Sängerfest mit Giulio Alvise Caselli, Bariton, in der Stadtkirche am Flügel begleitet von Shuri Tomita.

1. Oktober 2017
17:00 Uhr
Stadtkirche Moers, 47441 Moers
Giulio Alvise Caselli fotografiert von Jean-Carl Keller

Eigentlich geplant war ein Konzert mit der jungen Sopranistin Anastasia Belukova aus Moskau. Ende letzter Woche die Nachricht, Anastasia Belukova hat vor 4 Wochen eine kleine Tochter zur Welt gebracht, die sich weigert, nun gleich ins Flugzeug zu steigen und mit der Mutter auf Konzertreise zu gehen. Beide müssen sich erst einmal zu Hause in Moskau erholen.
Wie so schnell dieses lange vorbereitete Konzert ersetzen? Der Zufall half, am Flughafen, bei einem Zwischenstopp, fand ein Treffen mit dem Sänger Giulio Alvise Caselli statt. Auf meine Frage, was er am Erntedanksonntag so vor hat, hat er leichtsinnigerweise geantwortet: „Noch nichts!“ Hektisches Telefonieren, wer kann ihn begeleiten? hat noch Zeit für Proben? Shuri Tomita, Dozentin an der Hochschule für Musik Köln, zuletzt in der Stadtkirche beim „Duell“ zwischen Flügel und Marimba zu hören, schichtete Termine um, nimmt sich Zeit für Proben und Konzert und nun kommen die beiden großartigen Künstler zu uns nach Moers. Shuri Tomita war in den letzten Jahren u.a. mit der Seto Philharmonie, Tokio und dem New York Symphonic Ensemble auf Konzerreise.
Giulio Alvise Caselli, strahlt eigentlich so nichts Italienisches aus, hochgewachsen, Haare und Bart mit einem Stich ins Rötliche, ist er sicher ein Nachfahre der Westgoten, als sie Italien eroberten. Giulio Alvise Caselli ist immer barfuss unterwegs, selbst bei beginnendem Schneegestöber in Salzburg. Dirigenten und Konzerveranstaltern stehen aus Angst, eine Vorstellung, ein Konzert absagen zu müssen, regelmäßig die „Haare zu Berge“. „ So verliere ich nie die Bodenhaftung“, sagt der junge Bariton „ und außerdem stärkst es die Abwehrkräfte.“ Giulio Alvise Caselli war der Marcello in Konrad Gökes Inszenierung von Puccinis „La Bohème“ 2010 und der „Don Giovanni“, aufgezeichnet vom italienischen Fernsehen RAI 3 bei der Biennale in Venedig.

Beim letzten FIVE0´Clock Konzert wurde der Preis der Deutschen Schubert Gesellschaft verliehen, aber es war nur wenig von Schubert zu hören. Das holen wir jetzt nach, u. a. mit Schuberts „Erlkönig“, Die Forelle“, dann Mozart, mit der wunderbaren Serenade der Verführung des Don Giovanni unter dem Balkon von Donna Elvira: „Deh vieni alla finestra…“ „Ach komm doch zum Fenster…“

Es wird am kommenden Sonntag ein Sängerfest, nicht auf der Wartburg, sondern in unserer Stadtkirche geben. Kommen sie rechtzeitig, nehmen sie ihr Sofakissen mit, die Sitzkissen der Stadtkirche sind immer schnell vergriffen.

Der Eintritt ist frei, am Ausgang wird für die Künstler gesammelt!

Autor:

Konrad Göke (SPD) aus Moers

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