Typenwalze und Drucktasten - Geschichte der Schreibmaschine

Die im Heimatmuseum ausgestellte AEG-Mignon 4 wurde in ihren Grundzügen ab 1904 in Berlin produziert. Im Jahr zuvor waren die Olympia-Werke gegründet worden, die ab 1931 eine weltbekannte Kleinschreibmaschine herstellten, die „Olympia“, später mit Koffer.
  • Die im Heimatmuseum ausgestellte AEG-Mignon 4 wurde in ihren Grundzügen ab 1904 in Berlin produziert. Im Jahr zuvor waren die Olympia-Werke gegründet worden, die ab 1931 eine weltbekannte Kleinschreibmaschine herstellten, die „Olympia“, später mit Koffer.
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Stellen Sie sich kurz einmmal vor: Um den nächsten Brief zu schreiben spannen Sie einen Papierbogen zwischen Walzen, führen einen langen Zeiger über ein Buchstabenfeld, eine Typenwalze mit dem entsprechenden ersten Zeichen dreht das passende Zeichen über das Papier und Sie betätigen jetzt kräftig eine Drucktaste – Schon ist der erste Buchstabe auf dem Papier. Und weiter geht’s. Eine AEG Mignon Schreibmaschine lässt die Mühsahl des mechanischen Schreibens aufleben.

Für eine übersichtliche Archivkarte des Heimatmuseums Menden brauchte Gründer Glunz sicherlich länger als eine Stunde. Kein Wunder, denn eine effektive und somit zügige Büroarbeit war zunächst nicht der Anlass für die ersten Schreibhilfen. Mitte des 19. Jhdt. wollten Tüftler in Frankreich und Dänemark ein Schreibgerät für Erblindete entwickeln. Und kaum waren die ersten gebrauchsfähigen Schreibmaschinen auf dem Markt, fürchteten auch die ersten Angestellten um ihre Jobs – Die Revolution im Büro stand am Anfang. Die im Heimatmuseum ausgestellte AEG-Mignon 4 wurde in ihren Grundzügen ab 1904 in Berlin produziert. Im Jahr zuvor waren die Olympia-Werke gegründet worden, die ab 1931 eine weltbekannte Kleinschreibmaschine herstellten, die „Olympia“, später mit Koffer. Ab etwa 1910 kamen einfache Rechen- und Buchungsmaschinen hinzu. Wegen ihrer Fehlerhaftigkeit verfügten die schweren Maschinen meist über eine umständliche Kontrollfunktion. Eine Schreibmaschine kostete um 1910 weit mehr als 200 Mark, eine einfache Rechenmaschine mehr als 600 Mark, fast das Jahressalär eines Arbeiters. Zahlreiche Werkstätten und Vertriebe boten ihre Dienstleistungen rund um die „Bürotechnik“ an. Auch in Menden holten Lehrlinge per Handwagen die schweren Geräte aus Gußeisen aus den Büros ab. Zur Wartung und Reinigung wurden die Maschinen bis auf den letzten Typenhebel zerlegt, mit Waschbenzin gereinigt und wieder montiert.
Hilfsmittel des Büroalltags stellt das Heimatmuseum aus. Locher, Heftmaschine, Füller geben Einblick in den Büroalltag einer Zeit, als selbst die elektrische Schreibmaschine noch Zukunftsmusik war.

Autor:

Stefan Reimet aus Holzwickede

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