Wenn Glück lecker schmeckt: Traumberuf Ziegenkäse-Bäuerin

Fotos: Cervellera
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Käse von glücklichen Ziegen, der auch Menschen glücklich macht: Schon lange träumt Sonja Girndt von einer eigenen Ziegenkäserei mit kleinem Hofladen. Bald wird dieser Traum Wirklichkeit!

Auf dem Buschmannshof in Vluynbusch ist gerade "Babyalarm". 15 niedliche, schneeweiße Zicklein gehören dort in diesem Jahr zum Ziegen-Kindergarten. Während sich die Ziegenmuttis Alma, Anneliese, Carmen und Co. genüsslich am duftenden Heu gütlich tun, ist bei den Wonneproppen Gruppenkuscheln angesagt. Später werden sie draußen den Ziegen-"Spielplatz" in Beschlag nehmen und die "Mamis" die gute Landluft inmitten von grünen Weiden genießen. Glücklicher könnte ein Ziegenleben wohl kaum sein und insofern könnte der Name des Start Ups von Sonja Girndt - „Zur lachenden Ziege“ - kaum treffender sein. Denn dass die Ziegen glücklich in der Natur leben, soll man im Käse schmecken können - nicht mehr, aber auch nicht weniger haben sich Sonja Girndt und ihr Gatte Carsten Erxleben vorgenommen. „Mir liegt besonders am Herzen, dass den Ziegen bei meinem Vorhaben das Lachen nicht vergeht,“ bringt es Girndt auf den Punkt. Neben ihren Hauptberufen – Sonja arbeitet in der Altenpflege und Carsten als Webdesigner - üben die Zwei sich schon seit 5 Jahren erfolgreich in natürlicher Ziegenhaltung und dem ökologischen Landbau und wollen nun versuchen, auch davon zu leben.

Alle„Mitarbeiterinnen" haben Namen

Selbstverständlich haben alle ihre „Mitarbeiterinnen“ Namen. „Lisa ist die Tochter von Uschi, meiner ersten Ziege und die Line ist die Chefin“ , erzählt Sonja Girndt, während sie ihre Ziegenmädchen liebevoll tätschelt. „Jede Ziege hat auch ihren eigenen Charakter“, berichtet die 50-Jährige, die schon seit Kindesbeinen vernarrt in Tiere ist. Ziegen haben es ihr eben besonders angetan. „Ich finde Ziegen spannend, interessiere mich für artgerechte Tierhaltung und außerdem wollte ich meine eigene Milch trinken“, benennt die sympathische Frau ihre Motivation für eine eigene Käserei. „Die Ziege war früher die Kuh der Armen“, erzählt Girndt, die sich seit fünf Jahren sachkundegeprüfte Ziegenhalterin nennen darf. Und bald wird sie auf dem historischen Boden – der Buschmannhof stammt aus dem Jahre 1722 - ihren eigenen Ziegenkäse herstellen – Zuschauer erwünscht - und feilbieten. Der Buschmannshof ist seit einigen Generationen in der Hand der Familie Girndt. Derzeit laufen dort die Umbauarbeiten auf Hochtouren. Neben einer Käseküche und einem Reiferaum, wird es hier auch einen Hofladen geben.

Keine Milch ohne „bockige“ Ziegen

„Anfang Mai werde ich wohl mit dem Käsemachen anfangen“, erzählt die Ziegenbäuerin in spe. Dann werden die Zicklein „abgestillt“ sein und Anneliese und Co. "liefern"jeden Tag drei bis dreinhalb Liter Milch. „Pro Tag kommen da schon gut 60 Liter zusammen“, erzählt Sonja Girndt. Aber Milch gibt es nun mal nicht ohne ohne „bockige“ Ziegen. Daher geht es alle zwei Jahre an die "Familienplanung" und ein Ziegenbock wird „eingeflogen“. „Das mit dem Decken ist ein notwendiges Übel“, berichtet Carsten Erxleben, der Gatte von Sonja Girndt. „Aber im Gensatz zu einem Großbetrieb, wo die die Tiere jedes Jahr lammen, möchten wir nicht, dass unsere Ziegen jedes Jahr Kinder bekommen.“ Außerdem soll die Herde ein kleiner "exklusiver Kreis" von 30 bis 35 Tieren bleiben.

Das Paar betreibt den Hof, wo es demnächst feinsten Käse, frische Milch, gesunde Molke und von Zeit zu Zeit auch Fleisch geben wird, nach den Regeln des ökologischen Landbaus. Derzeit befindet man sich im Bio-Zertifizierungsverfahren. Um eine Käserei betreiben zu können, gilt es nämlich neben „ein wenig“ Startkapital auch Auflagen zu erfüllen. Carsten Erxleben erzählt: „Man muss über Räumlichkeiten, einen Stall und genügend Land verfügen und wir haben uns auch einen Fettabscheider zulegen müssen.“ Es gibt strenge Richtlinien, was die Technik und die Geräte anbetrifft. Diese müssen alle aus Edelstahl sein. Carsten Erxleben schmunzelnd: „Die Bergbauern auf Sizilien rühren mit Holzlöffeln in Kupferkesseln, die über Feuer hängen. Heutzutage ist Holz aber verboten.“

Weitere Infos unter www.zur-lachenden-ziege.de/

Autor:

Marjana Križnik aus Düsseldorf

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