Fahrradständer - in Menden offenbar immer noch eine Seltenheit

Volles Straßencafé und zahlreiche Fahrräder ohne Heimat - selbst bei durchwachsenem Wetter
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Die vollmunige öffentliche Erklärung, dass bei Fahrradständern in Menden der Zustand der Bedarfsdeckung erreicht sei, wird durch wenige Bilder aus der Innenstadt in das Reich der freien Imagination verwiesen.
Selbst am 9.Juni, einem Samstag mit durchwachsenem Wetter, fanden viele Radfahrer für den Cafébesuch keine Abstellmöglichkeiten. Auch nicht gegen 13 Uhr, wenn am Samstagmittag die Innenstadt sich langsam leert.
Der Radverkehr hat, wie schon mehrfach berichtet, in Menden explosionsartig zugenommen. Waren es vor wenigen Jahren nur wenige, die den widrigen Verkehrsbedingungen trotzten, so sind es derzeit bereits hunderte von Besuchern der Innenstadt, die mit dem Velo anreisen, auch wenn es in Menden nach wie vor praktisch keine Fahrradwege gibt. Politik und amtliche Planung hinken der Entwicklung hinterher und verschlafen einen Bedarf, der mit wachsender Geschwindigkeit anwächst.
Fahrradständer werden zwar aufgestellt, dafür verschwinden andere. Die jetzt aufgestellten Geräte sind zumeist an Orten postiert, wo sie niemand braucht, und wo sie nicht der sozialen Kontrolle unterliegen.
Auch der Fahrradständer an der Ostseite des alten Rathauses ist gut versteckt und entzieht die Fahrzeuge den Blicken der Passanten. Gauner können sich ohne Angst vor Entdeckung an den Fahrzeugen zu schaffen machen, um sie komplett zu stehlen, oder aber, um einzelne Komponenten abzubauen. Dies ist ein wachsender Markt, da viele Räder mittlerweile teure Beleuchtungsanlagen aufweisen, die für sich allein bereits dreistellige Hehlererlöse bringen können. Sättel und Akkus von Pedelecs sind ebenfalls begehrte "Sammlerobjekte".
Ähnlich versteckt sind die völlig überflüssigen Fahrradständer auf der Nordseite des neuen Rathauses, und die Anlage am Zeltdach ist in den dunklen Tagesstunden nahezu unsichtbar.
In Nordrhein-Westfalen ist insgesamt der Fahrraddiebstahl auf dem Vormarsch, mit einer Wachstumsrate von ca. 6 % im letzten Jahr. Dabei geht es vor allem an solche Räder, die einen Verkaufswert von 400 € und mehr aufweisen.
Es wäre eine einfache Sache, die Stellen des besonderen Bedarfs zu finden: Die Damen, die so eifrig mit den Knöllchen-Geräten unterwegs sind, könnten bei ihrer flächendeckenden Arbeit durchaus festhalten, wo sich wie viele Räder geballt abgestellt finden. So würde ihre Tätigkeit in der Öffentlichkeit ein wenig mehr Akzeptanz finden.

Autor:

Franz-Josef Knur aus Menden (Sauerland)

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