Die Liebhaberei des Bierbrauens

v.l Doris Kutsch, Stefan Jansen, Heike Jansen, Johannes Lehmbrock, Frank Harting und Sven Komann im Hopfengarten von Geilingsbräu
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Sechs Wochen-Magazin-Leser kamen in einen ganz besonderen Genuss: Sie durften Johannes Lehmbrock auf dem Geilings Hof besuchen und sich angucken, wie Bier hergestellt wird. Kostproben sowie Gang durch den Hopfengarten inklusive.

Am Niederrhein. Ein lauer Sommerabend, sechs gut gelaunte Bier-Liebhaber, zwei pfiffige Hunde, ein Bierbrauer und eine ganze Menge gut gekühltes Bier – das waren die Ausgangsvoraussetzungen für einen gelungenen Abend auf dem Geilings Hof. In der Exklusiv-Ausgabe Anfang Mai hat das Wochen-Magazin unter allen Lesern die Besichtigung des hofeigenen Hopfengartens mit Bierverkostung verlost. Heike und Stefan Jansen, Doris und Elmar Kutsch, Frank Harting und Sven Komann waren die glücklichen Gewinner, die Lehmbrock auf dem Geilings Hof in Kamp-Lintfort begrüßte.
Zum Einstieg durften unsere Leser das Geilings Bräu, ein naturtrübes Pils, probieren. Natürlich in eigenen Gläsern mit dem typischen Geilings Bräu-Wappen: Den Anfangsbuchstaben G und B und einem Fuchs und einem Hasen; beides Tiere, die für Lehmbrock für seine Heimat, den Niederrhein, stehen.
Anerkennendes Nicken bei unseren Lesern. Komann und Harting sind froh, dass sie sich haben bringen lassen, denn Lehmbrock verspricht: „Ich hab genug Bier kaltgestellt.“ Während Lehmbrock von seinen Anfängen des Bierbrauens erzählt, „wir haben mit 15 Pflanzen gestartet und wollten einfach mal gucken, ob man hier am Niederrhein auch Bier anbauen kann“, flitzen seine beiden Hunde Berta und Flora ebenfalls durch den Garten.

Wunsch vom eigenen Hopfengarten erfüllt

So kommt es auch, dass Berta die Teilnehmer der Exklusiv-Führung auf den Weg zum Hopfengarten begleitet – auch wenn sie eigentlich nicht mitkommen sollte. Ein kleiner, 14-monatiger Hund lässt sich aber doch den Gang zum Hopfengarten nicht verbieten. Lehmbrock erzählt währenddessen, wie er zum Geilings Bräu kam: „Ich habe bei Diebels in Issum gelernt und anschließend noch BWL studiert. Bier habe ich aber immer schon nebenbei gebraut. Seit vier Jahren vertreiben wir nun das Geilings Bräu.“
Vor zwei Jahren wollte der Bierbrauer es dann ganz genau wissen und hat sich den Wunsch vom eigenen Hopfengarten erfüllt. Dieser umfasst eine Fläche von sechs mal acht Metern. Die Pflanzen ranken bis in knapp fünf Meter Höhe.
„Wieviel Liter Bier kriegt man denn aus einer Pflanze?“ fragt Lehmbrock. Verschiedenste Vermutungen werden geäußert. Vielleicht 50 Liter? Oder eher 25? Der Bierbrauer schmunzelt: „Pro Pflanze gewinnt man 1.000 Liter Bier.“ Und den Wachstum der Pflanzen solle man nicht unterschätzen: „Die wachsen wie der Teufel. Man kann zugucken, wie die größer werden.“

"Das Bier riecht nach Orange und Zitrone"

Bevor es hinauf auf das Gerüst des Hopfengartens geht, bekommen unsere Leser noch ein anderes Bier zu probieren. Dieses Mal ein etwas Fruchtigeres: Das Triple 7. „Das riecht nach Orange und Zitrone“, so Heike Jansen begeistert. Kaminzimmer-Bier nennt es Lehmbrock. Generell ist es dem Bierbrauer wichtig, dass man Bier bewusst genießt: „Wir wollen weg davon, dass nur günstige Biere im Kasten gekauft und getrunken werden und dahin, dass sich die Verbraucher mit dem Bier auseinander setzen und es bewusst genießen.“ Begeistert ist Lehmbrock von den Möglichkeiten, die durch das Verhältnis von Wasser und Sonne beim Pflanzenanbau ermöglicht werden: „Man kann im Prinzip alle Geschmacksrichtungen möglich machen. Wir kratzen momentan mal gerade am Rand der Möglichkeiten.“

Visionen eines echten Liebhabers

Von den derzeitigen ist Hündin Berta aber schon durchaus angetan. Als alle die Gerüste zu den Dolden hochklettern, genehmigt der kleine Hund sich, unter großem Gelächter der Anwesenden, auch einen Schluck Bier. Für unsere Leser gab es noch nicht zu viel vom Gerstensaft, sodass dem Ausflug in die Höhe nichts entgegensteht. Die Pflanzen haben kleine Widerhaken, die sich schnell festhaken. Im Moment besitzt Lehmbrock 40 dieser Pflanzen. Als wir in fünf Metern Höhe diese 40 Stück begutachten, erzählt Lehmbrock von seinen Plänen: „Die bestehende Halle zur Bierbrauerei soll erweitert werden und 2018 soll ein neuer Hopfengarten mit 200 Pflanzen fertig gestellt werden.“ Visionen eines echten Liebhabers, denn, „wenn man bedenkt, welchen Aufwand wir hier momentan fürs Anbauen betreiben, kann man das mit Geld nicht bezahlen. Das ist richtige Liebhaberei.“
Unseren Lesern hat der Ein- und Ausblick ins Bierbrauen auf jeden Fall gefallen und Hündin Berta kam auch noch, ohne zu schwanken, wieder mit zurück in den Garten der Lehmbrocks. Ein rundum gelungener Abend, auf den zum Abschluss, wie sollte es auch anders sein, mit einem leckeren Bier angestoßen wurde.

Alle Fotos: Heike Cervellera

Autor:

Sarah Dickel aus Moers

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