"Die schrägen Vögel" auf Kegeltour nach Binz auf Rügen - Teil 3

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Die Hälfte der Zeit war um und heute wollten wir das Jagdschloss Granitz besichtigen. Also wieder Bergauf, aber längst nicht so steil wie nach Sellin und zwischendurch gab es ein längeres Stück gerade Strecke. Und siehe da: selbst auf Rügen gibt es Maikäfer. Ein schönes Exemplar hatte es sich mitten auf der Straße gemütlich gemacht. Damit dem kleinen Kerl nichts passierte, setzten wir ihn erst mal auf einen Zaun am Straßenrand. Ein Stück weiter überholte uns der „Jagdschlossexpress“. Für Fußkranke eine wunderbare Einrichtung, obwohl man nur gut eine Stunde läuft.
Das Schloss ist ein wunderschönes Gebäude und wurde vollständig renoviert. Es ist im Viereck angeordnet und besitzt einen 38 m hoch herausragenden Mittelturm. Er wurde im 19. Jahrhundert auf Wunsch von Fürst Malte von Putbus errichtet, als man sich mit den Schweden nicht über den Länderbesitz einigen konnte. Letztendlich erklärte sich Schweden bereit, dass jedem das Land gehören solle, was er von seinem Besitz aus sehen kann. Kunstvolle Decken und Türen, gold gerahmte alte Originalgemälde, wunderschöne Kamine mit tollen Jagdszenen waren ebenso zu bestaunen, wie ausgefallene Bestuhlung, alte Jagdwaffen und Unmengen von Jagdtrophäen. Eine alte Eisentreppe, mit wundervollen Ornamenten, führte in 154 Stufen zum Turm hinauf. Leider war es sehr bedeckt und man konnte von der Umgebung gar nichts sehen. In der Kellergaststätte konnte man sich stärken. Besonders erwähnenswert sind hier die hausgemachte Erbsensuppe und das selbstgebraute Bier. Beachtenswert fand ich auch den Pranger, der genau neben unserem Esstisch angebracht war.
Auf dem Rückweg gingen wir dann noch zum Schmachtersee und bestaunten den „Garten der Sinne“, eine Oase der Stille und Ruhe. Jetzt, am Nachmittag, verschwand die Sonne und ein kühler Wind kam auf. Nebelschwaden waberten über den See und behinderten die Sicht. Eine gespenstische Szene. Im nächsten Moment waren sie wieder verschwunden und alles lag wieder klar und still vor einem.
Da wir noch keinen richtigen Strandspaziergang gemacht hatten, gingen wir an denselbigen und beschlossen, schöne Steine, solche mit natürlich entstandenen Löchern, zu sammeln. Bevor wir aber solche fanden, entdeckten wir seltsam geformte größere Steine. Ein Stein hatte die Form eines Seehundes. Wind und Wasser hatte ihm in langer Zeit wohl diese Form verliehen. Andere Steine waren mit einem feinen grünen Algenteppich wie Haare bedeckt. Aber alle Steine hatten eins gemein: sie waren durch Sand und Wasser glatt poliert, ohne Ecken und Kanten. Die gewünschten Steine fanden wir allerdings nichts, auch keinen Bernstein. Dafür aber schöne rot-grau-melierte Steine, die man gut als Deko verwenden kann.
Da sich das Wetter jetzt extrem verschlechterte, starker Wind, dunkle drohende Wolken und leichter Nebel kamen auf, entschlossen wir uns, schnellen Fußes wieder zum Hotel zurück zu kehren. Bis wir dort ankamen, hatte sich schon wieder alles verzogen. Erst bei unserem Verdauungsspaziergang nach dem Abendessen gab es einen kleinen Schauer, von dem man aber nach 5 Minuten nichts mehr sah.
So hatten wir einen weiteren schönen Tag auf Rügen zu verzeichnen.

Autor:

Annegret Freiberger aus Menden (Sauerland)

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