WELTKINDERTAG 2015: "KINDER WILLKOMMEN!" Flüchtlingskinder müssen als Kinder behandelt werden

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UNICEF Deutschland und das Deutsche Kinderhilfswerk rufen zum Weltkindertag 2015 dazu auf, in Deutschland die Rechte und Bedürfnisse aller Kinder in das Zentrum von Politik und Gesellschaft zu stellen – unter dem Motto „Kinder willkommen!“. Ausdrücklich schließen sie dabei Kinder und Jugendliche ein, die als Flüchtlinge in Deutschland Schutz suchen.

Flüchtlingskinder müssen als Kinder behandelt werden

Seit 2015 sind erneut Zehntausende Flüchtlingskinder nach Deutschland gekommen. Häufig kommen sie mit „schwerem Gepäck“ furchtbarer
Erlebnisse auf der Flucht in Deutschland an. Ihre Familien flohen oft aus Angst
davor, dass ihre Kinder getötet, zwangsrekrutiert oder entführt werden oder weil sie in ihrer Heimat keinerlei Chance auf Bildung und ein gesundes Aufwachsen haben.

Das Leben von Flüchtlingskindern in Deutschland unterscheidet sich von dem anderer Kinder dramatisch:

Flüchtlingskinder sind oft in Unterkünften untergebracht, die ihnen und ihren Familien wenig Raum für Privatsphäre lassen, sie leben in beengten Verhältnissen mit fremden Personen. Innerfamiliäre Konflikte sind oft
nicht ohne die Anwesenheit Dritter zu besprechen. Darunter leiden insbesondere Jugendliche in der Pubertät.
Die medizinische Versorgung der Mädchen und Jungen ist auf die Behandlung
„akuter Erkrankungen und Schmerzzustände“ reduziert
Jede Untersuchung bedarf einer behördlichen Genehmigung. Beides hat immer wieder zu für die Gesundheit der Kinder gefährlichen Verzögerungen geführt. Psychosoziale Hilfen, um seelische Traumata zu lindern, sind kaum erreichbar – obwohl die Ungewissheit, ob sie bleiben können oder ausgewiesen werden, den Kindern oft zusätzlich schadet.
Im Asylbewerberleistungsgesetz ist das Sachleistungsprinzip verankert. Kommunen können Essenspakete an Flüchtlinge verteilen, statt
ihnen eine eigenständige Versorgung zu ermöglichen. Eine kindgerechte Ernährung ist so nicht immer möglich.
Auch ermöglicht das Gesetz Sanktionen, um Leistungen auf ein Minimum zu
reduzieren. Unter solchen Einschränkungen leiden Kinder besonders stark.
Frühkindliche Betreuung und die Einschulung in eine deutsche Schule stellen für Flüchtlingskinder eine große Hürde dar. Es stehen nicht genügend Schul-plätze und nicht genügend passende Sprachlernangebote zur Verfügung.
Auch die Kinder- und Jugendhilfe erreicht Flüchtlingskinder oft nicht bzw. nimmt sie nicht als Zielgruppe wahr. So wären beispielsweise
Hilfen zur Erziehung in der Familie für viele Flüchtlingskinder eine wichtige
Unterstützung – doch diese Kinder werden schlechterreicht.
UNICEF Deutschland und das Deutsche Kinderhilfswerk fordern deshalb die Umsetzung der Kinderrechte für jedes Kind – auch für jedes Flüchtlingskind.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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