Volkmann kandidiert für MIT-Vorsitz: "Mittelstand in Moers stärken!"

Frank Volkmann (links) im Gespräch mit Bürgern. Im Dezember kandidiert er für den Vorsitz der MIT (Mittelstandsvereinigung der CDU) in Moers.
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  • Frank Volkmann (links) im Gespräch mit Bürgern. Im Dezember kandidiert er für den Vorsitz der MIT (Mittelstandsvereinigung der CDU) in Moers.
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Nachdem der MIT Vorsitzende Bruno Vinschen im vergangenen Jahr in die Landeshauptstadt Düsseldorf verzogen ist und seinen Vorsitz kommissarisch an seinen Stellvertreter abgegeben hat, sucht die Mittelstand- und Wirtschaftsvereinigung MIT Moers einen neuen Vorstand. Um die Position des Vorsitzenden bewerben sich am 12. Dezember 2 Kandidaten. Ich hatte die Gelegenheit Frank Volkmann, einen der Kandidaten, zu interviewen:

Voigt: Herr Volkmann, Sie sind in der CDU Moers, im CDU Ortsverband Rheinkamp und der Anwohnerinitiative Meerbeck-Ost / Hochstrass engagiert. Sie sind Pressesprecher des CDU Stadtverbandes und Sachkundiger Bürger im Behindertenbeirat. Was bewegt Sie, sich auch um den Vorsitz der MIT Moers zu bewerben?
Volkmann: Ich bin geschäftsführender Gesellschafter eines Unternehmens und in die MIT eingetreten, weil ich die MIT für eine der wichtigsten Vereinigungen der CDU, den Mittelstand und für Moers halte. Jetzt war es sehr lange, sehr ruhig – zu ruhig – um die MIT in Moers. Daran soll sich und muss sich zukünftig etwas ändern. Daran will ich was ändern.

Voigt: Wo liegt Ihr Fokus bei dem Unterfangen?
Volkmann: Zuerst gehört dazu, zu hinterfragen, wie sich die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU selbst noch versteht. Ich verweise da gerne auf den Inhalt der Internetseite bei der CDU Moers MIT. Da ich kein Freund von langen und großen Reden bin, bevorzuge ich es ansonsten eher, wenn Reden vorher und nachher Taten folgen und die aktuellen wichtigen Themen angegangen werden.

Voigt: Was meinen Sie mit dem Hinterfragen im Speziellen?
Volkmann: Nun, die MIT sollte der Mittler zwischen Politik und Verwaltung zu Handel, Handwerk, freien Berufen, leitenden Angestellten in Wirtschaft und Verwaltung und Denjenigen sein, die sich dem Mittelstand zugehörig fühlen. Sind wir noch dieser Mittler nach dieser Definition und sind wir noch mit dieser Aufgabe beschäftigt?

Voigt: Es wird immer über den Mittelstand als Antriebsmotor für die Wirtschaft gesprochen.
Volkmann: Ja, das stimmt und ist auch genau meine Auffassung. Der Mittelstand beweist täglich seinen Ideenreichtum, seine Anpassungsfähigkeit und seinen Unternehmergeist. Der Mittelstand unternimmt eben noch was. Hier muss auch die MIT wieder ansetzen und diese Ressourcen nutzen. Sicher liegt es nicht an Trägheit, dass der Mittelstand häufig geschwiegen hat. Der Unternehmer, der Arzt, der Prokurist, der Landwirt, der Professor, der Handwerker, der Kaufmann..., alle haben Ihren Zeitmangel, der sie hindert, sich politisch zu betätigen.
Dieser Mittelstand ist also auf eine wirkungsvolle, politische Interessenvertretung - also auf die MIT - angewiesen. Und dies ganz besonders in Moers. Die Mittelstandsbewegung muss diese Stimme sein.

Voigt: Warum braucht man eine starke MIT gerade in Moers?
Volkmann: Insbesondere wegen der desolaten Haushaltspolitik der Ampel-Koalition. Dazu kommt wenig bis gar keine Einbindung in Fragen, die gerade den Mittelstand betreffen.
Ich gebe Ihnen nur ein Beispiel, wie und wo man am Mittelstand vorbei plant.
In Moers fand letztes Jahr eine sogenannte Einbindung des Bürgers in die Planungen zum Flächennutzungsplan FNP statt, aber die Wirtschaftsvereinigung und die betroffenen Mittelständler wurden nicht mal eingeladen. Es wird über neue Gewerbegebiete und Industriegebiete geredet und geplant, obwohl es kritische Stimmen von Seiten des Mittelstandes für die Ausweisung von Industrie- und Gewerbegebieten gibt. Es geht um neue Nutzungen von Flächen, um eventuelle Restriktionen in der Zukunft, und vergisst, dass Bestehende.

Voigt: Heißt das, Sie sind gegen neue Gewerbeflächen?
Volkmann: Ganz im Gegenteil. Zukünftig werden wir neue Gewerbeflächen anbieten müssen, doch bis dahin dürfen wir nicht vergessen, dass es Gewerbeflächen in Moers gibt, die auf Grund von Auflagen nicht problemlos vermarktet und genutzt werden. Auflagen, welche einen Zuzug von neuen Unternehmen bremsen. Bis in Moers neue Industriegebiete und Gewerbeflächen entstehen werden, die mit anderen Auflagen nutzbar sind, wird eine lange Zeit vergehen. Wir müssen also dafür kämpfen, dass bereits bestehende Flächen zugänglich gemacht werden, um so kurzfristig neue Unternehmen anzulocken. Wenn wir nur darauf warten, dass neue Gebiete entstanden sind, haben sich die Unternehmen anders orientiert. Erschwerend kommt in Moers hinzu, dass der Hebesatz für Gewerbesteuern gerade mal wieder angepasst wurde. Dies ist mittlerweile ein Kriterium, das verantwortungsvolle Unternehmer neben anderen Vergünstigungen und Förderungen auch berücksichtigen.

