Über die Planungen zum Fest...
Karo's Kolumne - Stille Nacht

Normalerweise ist mein Familienplaner-Kalender um diese "besinnliche" Jahreszeit voll bepackt mit Einträgen. Weihnachtsfeiern hier, Adventsfeiern dort und an den Weihnachtstagen steht drin, wer bei wem wo zu Gast ist. Dieses Jahr ist der Dezember leer - bis auf hin- und her gezogene Pfeile die auf verschobenes Weihnachtsessen hindeuten. Als sich abzeichnete, dass wir zu viele waren, wurde eine Gruppe umgeswitscht auf einen anderen Tag. Doch dieser entpuppte sich für die arbeitende Bevölkerung mit Nachtschicht als inakzeptabel. Danach war es mittlerweile egal ob man sich an den Weihnachtstagen traf oder doch eine Woche früher: dem dreijährigen Neffen ist es noch schnuppe wann der Weihnachtsbaum leuchtet. Doch dann wurde wiederum die Anzahl der Personen reduziert und die Anzahl der Haushalte. Wie man es nun drehte und wendete: auch dieser Tag im Kalender hat nun einen durchgestrichenen Termin. Die Angehörigen sind genervt ob dieses Hin- und Her und man selber? Alle Plätzchen sind bereits gebacken. Der Einkaufsstress hält sich auch in Grenzen, weil man ja mittlerweile nur für die eigenen Mäuler einkauft und plant. Die Präsente sind besorgt (und man brauchte dafür keinen Versandhandel!) Womit man sich nun die Urlaubszeit verplant ist, die angestaute Unordnung im Haus wieder in Ordnung zu bringen und so oft wie möglich hinaus zu gehen und frische Luft zu tanken. Und: Sich mit dem Internet - sprich Skype - vertraut zu machen. Denn darauf wird es wohl hinaus laufen. Nun kann man getrost sagen, die schlechte Liedqualität beim "Singen" unter dem Baum liegt an der schlechten Verbindung - man kann das Singen aber auch ganz weglassen. Dann ist es noch ruhiger. Und besinnlicher. A Propos Besinnung: Ich entsinne mich noch dunkel an Weihnachtsfeiern mit unliebsamen Verwandten und noch unliebsameren Streitgesprächen, welche unweigerlich nach einigen Glas Bier wieder aufs Tablett gehievt wurden. Jahr für Jahr. Auch das entfällt. Kein "Oh Gott, deine Schwiegermutter kommt" oder "Oh nein, Tante Klärchen, die Wangenkneiferin" (warum eigentlich waren es immer die Frauen?) Dieses Fest müsste eigentlich in vielen Haushalten ganz entspannt ablaufen. Jeder freut sich, überhaupt einen Verwandten, und sei es über einen Bildschirm, zu Gesicht zu bekommen. Es wird ein ruhiges Fest - wirklich ein Besinnliches. Wenn wir uns daran besinnen, für was diese Tage und diese Zeit überhaupt stehen. Für Miteinander, Menschlichkeit und Nächstenliebe. Daran werden wir denken an unserem ruhigen Weihnachtsfest, wenn wir alleine "Stille Nacht - heilige Nacht" summen und daran, dass es irgendwann auch wieder möglich sein wird, dem lieben Verwandten auch wieder persönlich ein frohes Weihnachtsfest zu wünschen.

Autor:

Karolin Rath-Afting aus Menden (Sauerland)

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