Hospizkreis stellt seine Arbeit vor
Zweiter öffentlicher Montagstreff im neuen Jahr

Mitglieder des Hospizkreises Menden und Interessierte beim Montagstreff im Februar | Foto: Foto: Anni Grüne
  • Mitglieder des Hospizkreises Menden und Interessierte beim Montagstreff im Februar
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Eine erste wichtige Tätigkeit ist der Telefondienst. Dort werden verschiedene Hilfen angefragt. Ein weites Feld nimmt davon die Sterbebegleitung ein. Zwei ehrenamtliche Mitarbeiterinnen leisten im Wechsel den Telefondienst. Falls die Anfrage über den Anrufbeantworter läuft ist der Rückruf am selben Tag garantiert. Jedoch nicht nur Begleitungswünsche sind Gründe für einen Anruf. Für manchen Anrufer reichen Informationen über mögliche Hilfen im Sterbefall aus und die Familie bewältigt die Begleitung des Sterbenden allein.
Die Anfragen am Hospiztelefon sind vielfältig. Es geht um Trauerfeiern für Verstorbene ohne bestattungspflichtige Angehörige, die der Hospizkreis seit 2005 organisiert, um Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht, um Vorträge in Schulen und Gruppen. Krankenhaus und Palliativmedizinischer Dienst fragen an ob nach der Entlassung des Patienten sowie als zusätzliche Betreuung hospizliche Begleitung möglich ist. Bei auswärtigen Anrufen kann an andere Hospizdienste vor Ort vermittelt werden. Außerdem werden auch Trauereinzelgespräche angefragt.Verzweifelte und sich überfordert fühlende Menschen erwarten das Zuhören von den Ehrenamtlichen am Telefon. Und meistens können sie weiterhelfen.
Die Hospiztelefonnummer (02373/1754953) erfahren sehr viele Anrufer aus der Tageszeitung oder über die home-page des Hospizkreises (www.hospizkreis-menden.de).
Wie gestaltet sich der Weg vom Anruf bis zur Sterbebegleitung? Der Wunsch nach Begleitung wird an die Kollegin weitergegeben, die die Sterbebegleitungen koordiniert. Diese und eine weitere Mitarbeiterin besuchen den Patienten und seine Familie zum Erstgespräch um die Situation zu realisieren, die Wünsche der Betroffenen kennen zu lernen und abzusprechen was von Seiten der Hospizmitarbeiter zu leisten möglich ist. Danach wird eine zu Patient und seinen Angehörigen möglichst passende Sterbebegleiterin oder ein Sterbebegleiter ausgesucht und dieser Familie vorgestellt. Mit Beginn der Begleitung ist es deren Aufgabe Absprachen mit dem Kranken und seinen Angehörigen in eigener Verantwortung zu treffen. Wichtig ist für die Ehrenamtlichen auf sich zu achten und sich nicht zu überfordern. Deshalb muss laut Vereinbarung des Hospizkreises nach dem Tod des Patienten eine dreimonatige Pause eingelegt werden bevor die nächste Begleitung begonnen werden darf. Um Fragen und Probleme während einer Begleitung ansprechen zu können gibt es die sog. Tutoren. Das sind Ehrenamtliche mit langjähriger Erfahrung im Hospizbereich, die man jederzeit kontaktieren kann. Außerdem besteht ein verpflichtendes Supervisionsangebot. Bei dieser regelmäßigen Zusammenkunft aller Aktiven ist ebenfalls die Möglichkeit gegeben sich auszutauschen und Schwierigkeiten zu besprechen. Dies findet statt mit Hilfe einer Fachkraft, die nicht aus dem Hospizbereich kommt sondern von außen auf die Problematik schaut, eine sog. Supervisorin. Alle Hospizaktiven haben Schweigepflicht.
Bei den Sterbebegleitungen fällt besonders auf, dass viele sterbenskranke Menschen ihren letzten Atemzug machen wenn Angehörige das Zimmer verlassen haben. Demente Menschen verlieren zwar das Kurzzeitgedächtnis, Gefühle und Langzeitgedächtnis bleiben jedoch erhalten. Auch das Hören funktioniert bis zum Schluss. Deshalb finden Geschichten aus der Kinder- und Jugendzeit dieser Menschen sowie ihre Lieblingsmusik meist großes Interesse. Als angenehm wird oft auch Körperkontakt in Form von Streicheln der Hände und Arme empfunden. Das Vertrauen, das die Angehörigen den Ehrenamtlichen entgegenbringen, wird von diesen als großes Geschenk empfunden.

Als weiteres Angebot bietet der Hospizkreis seit April 2013 jeden letzten Samstag im Monat einen Trauertreff an. Er nennt sich: „Lichtblick – Zeit für Trauernde“. Einzeltrauergespräche sind ebenfalls möglich.
Für die Ausführung weiterer Aufgabenfelder blieb an diesem Abend keine Zeit.
Das Ziel des Hospizkreises war es seine Arbeit öffentlich zu machen. Das Interesse der Öffentlichkeit war an diesem Abend sehr gering.

Autor:

Ilona Düppe aus Menden (Sauerland)

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