Gründung einer Selbsthilfegruppe für Medizingeschädigte


Geschädigt durch die Medizin
Schicksal, wenn die Ausnahme Wirklichkeit wird.

Viele Menschen leiden unter den Ergebnissen falscher ärztlicher Diagnosen, falscher medizinischer Beratung oder Behandlungsfehlern und müssen sich aufgrund gravierender Einschnitte in ihr Leben vollkommen neu orientieren. Die Gruppe dieser Menschen nennt man Medizingeschädigte und Behandlungsopfer. Damit betroffene Menschen einen Ansprechpartner für ihre Probleme haben und ggf. Unterstützung, Informationen oder auch Beratung erfahren können, soll für die Menschen im Kreis Recklinghausen am 10. Oktober 2013 um 19:00 Uhr in Marl, Hans-Katzer-Haus, Lipper Weg 78, eine Selbsthilfegruppe gegründet werden. Eine vergleichbare Selbsthilfegruppe gibt es im weiteren Umkreis nicht bzw. nicht mehr. Rechtsanwalt Christian Koch aus Dortmund ist spezialisiert auf dieses Thema und wird an diesem Abend versuchen rechtliche Frage zu beantworten.

Menschen, die vorher mit beiden Beinen auf dem Boden standen, werden ohne Vorwarnung aus ihrem Leben gerissen und sowohl psychisch als auch finanziell an ihre Grenzen gebracht. Oft fühlen sie sich nicht verstanden oder allein gelassen, als haben sie den Boden unter den Füßen verloren. Sie entwickeln Ängste, sind traumatisiert und geraten in vielen Fällen finanziell in existenzielle Nöte sogar hin bis zum Jobverlust. Frau Christiane E., die Initiatorin dieser Gruppe ist einerseits selbst betroffen, hat andererseits auch im Umfeld von Verwandten und Bekannten zahlreiche negative aber auch positive Erfahrungen gemacht. „Es geht nicht um eine Hexenjagd auf die Ärzteschaft“, macht sie deutlich. „Falsche Beratung, falsche Diagnose oder Pfusch sind vermutlich die Ausnahmen, durch die Menschen ins Unglück gestürzt werden.“
Die Selbsthilfegruppe bietet für Betroffene und Angehörige entlastende Gespräche mit Gleichbetroffenen auf Augenhöhe. Sie will durch gegenseitige Unterstützung dazu beitragen, mit der medizinischen Beeinträchtigung besser umgehen, besser leben und Zukunftsperspektiven entwickeln zu können. Durch gegenseitigen Austausch von Erfahrungen, Informationen und ggf. durch Vorträge von Fachleuten sollen z.B. Fragen geklärt werden: Wie finde ich den richtigen Anwalt? Was tun, wenn die Krankenkasse gar nicht oder nur teilweise helfen kann? Welche Folgen hat die Aussteuerung bei langer Heildauer? Welche Kosten- und Leistungsträger kommen in Frage? Hürden wie z.B. Behördengänge, Kontaktaufnahme mit der Ärztekammer können durch gegenseitigen Informations- und Erfahrungsaustausch leichter genommen werden. Studien deuten darauf hin, dass in den USA, bei 2,9% bis 3,7% aller im Krankenhaus behandelten Patienten unerwünschte Ereignisse auftreten. Dem Vernehmen nach sind diese Untersuchungen mit deutschen Verhältnissen vergleichbar.
„Unsere Gruppe soll Betroffene auffangen, aufbauen und wieder Hoffnung geben und keine Verfolgungsjagd auf Ärzte sein!“, betont Christiane E.
Das erste Treffen soll am 10.Oktober 2013 um 19:00 Uhr in Marl, Hans-Katzer-Haus, Lipper Weg 78 stattfinden. Wie oft sich die Gruppe treffen wird, soll dann die Gruppe entscheiden. Interessenten melden sich beim Netzwerk Bürgerengagement unter 02361 – 109735 oder selbsthilfe-re@paritaet-nrw.org.

Autor:

Ulrich Dittmar aus Recklinghausen

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