Udo Jürgens - Bericht über ein Konzert

Mit weit über 66 Jahren immer noch beliebt bei seinen weiblichen Fans. Jürgens beim traditionellen Händeschütteln von der Bühne.
21Bilder
  • Mit weit über 66 Jahren immer noch beliebt bei seinen weiblichen Fans. Jürgens beim traditionellen Händeschütteln von der Bühne.
  • hochgeladen von Kirsten Greitzke

Karnevalsfreitag in der Westfalenmetropole und Udo Jürgens auf Tournee 2012. Tausende von gespannten Zuschauern drängeln sich schon eine Stunde vor Konzertbeginn in dem Eingang der Westfalenhalle, um ihren Udo nach drei Jahren live auf der Bühne wieder zu sehen. „Noch drei Minuten, dann geht der Vorhang auf…“, singt der inzwischen 77 Jahre gewordene Künstler zu Beginn des Konzertes und gibt den Blick auf die große Bühne frei. Begleitet von dem Orchester Pepe Lienhard und unterstützt durch das Vokalensemble The Voices sind im ersten Teil des Konzerts vor allem neue Lieder mit persönlichem Bezug, wie „Die Frau, die ich nie traf“, aber auch zu zeitkritischen Themen, wie zum Beispiel „Der ganz normale Wahnsinn“ oder „Du bist durchschaut!“ zu hören. Dazwischen streut Jürgens immer wieder bekannte Hits aus seinem riesigen Repertoire aus fast fünf Jahrzehnten seines musikalischen Schaffens ein. Doch eine junge Dame, die ihm dafür eine rote Rose schenken will, lässt er vor der Bühne etwas uncharmant stehen. Als augenzwinkernde Entschuldigung wirft er ihr ein rotes Seidentüchlein zu. Kurz nach der Pause beginnt wie auf ein geheimes Zeichen oder besser gesagt zu den ersten Akkorden des „Ehrenwerten Haus“ der große Run vor die Bühne. Die Evergreens wie „Griechischer Wein“ oder „Ich war noch niemals in New York“ werden dabei von dem überwiegend weiblichen Publikum Text- und Notensicher mit gesungen. Die Stimmung in der Riesenhalle steigt, auch wenn die ersten Reihen im Parkett nun mit auf stehen dürfen. Immer noch körperlich fit beugt sich der Ausnahmekünstler zum traditionellen Händeschütteln seinen weiblichen Fans zu. Zum Schluss, nach zweieinhalb Stunden, ist der seidene Smoking längst Stück für Stück durch den weißen Bademantel ersetzt. Jetzt sitzt der Sänger allein an seinem schwarzen Flügel und wünscht allen “Liebe ohne Leiden“ und verabschiedet sich etwas nachdenklich mit den gesungenen Worten "Bergab tut sich der Lebenslauf bedeutend schwerer als bergauf, aber an meinem 75. Geburtstag wurde ich zum dritten Mal 25!“. Riesenapplaus, die riesige Halle leert sich nur langsam und entlässt die gut gelaunten Zuhörer in den Dortmunder Nieselregen.

Autor:

Kirsten Greitzke aus Iserlohn

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

12 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.