Es ist noch Marmelade da: Zugreifen für den guten Zweck!

Die hölz´sche Marmeladen-Produktion läuft auf Hochtouren. Nach getaner Arbeit warten jetzt bis zu 20 verschiedene Sorten Gelees, Konfitüren und Marmeladen auf reichlich Abnehmer.
  • Die hölz´sche Marmeladen-Produktion läuft auf Hochtouren. Nach getaner Arbeit warten jetzt bis zu 20 verschiedene Sorten Gelees, Konfitüren und Marmeladen auf reichlich Abnehmer.
  • hochgeladen von Monika Meurs

Es ist Hochsaison in der „Hölz´schen Marmeladenfabrik“: Ursula Hölz verarbeitet seit Wochen bereits zentnerweise Obst zu Marmelade, Gelee und Konfitüre.

Ehrenamtlich, tagtäglich, von frühmorgens bis spätabends, gemeinsam mit vielen anderen helfenden Händen - damit notleidende Menschen wenigstens einmal am Tag etwas zu essen bekommen. Denn der Erlös aus dem Verkauf der rund 7000 Marmeladen-Gläser (!) kommt der Suppenküche in Zenica/Zentralbosnien zugute. Unglaublich, aber wahr: 17.000 Euro erwirtschaftet sie alljährlich mit dieser Knochenarbeit.

Die Rechnung des Ehepaars Hölz ist einfach - und sie geht seit mittlerweile elf Jahren auf. Und sie geht so: 7000 Gläser Marmelade, Gelee und Konfitüre ergeben zusammen mit der Investition von unzähligen Stunden Handarbeit 17.000 Euro. Die Summe, die gebraucht wird, um die Finanzierung der Suppenküche in Zenica/Zentralbosnien für ein weiteres Jahr zu sichern.

Seit elf Jahren spielt sich der Sommer bei Familie Hölz in Neukirchen-Vluyn auf der Terrasse ab - auch dann, wenn es regnet, stürmt oder hagelt. Denn hier finden die Kochplatten, Entsafter, Obst-Körbe, Gläser und die vielen Helfer Platz, die dazu nötig sind, um die schier unglaubliche Menge von 7000 Gläsern Marmelade, Gelee und Konfitüre zu produzieren. Im Frühjahr beginnt die Saison, ab da ist Ursula Hölz permanent von einer Unmenge süßer Früchtchen umgeben. Stets an ihrer Seite: Nachbarn, Freunde und Bekannte die mithelfen, das Obst zu säubern, zu zerkleinern, zu entsaften und einzukochen, in Gläser zu füllen, diese zu etikettieren und zu sortieren. Unverzichtbare Hilfe, denn „ohne diese könnte ich das alles gar nicht schaffen“, so Ursula Hölz.

7000 Gläser werden pro Jahr in der „Hölz´schen Marmeladen-Küche“ produziert, ca. 4000 sind jetzt schon fertig. „Nun müssen sie nur noch reißenden Absatz finden“, hofft Heribert Hölz. Aber das haben sie bislang immer, seit elf Jahren schon. „Vielleicht deshalb, da diese Hilfe jedem schmeckt“, vermutet er schmunzelnd. „Oder aber deswegen, da unsere Hilfe auch wirklich dort ankommt, wo sie dringend benötigt wird.“

Er muss es wissen: Heribert Hölz ist Initiator und Leiter der Bosnienhilfe der Caritas Duisburg, obwohl er bereits offiziell im Ruhestand ist. Hölz führt im Auftrag der Caritas sein Engagement im immer noch von Armut und Perspektivlosigkeit geprägten Bosnien hochmotiviert weiter fort. „Weil es nötig ist“, so Hölz. „Die Suppenküche in Zenica, die durch das „Marmeladen-Geld“ finanziert wird, erfüllt einen ganz wichtigen Part.“ Mehr als 70 Prozent der 170.000 Einwohner sind arbeitslos; und die 30 Prozent, die Arbeit haben, können sich davon nicht einmal ernähren. „Wer es nicht selbst gesehen hat, kann es kaum glauben. Aber Zenica kann ohne Hilfe nicht überleben.“

17.000 Euro werden benötigt, um ein Jahr lang einmal am Tag 106 Essen für die Ärmsten der Armen ausgeben zu können. Schnell überschlagen heißt das: Ein Essen für ca. 70 Cent garantiert 106 Menschen täglich das Überleben. „Für mich ein wirklich guter Grund, immer wieder die Ärmel hochzukrempeln und meinen Beitrag für diese Menschen zu leisten“, so Ursula Hölz.
Dabei ist die Finanzierung der Suppenküche nur eines der vielen Projekte, mit denen die Bosnienhilfe die Not der dortigen Bevölkerung lindern hilft: Heribert Hölz vermittelt Patenschaften zu kinderreichen Familien, die dann finanziell unterstützt werden, organisiert den Bau von Kindergärten, Bildungseinrichtungen und Unterkünften, vermittelt dringend benötigte ärztliche Versorgung für alte und kranke Menschen, befähigt die Bevölkerung durch die Anschaffung von Nutztieren zum Überleben, schließt Landwirte zu einer fiunktionierenden Nutz-Gemeinschaft zusammen und vieles mehr.

Mehr als 20 Sorten an Marmeladen, Gelees und Konfitüren - von roten und gelben Mirabellen über Johannis- und Stachelbeere, Kirsche und Rhabarber bis hin zu Holunderblüten oder Quitte - warten auf Abnehmer. Wer Marmelade erwerben möchte, kann sich unter 02845/5686 melden oder direkt bei Ursula und Heribert Hölz auf der Ernst-Moritz-Arndt-Straße 16 in Neukirchen-Vluyn. Auch auf einigen Bauernmärkten und Festen werden ihe Marmeladen angeboten, so am 19. September auf dem Apfelfest in Moers-Kapellen und am 12. September auf dem Kappesmarkt in Duisburg-Serm.

Autor:

Monika Meurs aus Moers

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

14 folgen diesem Profil

4 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.