Stimmungsvolle Feier am Europäischen Friedenshaus - Die Marler beweisen Mut zum Frieden

Die Gäste sammeln sich ...
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Es war mucksmäuschenstill auf dem alten Friedhof am Rathaus, als die Jagdhornbläser des Hegrings Marl ihre Instrumente von den Lippen nahmen. Die Melodie „Ich hatte einen Kameraden“ klang noch in den Ohren der Abordnung der Frentroper Schützen, der Vertreter der Marler Städtepartnerschaftsvereine und des Rates der Stadt Marl, der Heimatfreunde und vieler Bürgerinnen und Bürger nach. Gut 100 Personen hatten sich an den Gräbern der Zwangsarbeiter und der Soldaten eingefunden, um derer zu gedenken, die im zweiten Weltkrieg den Tod fanden und denen es nicht vergönnt war, in einem vereinten und friedlichen Europa zu leben.

Gedenken und Feier
Anlass zu dem Treffen an den Gräbern der Kriegstoten war die Verleihung des Friedensnobelpreises an die Europäische Union in Oslo. Aus diesem Grund hatte der Vorsitzende des Heimatvereins Marl, Hubert Schulte-Kemper, alle Marler zu einer Gedenkveranstaltung und einer fröhlichen Feier ins Europäische Friedenshaus in Marl eingeladen.

Helmut Kohl sendet Grüße nach Marl
In einer emotionalen Ansprache an den Gräbern spannte Hubert Schulte-Kemper den Bogen von den Anfängen Europas nach dem Krieg bis hin zur aktuellen Situation. Sein Fazit: Europa lohnt jede Anstrengung. Seit 60 Jahren leben die Menschen hier in Frieden - ein Gut, das mit Geld nicht aufzuwiegen sei. Der Vorsitzende erinnerte an die Gründung Europas, der Gemeinschaft von Kohle und Stahl, an die Frauen und Männer, die sich in beispiellosen Gesten symbolisch und praktisch die Hände zur Versöhnung über den Gräbern der Gefallenen reichten und den Mut hatten, Feindschaften hinter sich zu lassen. „Ich habe in der vergangenen Woche mit Helmut Kohl gesprochen“, sagte Hubert Schulte-Kemper, „er konnte sich noch sehr gut an seinen Besuch hier in Marl erinnern. Wir standen an dieser Stelle, wo auch Michail Gorbatschow und Gyula Horn zu uns gesprochen haben. Es macht uns alle sehr glücklich, diese Architekten Europas als Gäste bei uns gehabt zu haben.“ Mit großer Freude richtete Hubert Schulte-Kemper herzliche Grüße von Helmut Kohl aus, der sehr gern bei der Feier in Marl dabei gewesen wäre.

Lebendiger Friede in Marl
„Frieden ist lebendig“, sagte der Vorsitzende des Heimatvereins, „Frieden wird von den Menschen in den Mitgliedsstaaten, den Bürgern in den Städten und von den Mitgliedern in den Vereinen gelebt. Wir sind in Marl stolz und dankbar, durch die Städtepartnerschaften und durch den Dialog zwischen den Religionen diesen Frieden zu haben.“

Festgäste singen gemeinsam die Europahymne
Die Frentroper Schützen legten Gestecke an den Gräbern nieder. Schülerinnen und Schüler der Willy-Brandt-Gesamtschule hatten die Wege auf dem alten Friedhof festlich mit Lichtern geschmückt. Nach der Ehrung der Verstorbenen versammelten sich die Gäste am Europäischen Friedenshaus, wo der Männergesangverein Cäcilia die Europahymne sang, in die die Festgesellschaft einstimmte.
Der Heimatverein lud alle Gäste zu einem warmen Imbiss und zu heißen Getränken ein. Die Jagdhornbläser und der MGV Cäcilia unterhielten das Publikum, das im und am Friedenshaus die Auszeichnung der Europäischen Union mit dem diesjährigen Friedensnobelpreis in Oslo feierte. Ein Feuerwerk beendete die Festlichkeit im hell erleuchteten Friedenshaus.

Autor:

Peter Hofmann aus Marl

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