Von Madrid über Brüssel nach Moers

Nomen est omen: Die Madrilenerin Candela (deutsch: Kerze) rollt Kerzen mit ihren Schützlingen beim Grafschafter Musenhof.
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  • hochgeladen von Laura da Silva

Von einer Metropole in die Nächste. Die Spanierin Candela Calvo zog es von ihrer Heimatstadt Madrid zum Studium nach Brüssel und nun weiter für die Liebe und ein Praktikum nach Moers.

Die 22-Jährige wusste schon früh, dass sie viel von der Welt sehen möchte. Darum ging sie nach ihrem Schulabschluss nach Brüssel, um Kunstgeschichte zu studieren. „Auch nach meinem Studium möchte ich erst mal nicht zurück nach Spanien. Wer weiß, vielleicht verschlägt es mich ja sogar nach Deutschland“, verheißt Candela Calvo. Aber was hat die junge Spanierin von Madrid über Brüssel ausgerechnet in die Grafenstadt verschlagen?
Natürlich die Liebe. „Ich habe meinen Freund in Madrid kennengelernt. Er ist auch Spanier, aber wohnt mit seiner Familie in Moers. Und so konnte ich in den Ferien hier hinkommen und nebenbei noch ein Praktikum im Grafschafter Musenhof machen, das ich mir für mein Studium anrechnen lassen kann. Das ist eine optimale Gelegenheit.“

Candela Calvo hilft beim Musenhof-Ferienprogramm und kann so viele Erfahrungen sammeln. „Ich liebe Kinder und mit ihnen zu arbeiten, macht mir große Freude. Und dass es hier die Möglichkeit gibt, pädagogisch in einem Museum tätig zu sein war somit ideal für mich,“ erzählt die 22-Jährige. Denn Projekte mit Kindern, wie die im Musenhof, gäbe es in ihrer Heimat gar nicht. „In Madrid ist leider kein Platz für so etwas. Alle Menschen sind mit sich selbst beschäftigt und es geht zum größten Teil darum, zu arbeiten, um möglichst viel Geld zu verdienen.“

Dass sie noch sehr wenig Deutsch kann, bereitet der Spaniern bei ihrem Praktikum auch keine Probleme. „Die Kinder reden mit Händen und Füßen. Und ein paar können sogar schon Englisch. Ich habe schon ein bisschen Deutsch dank der Kleinen gelernt. Ich spreche Germanglisch“, lacht die Spaniern.
Und was gefällt Candela Calvo ganz besonders an Deutschland und insbesondere an Moers?
„Moers ist so klein und süß. Die Menschen hier sind toll und nicht so gestresst wie die in Madrid. Ich war auch schon in München, aber das ist auch eine Großstadt. Moers ist ruhig und man legt hier viel Wert auf die Betreuung von Kindern. Das finde ich toll.“

Besonders gefällt der Studentin der Schlosspark und das Bettenkamper Meer. „Ich treibe gerne Sport. Im Park gehe ich fast täglich mit meinem Freund joggen. Das werde ich vermissen, wenn ich wieder weg muss“, erzählt sie. Als ich sie frage, was sie an ihrer Heimat besonders vermisse, kommt es wie aus der Pistole geschossen: „Das Essen. Besonders Paella. Und in Madrid gibt es, wenn man ein Getränk bestellt, immer ein paar Tapas dazu, hier leider nicht. Wir Spanier können halt immer essen“, lacht Candela Calvo. Zurück nach Brüssel muss sie schon im September, dann sind die Semesterferien zu Ende. „Ich werde meinen Freund sehr vermissen. Aber auch die Arbeit hier im Musenhof“, sagt Candela Calvo betrübt.

Im Mai wird sie mit etwas Glück ihr Studium erfolgreich beenden und wer weiß, vielleicht zieht es die Madrilenerin dann wieder in die Grafenstadt.

Autor:

Laura da Silva aus Gelsenkirchen

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