Menden á la carte immer mehr im Zeichen des Radverkehrs

Inoffizieller Fahrradständer - viel Platz, aber an der falschen Stelle
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In den vergangenen Jahren hat sich das gastronomische Großereignis zu einer festen Hausnummer im Mendener Sommer entwickelt. Entsprechend entwickelte sich auch der Andrang derjenigen, die bei Live-Musik unterschiedlicher Genres in der Sonne oder im Schatten von Sonnenschirmen ein Picknick der besonderen Klasse erleben wollen.
Obwohl in Menden Parkplätze in Hülle und Fülle vorhanden sind (mehr als in Iserlohn), verknappt sich das Angebot natürlich an solchen touristischen Großkampftagen, an denen sowohl die einheimische Bevölkerung als auch Gäste aus den Nachbarstädten die Innenstadt bevölkern. Viele dieser Gäste, vor allem aus den Randbezirken, sind angesichts des Gedränges längst dazu übergegangen, mit dem Fahrrad in die Innenstadt zu fahren. Auf diese Weise werden auch kleine Verstöße gegen die Kalorienmoral zu lässlichen Sünden, die auf der Heimfahrt mit dem Rad gleich ihren Ablass finden. Obendrein wird das frustrierende Schleichen und Suchen nach unbelegten Nischen in den Nebenstraßen vermieden.
Allerdings stehen auch Radfahrer vor dem Problem, dass das Angebot an diebstahlsicheren, technisch einwandfreien und sozial kontrollierten Abstellplätzen lediglich für ein halbes Dutzend Fahrräder reicht.
Zwar wurde in diesem Jahr darauf verzichtet, die Fahrradständer vor dem Eingang des Seniorencafés zugunsten von Pkw-Stellplätzen abzubauen. Doch gab es keine zusätzlichen Möglichkeiten, Fahrräder sicher und unter den Augen der Öffentlichkeit anzuschließen.
Bereits an normalen Einkaufssamstagen reicht das Angebot an solchen Plätzen bei weitem nicht aus. Und die Geräte, die in guter Absicht von Einzelhändlern angeboten werden, entsprechend vielfach nicht den Mindestanforderungen.
Eine Reihe von radelnden Besuchern bei Menden á la carte hat Mittel zur Selbsthilfe gefunden. Räder werden in langer Reihe an das Geländer des Mühlengrabens angebunden oder gegenüber auf dem Gehweg aufgebockt. Hierin liegen sicherlich keine akzeptablen Lösungsversuche. Vielmehr behindern die abgestellten Räder gegebenenfalls die Zufahrt von Rettungsfahrzeugen oder blockieren Fluchtwege im Falle eines Falles.
Entgegen den maßlosen Forderungen der Autolobby nach einem immer weiter wachsenden Überangebot an Parkplätzen wirken die Forderungen der Fahrradlobby nach einigen Dutzend ordentlichen Fahrradständern vergleichsweise bescheiden. Dabei sind keine unerträglichen Kosten zu erwarten. Stahlbügel der Art, wie die Sparkasse sie auf Anregung des ADFC schon vor Jahren zur Verfügung gestellt hat, sind nicht unerschwinglich, aber unverwüstlich. Ein wesentliches Kriterium für die Brauchbarkeit ist die soziale Kontrolle, also die Aufstellung an einem Platz, an dem die Räder unter den Augen der Öffentlichkeit stehen. Auch dieses Kriterium ist z.B. bei den Anlagen über der Einfahrt zum Parkhaus unter dem Rathaus nicht erfüllt, weshalb diese Abstellmöglichkeiten auch bei Großveranstaltungen leer bleiben.
Es ist zu hoffen, dass die Verantwortlichen in Verwaltung und Rat daraus nicht die Konsequenz ziehen werden und diese Möglichkeiten blockieren. Vielmehr sollten daraus Rückschlüsse gezogen werden, die zu konkreten Ideen und Maßnahmen im Radverkehrsplan der Verwaltung führen, der sich derzeit in der Entstehung befindet.

Autor:

Franz-Josef Knur aus Menden (Sauerland)

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