Was ist das Beste für Menden?

Bürgermeister Martin Wächter eröffnete auf dem Alten Rathausplatz den "Stadtspaziergang", bevor er sich wegen wichtiger Termine verabschiedete und die weitere Führung an Fachbereichsleiter Frank Wagenbach übergab. Foto: (koe)
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  • Bürgermeister Martin Wächter eröffnete auf dem Alten Rathausplatz den "Stadtspaziergang", bevor er sich wegen wichtiger Termine verabschiedete und die weitere Führung an Fachbereichsleiter Frank Wagenbach übergab. Foto: (koe)
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Kaum ein Thema spaltet die Mendener derzeit so sehr wie die Frage, ob und falls ja wie, die Mendener Fußgängerzone neu gestaltet werden soll. So war der "Öffentliche Stadtspaziergang" am Donnerstag mit knapp 100 Teilnehmern aus Einzelhandel, Wirtschaft, Politikern, Verwaltungsleuten und - erfreulich vielen - Normalbürgern sehr gut besucht.

"Das fällt einem normalerweise gar nicht auf", klärte Planer Klaus Schulze die Teilnehmer des Spaziergangs auf. Gleich zu Beginn hatte er sie dazu aufgerufen, die Stadt gleich einmal mit anderen Augen zu sehen.
"Achten Sie einmal nicht auf die Geschäfte, sondern auf alles andere, wie Bäume, Sitzgelegenheit und Müll."
Diesen Hinweis nahmen ihm die "Spaziergänger" noch gerne ab. Als er aber darauf hinwies, dass die Bäume in der Innenstadt ein Störfaktor sein könnten, erntete er Gegenwind. Vor allem auch bei der anschließenden Diskussions- und Informationsrunde im Ratssaal.
"Ich will nicht negativ reden - ich sage nur, was mir auffällt", stellte Schulze klar.
Was die Hochstraße betrifft, waren sich die meisten der Versammelten einig, dass hier etwas getan werden müsse. Das Pflaster ist uneben, in der Mitte der Straße steht bei Regen das Wasser. Die Müllbehalter fallen störend ins Auge.
Bei der Hauptstraße schieden sich allerdings - erwartungsgemäß - die Geister. Dies wurde durch die Statements von Frank Oberkampf, Erster Vorsitzender der Mendener Werbegemeinschaft, und Jörg Treese, Einzelhändler und früheres Vorstandsmitglied der Werbegemeinschaft, deutlich.
"Gut, dass die Stadt so etwas macht", meinte Frank Oberkampf zu Beginn seiner Rede. "Was die Kirchstraße und Hochstraße betrifft, gebe ich auch Recht. Das ist eine Katastrophe."
Und weiter zur Fußgängerzone: "Die würde man heute anders machen. Ich finde aber, dass die Bäume ein wunderschönes Flair verbreiten, wie es keine einzige andere Stadt im Umkreis hat."
Die Fußgängerzone müsse "aufgeräumt" werden. Doch: "Das Pflaster an sich halten wir für intakt!"
Frank Oberkampf plädierte dafür, das Projekt zu verschieben, "bis Menden wieder gesund ist. Menden ist ein Patient. Wir hoffen alle auf das Nordwall-Center."
Dagegen meinte Jörg Treese, ein neues Pflaster sei absolut notwendig für eine Attraktivitätssteigerung Mendens. "Und zwar so schnell wie möglich."

Hier einige Meinungen zu unserer Berichterstattung auf Lokalkompass.de und Facebook:

Volker Fleige: „Ich freue mich, dass die Stadtspaziergänge beibehalten und die Bürger beteiligt werden. Erinnert sei an die Diskussionen über Erneuerung des Alten Rathausplatzes sowie die Offenlegung des Glockenteichbaches. Zu beidem hat sich die Meinung positiv verändert. Sie gehören heute prägend zum Stadtbild. Also: weitermachen.“
Detlef Albrecht: „Die Frage ist doch, werden die gesammelten Bürgermeinungen dann auch von der Politik berücksichtigt oder war wieder nur Show. Der Zug für eine attraktiv Innenstadt ist schon vor Jahren abgefahren, die Umsätze für die Ladeninhaber gehen immer weiter zurück und werden sich nicht mehr erholen. Diese Hauptstraße wird in naher Zukunft nur noch eine Ruhezone darstellen. Gibt viele Studien zum Thema.“
Michael Elbers: „Da können noch so viele Leute durch die Stadt spazieren mit dem derzeitigen Leerstand ist keine Attraktivität zu erwarten.In Menden fehlen einfach die Zugpferde wie Müller oder Mediamarkt ... Da sollten vielleicht auch mal die Besitzer der Ladenlokale überdenken, ob ihre Mieten und Zuschnitte der Ladenflächen noch zeitgemäß sind.“
Andre Gerrit Beumer: „Tja, was halt auch noch immer bleibt ...woher nimmt man das Geld dafür?“
Kalli Rath: „‚Störende Bäume‘? Ich bin froh, dass ich in so einer grünen Stadt lebe! Die Gelder für die Umgestaltung kommen ja zum Großteil aus einem Fördertopf, aber den Rest muss Menden selber aufbringen. Da das Pflaster ja nun nicht wirklich sanierungsbedürftig aussieht, wird das wohl der Knackpunkt sein, wo viele sagen: ist nicht notwendig.“
Margit Stapper: „Bin gespannt, was letztendlich daraus wird.“
Sim Knur: „Vermutlich hat der Baumgegner auch Parkplätze gefordert. Eines der echten Alleinstellungsmerkmale in der Stadt bei der Gestaltung sind die Bäume.
Jochen Hülsenbeck: „Muss nicht unbedingt ein Baumgegner ( Bäume im Wald und nur dort sind schön ) gewesen sein. Parkplatzfreunde ( direkt vor dem Geschäft parken!) könnte ich mir namentlich gut vorstellen.“ Der städtische Fachbereichsleiter Frank Wagenbach (m.) und Planer Klaus Schulze vom BSL-Planungsbüro (v.re.) führten die große Spaziergängergruppe durch die Innenstadt und riefen zu einer "anderen" Sichtweise auf. Foto: (U.P.) Die Neugestaltung der Fußgängerzone ist mit insgesamt 1,3 Millionen Euro veranschlagt. Bis zu dieser Summe hat das Land eine Förderzusage von 80 Prozent gegeben. Die Gelder sind zweckgebunden. Das heißt: Sie können nur für dieses Projekt verwendet werden. Ähnlich wie seinerzeit bei der Neugestaltung des Alten Rathausplatzes und der Offenlegung des Glockenteichbaches.

Bürgermeister Martin Wächter eröffnete auf dem Alten Rathausplatz den "Stadtspaziergang", bevor er sich wegen wichtiger Termine verabschiedete und die weitere Führung an Fachbereichsleiter Frank Wagenbach übergab. Foto: (koe)
Autor:

Hans-Jürgen Köhler aus Menden (Sauerland)

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