arbeit der Höhenretter beginnt dort, wo ein sicheres Arbeiten mit den „normalen“ Feuerwehrgerätschaften nicht mehr möglich ist oder die Leitern nicht mehr hinreichen.

Zusätzlich zu der bisherigen Ausstattung sind einige Geräte neu beschafft worden:
Arizona Vortex: Ein vielfältig verwendbares Gerät, das als Ein-, Zwei- und Dreibein verwendet werden kann. Es kann dazu verwendet werden, temporäre Anschlagpunkte zu erstellen, um beispielsweise an einer Dachkante eine hoch gelegenen Anschlag- oder Umlenkpunkt zu schaffen. Das Gerät kann auch zur Schachtrettung verwendet werden, um einen Anschlagpunkt über dem Schacht zu erstellen.
Ortler Winde: Mit dieser handbetriebenen Faserseilwinde können zwei Personen (max. 200 Kg) angehoben oder abgelassen werden. Mit dieser Winde sind Rettungen aus der Tiefe sehr schnell und einfach durchzuführen.
Korbtrage Schwerlastrettung: Mit dieser Edelstahltrage in extra breiter Ausführung können extrem adipöse Patienten sicher transportiert werden, wenn ein Weg durch das Gebäude aufgrund der Platzverhältnisse ausscheidet. Mit dem entwickelten Konzept „Schwerlastrettung“ ist es den Höhenrettern möglich, Patienten bis zu einem Gewicht von 350 Kilogramm patientenschonend zu transportieren. Dieses Konzept hat sich im Kreis Recklinghausen bereits mehrfach bewährt. Die Trage hat eine (theoretische) Belastungsgrenze von 1100 Kilogramm.
Korbtrage Roll-Up: Diese Kunststofftrage ist die Standard-Trage der Höhenretter. Sie kann zusammen mit einer Vakuum-Matratze verwendet werden, um traumatisierte Patienten sicher und patientengerecht auf- und abzuseilen. Der Patient wird in dieser Trage förmlich verschnürt. Durch eine zusätzliche Trageaufhängung ist es möglich, die Trage in Sekundenschnelle von einer waagerechten in eine senkrechte Position zu bringen. Das ist beispielsweise dann notwendig, wenn ein Patient aus einem Windrad gerettet werden muss und dabei „Mannlöcher“ in Zwischenpodesten passiert werden müssen.
Big-Shot Wurfbeutelschleuder: Mit dieser übergroßen Schleuder kann ein Seil in höher gelegene Bereiche „geschossen“ werden. Das ist zum Beispiel bei der Baumrettung erforderlich, falls im Stammbereich keine Äste zum Erklettern des Baumes vorhanden sind. Mit der Schleuder wird dazu ein Wurfbeutel mit einer dünnen Schnur über einen tragfähigen Ast geschossen. An dem dünnen Seil wird dann ein Statikkernmantelseil nachgezogen, an dem dann aufgestiegen wird. Mit der Schleuder können Höhen von bis zu 40 Metern erreicht werden.

Für die Anschaffung und Ausstattung des neuen Fahrzeugs zur Höhenrettung wurden 76.000 Euro investiert.

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Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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