Was tun, wenn Abfälle „hängen bleiben“?

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Bei Frost frieren Abfälle in den Gefäßen fest

Jetzt kommt die Zeit der ersten Nachtfröste. Der kleine Temperaturunterschied rund um den Gefrierpunkt kann für die Leerung der Abfallgefäße große Auswirkungen haben. Denn: Nasses Laub in Verbindung mit leichten Minusgraden in der Nacht führt auch schon im Herbst dazu, dass der Inhalt der braunen Tonne festfriert. Aber auch die Restabfalltonne ist gegen Kälte nicht immun.

Mehr geht nicht

„Bei der Leerung der Gefäße geben unsere Müllwerker ihr Bestes“, weiß Udo Vadder, Leiter der Abfallwirtschaft beim Zentralen Betriebshof der Stadt Marl (ZBH). Mit der automatischen Schüttung am Müllfahrzeug werden die Tonnen mehrfach kräftig gerüttelt, damit sich die Abfälle lösen und ins Müllfahrzeug rutschen. „Dabei gilt es aufzupassen, dass die durch die Kälte spröde gewordenen Abfallbehälter nicht kaputtgehen.“ So mancher Bürger, der sich beim Abfallberater Peter Hofmann über die „nicht geleerte Tonne“ beschwert, regt an, dass die Müllwerker „eben schnell mal“ zu Spaten oder Schaufel greifen, wenn noch Abfälle in der Tonne zurückgeblieben sind. „Die Idee ist prima“, sagt Peter Hofmann, „doch dies gehört nicht zu den Aufgaben der Müllwerker; daher sollten die Bürger den Abfall am Tag der Abfuhr auf diese Weise lockern. Den Kollegen in orange fehlt einfach die Zeit für einen solchen Extra-Dienst“. Denn schließlich müssen sie am Tag bis zu 1 000 Mülltonnen unterschiedlicher Größen leeren.

Winterfeste Abfalltipps für frostige Nächte

Dem Festfrieren von Abfällen in der Mülltonne und dem anschließenden Ärger bei der Abfuhr lässt sich mit einigen einfachen Mitteln vorbeugen. Auch jetzt schon im Herbst.
„Wirksam ist, nach der Leerung der Biotonne den Boden immer mit einigen Lagen Zeitungspapier oder einem Eierkarton zu bedecken. Alternativ kann man auch zu Papiersäcken greifen, die die gesamte Tonne auskleiden. Die Säcke gibt es im Handel zu kaufen“, rät Peter Hofmann. Auch hilft es, der Biotonne ausschließlich Trockenfutter zu geben, denn nur nasses Material kann zum Festfrieren der Abfälle führen. Küchenabfälle sollte man zunächst abtropfen lassen und dann gut einpacken, bevor sie ihren Weg in die braune Tonne nehmen. Zum Einpacken eignen sich Zeitungspapier oder Brötchentüten. Plastiktüten, auch so genannte biologisch abbaubare, sind für die Biotonne aber tabu. Bei der Restabfalltonne können Plastiktüten dagegen durchaus hilfreich sein.
Nasses Laub oder feuchtigkeitsgetränkte Gartenabfälle sind ungeeignet für die Biotonne. Sie fördern das Festfrieren des gesamten Inhalts. Wenn möglich, sollte man feuchte Gartenabfälle erst antrocknen lassen, bevor man sie in die Tonne gibt. Alternativ kann man Grünabfälle direkt zum Wertstoffhof des ZBH an der Zechenstraße 20 bringen. Die Entsorgung von 100 Litern Grünabfall kostet 0,50 €.

Nicht in die Biotonne springen

„Auf keinen Fall sollte man Bioabfälle in der Tonne verpressen. Die Müllwerker haben schon Bürger beobachtet, die dazu in die Biotonne gestiegen sind“, kann Peter Hofmann berichten. Locker eingefüllte Abfälle frieren weniger leicht fest. „Auch hilft gegen Frust durch Frost, wenn für die Biotonne ein witterungsgeschützter Platz in der Garage oder an der Hauswand gefunden wird.“

Gefäße nicht überfüllen

Trotz aller Vorkehrungen und Bemühungen kann es passieren, dass der Abfall in der Tonne festfriert. Dann bleibt nur noch, kurz vor der Abfuhr selbst zu Spaten oder Schaufel zu greifen, um den Inhalt aufzulockern und von der Behälterwand zu trennen. Nur so lässt sich gewährleisten, dass der Abfallbehälter vollständig geleert werden kann.
Sind Abfallbehälter überfüllt oder ist der Deckel nicht geschlossen, kann Feuchtigkeit in die Tonne dringen und dort in der kalten Nacht zum Festfrieren der Abfälle führen. In diesen Fällen ist das Problem ebenso hausgemacht wie wenn Abfälle in die Tonne gepresst werden. Dies kann dann, auch ganz ohne Frost, dazu führen, dass sich die Tonne nicht vollständig leeren lässt. Egal ob eingefrorene oder eingestampfte Abfälle: Es besteht kein Anspruch auf eine kostenlose Ersatzleerung des Abfallbehälters seitens des ZBH.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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