Das Ende der Kokereigas-Ära - heute vor 40 Jahren

Der Vorsitzende des Stadtwerkeausschusses, Hans Polrolniczak, schließt die Gasfackel nach dem Ausblasen des restlichen Kokereigases. Interessierte Zuschauer sind Bürgermeister Wilhelm Brunswick und Stadtdirektor Heinz Oppers sowie rechts der für die Stadtwerke zuständige Dezernent Hermann Ophaelders. Foto: ENNI Archiv
  • Der Vorsitzende des Stadtwerkeausschusses, Hans Polrolniczak, schließt die Gasfackel nach dem Ausblasen des restlichen Kokereigases. Interessierte Zuschauer sind Bürgermeister Wilhelm Brunswick und Stadtdirektor Heinz Oppers sowie rechts der für die Stadtwerke zuständige Dezernent Hermann Ophaelders. Foto: ENNI Archiv
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Der heutige 21. August ist für die Energieversorgung in Moers ein durchaus einschneidendes Datum. An diesem Tag vor 40 Jahren löste Erdgas das bis dahin übliche Kokereigas als Brennstoff in der Grafenstadt ab. Dies stammte bis 1930 aus der eigenen Gasanstalt am heutigen Unternehmenssitz der ENNI Energie & Umwelt Niederrhein (ENNI) in der Uerdinger Straße und fand danach über die erste Ferngasleitung aus den Zechen des Ruhrgebietes den Weg an den Niederrhein.

Mit dem symbolischen Ausblasen einer Gasfackel unter den Augen des damaligen Bürgermeisters Wilhelm Brunswick und seinerzeitigen Stadtdirektors Heinz Oppers begann 1978 zunächst in der Moerser Innenstadt eine neue Zeitrechnung, in der das Gasnetz nach und nach wuchs. 1996 konnte ENNI zuletzt Moers-Vennikel an das Netz anbinden, über das heute die meisten Moerser Erdgas für die Heizung oder für warmes Wasser in ihren Häusern beziehen.

Fester Platz trotz Energiewende

„Erdgas hat sich wie bundesweit auch in Moers zu einem der beliebtesten Energieträger entwickelt“, erinnert Geschäftsführer Stefan Krämer zum runden Geburtstag. „Ich bin überzeugt, dass der umweltschonende Brennstoff auch in Zeiten der Energiewende noch viele Jahre seinen festen Platz im bundesweiten Energiemix haben wird.“
In der Tat bedeutete die Umstellung auf Erdgas einen Einschnitt in die bundesweite Gasversorgung, den die Erschließung europäischer und außereuropäischer Fördergebiete begünstigte. Für die Ruhrgas AG, damaliger Vorlieferant vieler Stadtwerke, ein Glücksfall, um Lieferengpässen in Folge der sich abzeichnenden Stilllegungen von Kokereien in vielen Ruhrgebietsstädten vorzubeugen.
Technisch war der Wechsel auch in der Grafenstadt unproblematisch. Die Stadtwerke mussten lediglich Gasreglerstationen, das Rohrnetz und Hausanschlüsse auf den neuen Brennstoff anpassen. In den Häusern ließen die seinerzeit bereits hauptsächlich eingesetzten Allgas-Geräte sowieso eine schnelle Umstellung zu. Heute ist Erdgas vor allem wegen seiner positiven Umwelteigenschaften beliebter Energieträger, den auch Autofahrer als Kraftstoff nutzen.

Rheinberg in Kürze auch am Netz

Für ENNI ist Erdgas ein weiterhin starkes Standbein, über das das Unternehmen ein 600 Kilometer langes Netz betreibt und rund 18.000 Kunden versorgt. Stefan Krämer rechnet damit, dass der Siegeszug des Energieträgers noch viele Jahre anhält und er bald auch in anderen niederrheinischen Kommunen Gasnetze betreibt: „Nach dem Gewinn der Konzessionen in Rheinberg und Uedem wollen wir den Menschen in Kürze auch dort eine umweltschonende und sichere Energieversorgung bieten.“

Autor:

Marc Keiterling aus Essen

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