Voigt: Gibt es Ihrer Meinung nach weitere schädliche Entscheidungen für den Mittelstand in Moers?
Volkmann: Nehmen wir doch einfach mal das Thema Parken. Moers ist die Einkaufsstadt am Niederrhein. Jetzt werden Gebühren am Parkplatz Mühlenstraße eingeführt. Wir reden zwar über Minimalbeträge, aber der auswärtige Besucher, der bisher kam, wird es sich zweimal überlegen, ob er für den viel zu knappen Parkraum in Moers auch noch zahlen wird oder auf der Autobahn bleibt und in andere Städte weiter fährt. Hier muss ein Umdenken erfolgen. Die MIT Moers wird hier in Zusammenarbeit mit dem Einzelhandel Lösungen erarbeiten müssen, die es Besuchern wieder schmackhaft macht, nach Moers zu kommen.

Voigt: Wer ist eigentlich dieser Mittelstand den Sie vertreten?
Volkmann: Der Mittelstand, das sind diejenigen Unternehmer, Freiberufler, Kaufleute usw., die mit ihren Steuern und Gebühren zu einem Großteil den Haushalt unserer Stadt bedienen.
Etwa zwei Drittel der Bevölkerung zählen sich selbst zum Mittelstand und die MIT ist die Vereinigung, die sich um die Belange dieses Mittelstandes kümmert.

Voigt: Aber es gibt doch eine Wirtschaftsförderung.
Volkmann: Nicht nur aus eigener Erfahrung sehe ich die Wirtschaftsförderung in Moers genannt WIR4 eher kritisch.

Voigt: Warum?
Volkmann: Ich sehe die Wirtschaftsförderung WIR4 nicht bei den kleinen und mittleren Unternehmen, die an der Ausweitung ihrer wirtschaftlichen Betätigungen durch die Kommune teilweise gehindert werden. Hierum sollte sich die Wirtschaftsförderung kümmern. Um zurückzukommen auf Ihre Frage zu Gewerbeflächen. Es ist nicht nur die Aufgabe der WIR4 Gewerbegebiete zu vermarkten, sondern auch deren Aufgabe sich darum zu kümmern, wenn erkannt wird, dass die Auflagen für eine Ansiedlung unwegbar sind, diese zur Sprache zu bringen und zu ändern.

Voigt: Und Sie sehen dies derzeit nicht?
Volkmann: Wir sollten und können dies wohl eher nicht der Wirtschaftsförderung überlassen. Auch hier muss die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung anscheinend eine Aufgabe wahrnehmen.

Voigt: Sehen Sie noch weitergehende Aufgaben für die MIT?
Volkmann: Gerne spreche ich über die Förderung neuer Technologien. Dies erfolgt durch die Kommunen ebenso wenig, wie kostengünstige und umweltfreundliche Lösungen in der Abfallwirtschaft. Technologien, die nicht nur dem Bürger zu Gute kommen, auch der Mittelstand kann hiervon profitieren. Wenn die MIT nicht über neue Technologien informiert, darüber redet und sie immer wieder ins Gespräch bringt, wer soll es sonst machen, frage ich Sie?

Voigt: Stichtpunkt Bürokratie.
Volkmann: Auch ein Thema, das es anzupacken gilt: unternehmerfreundliche und entgegenkommende Bearbeitung von Anträgen und Anliegen, verhältnismäßige und zügige Abwicklung von Genehmigungsverfahren. Das dürfen wir nicht aus den Augen verlieren.
Hierfür kämpft die MIT in Land und Bund, aber auch in Moers müssen wir als MIT den Druck auf die Verwaltung in diesen Punkten deutlich erhöhen.

Voigt: Stichtpunkt soziale Verantwortung.
Volkmann: Ich denke es ist nicht nur eine Phrase, sondern ein wichtiger Grundsatz der MIT, dass sich die soziale Marktwirtschaft auf den Prinzipien Leistung, Wettbewerb und sozialer Gerechtigkeit gründet. Prinzipien, die der Mittelständler täglich unter Beweis stellt und denen er gerecht wird. Die soziale Marktwirtschaft ist eine Aufgabe, die sich ständig neu stellt. Der Mittelstand trägt und zeigt eine moralische und soziale Verpflichtung gegenüber den Menschen. Der Mittelstand ist die tragende Säule der sozialen Marktwirtschaft, des materiellen Wohlstandes und der sozialen Sicherheit und Gerechtigkeit aller Bürger.

Voigt: das ist sehr plakativ.
Volkmann: Nein, ich würde da eher noch etwas weiter gehen und in Anbetracht der Diskussionen um Konzerne und Banken und deren Verhalten, diese Gruppe bewusst aus meiner Betrachtung heraus nehmen.

Voigt: Steht Ihre Mannschaft? Ich habe gehört, dass der komplette Vorstand neu gewählt werden soll und keine alten Recken mehr zur Verfügung stehen..
Volkmann: Da haben Sie richtig gehört Herr Voigt. Einige Vorstandsmitglieder sind umgezogen oder stehen vor privaten Veränderungen. Ich war daher in der Pflicht eine Mannschaft zusammen zu stellen und werde diese den MIT-Mitgliedern zur Wahl vorzuschlagen. Ein Team, welches die Aufgaben, die zukünftig anstehen, umsetzen will und wird.

Voigt: Danke für das Gespräch?
Volkmann: Bitte, gern geschehen.

Autor:

Christian Voigt aus Moers

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