Menden verändert sich

Den Plätzen an den Zugängen in die Innenstadt soll eine besondere Bedeutung zukommen. Auf welche Weise, darüber sind die Meinungen geteilt. Skizze: Planungsbüro B.S.L.
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  • Den Plätzen an den Zugängen in die Innenstadt soll eine besondere Bedeutung zukommen. Auf welche Weise, darüber sind die Meinungen geteilt. Skizze: Planungsbüro B.S.L.
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Menden. Es ist auf politischer Ebene beschlossene Sache, dass die Mendener Fußgängerzone ihr Aussehen verändern wird. Wie genau dies geschieht, das ist allerdings noch offen - zumindest in manchen Einzelheiten. Schließlich befindet man sich noch in der Vorplanungsphase. Daran anschließen wird sich dann die Entwurfsplanung, anschließend die Ausführungsplanung. Anfang nächsten Jahres könnten die Ausschreibungen der Arbeiten vorgenommen werden. 80 % der Kosten werden bezuschusst. Erfreulicherweise wurde und wird weiterhin auch die Bevölkerung in die Planungen mit eingeschlossen. Ebenso wie zum Beispiel der Einzelhandel. Anregungen und Bedenken flossen in die Planungen ein, wie die Besucher jetzt auf einer Bürgerversammlung erfuhren.

Wie groß ist das Interesse der Mendener an der - von der Politik bereits beschlossenen - Umgestaltung der Fußgängerzone? Diese Frage muss man sich angesichts der Resonanz der Bürgerversammlung am Mittwoch stellen. Zwar hatte Bürgermeister Martin Wächter mit den Worten "Ich freue mich, dass so viele gekommen sind, das ist nicht selbstverständlich" die rund 60 Zuhörer erfreut begrüßt. Doch hält man sich einmal vor Augen, wieviele Anwohner und Geschäftsleute betroffen sind, ist diese Zahl verschwindend gering.
Die anwesenden Einzelhändler aber nutzten - ebenso wie viele "Normalbürger" - die Gelegenheit, Klaus Schulze vom Planungsbüro B.S.L. Landschaftsarchitekten im Anschluss an dessen einstündige Präsentation konkrete Fragen zu stellen. Dabei ging es unter anderem um barrierefreie Zugänge, den Baumbestand und Geschwindigkeitsdrosselung in der Innenstadt.

Das Konzept
im Überblick

Aus Platzgründen kann an dieser Stelle die einstündige Präsentation des Planungsbüros nur kurz zusammengefasst werden. Wer sich für weitere Einzelheiten interessiert, findet sie auf der Homepage der Stadt unter: http://www.menden.de/lim/wbv/bpd/sp/wmw/t8f/index.php
Nach dem jetzigen Stand der Planungen sollen die Straßen der Fußgängerzone mittels besonderer Steine (30 x 60) im mittleren Bereich und anders aussehender vor den Schaufensterzonen so gestaltet werden, dass sie breiter wirken und eine Wegführung klar erkennbar ist. Dabei soll auch das bisherige Pflaster wieder Verwendung finden.
Das betrifft zum Beispiel die Hochstraße, die das Phänomen bietet, dass sie gleichzeitig selbst eine Einkaufsstraße ist, zugleich aber die Rückseite der Geschäfte der Hauptstraße darstellt. Das heißt: Dort steht das, was normalerweise HINTER Häusern so steht - wie zum Bespiel unansehnliche Mülltonnen. Aber auch dafür sieht der Planer eine Lösung.
Eine klarere Wegführung soll auch durch das Entfernen einiger Bäume erzielt werden. Wobei Klaus Schulze ganz besonders betonte, dass er beim Stadtspaziergang seinerzeit missverstanden worden sei und prinzipiell für das Erhalten von Bäumen sei.
Doch neben diversen kranken Bäumen müssten aus Gestaltungsgründen auch fünf gesunde gefällt werden. Insgesamt sollen aber 14 neue gepflanzt werden. Dabei sollen besonders die beliebten Zierkirschen berücksichtigt werden.
Auch der Wunsch nach zusätzlichen Parkplätzen in der Oberstadt war geprüft worden. Sogar in drei Varianten der Verkehrsführung. Davon möchte man aber Abstand nehmen.

Meinung
der Werbegemeinschaft

Wie sind die Meinungen der Offiziellen?
Frank Oberkampf, Vorsitzender der Werbegemeinschaft Menden, kommentiert auf Stadtspiegel-Anfrage:
"Die vorgestellten Pläne des Architekturbüros B.S.L. durch Herrn Schulze finden wir ansprechend. Gut gefällt uns, dass der Großteil der Bäume stehen bleibt bzw. durch Neupflanzungen ergänzt wird. Wir begrüßen ausdrücklich diese Baumaßnahme für die Hoch- und Kirchstraße. Die bisherigen Gespräche mit der Stadt Menden verliefen gut und sehr konstruktiv. Wir haben die begründete Hoffnung, dass die Baumaßnahme auch in der Fußgängerzone möglichst schnell (reine Bauzeit), verbunden zwar mit Einschränkungen im erträglichen Maße, umgesetzt wird. Wie Sie wissen, hatten wir in der Vergangenheit bei diesem Punkt Bedenken, so dass sich eine Mehrheit bei unserer Mitgliederversammlung für eine Verschiebung der Maßnahme ausgesprochen hatte. Wir sind nun frohen Mutes, dass auch diese Umgestaltung zur Attraktivitätssteigerung der Innenstadt beitragen wird."

Meinung
des IMW

Auch Andreas Wallentin, Sprecher des Initiativkreises Mendener Wirtschaft (IMW), den die Stadtspiegel-Redaktion ebenfalls um eine Stellungnahme bat, befürwortet das Projekt:
"Der IMW begrüßt die überfällige Neugestaltung der Fußgängerzone. Die Fußgängerzone ist das Wohnzimmer unserer Stadt und sollte nach über 20 Jahren neu gestaltet werden. Nachdem die Bahnhofstraße und im September auch die Unnaer Straße bis zur Poststraße eine einladende, helle und freundliche Aufwertung erfahren haben, sollten die Haupt-, Kirch- und Hochstraße baulich angepasst und in diesem Zuge auch einladender gestaltet werden. Dies wird sicherlich auch dazu führen, dass die bestehenden Leerstände verschwinden."

Wie geht es
jetzt weiter?

Alle Bürger sind nochmals aufgefordert, ihre Wünsche, Anregungen und Bedenken mitzuteilen. Dafür wurden während der Versammlung Bögen verteilt. Wer möchte, kann sich aber auch einfach per Post, Mail oder Telefon melden. Oder - wie Fachbereichsleiter Frank Wagenbach einlud - zum persönlichen Gespräch ins Rathaus kommen.

Autor:

Hans-Jürgen Köhler aus Menden (Sauerland)

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