Mit pazifistischen Grüßen

Herbert Beck

Ich lass es mal ohne Kommantar so stehen ...

Die Fraktion DIE LINKE im Kreistag Wesel (Linksfraktion-kreiswesel) schrieb diesen offenen Brief zum Thema "Bundeswehr am Mercator Berufskolleg Moers" an Herrn Beck, seines Zeichens Schulleiter des Mercator Berufskolleg Moers:

Sehr geehrter Herr Beck,
am 26.09.2016 findet an Ihrer Schule die 25. Ausbildungsbörse zur beruflichen Orientierung für Schüler*innen statt. Die Informationen zu dieser Veranstaltung, die sich auf der Homepage Ihrer Schule finden lassen (vgl. online), kündigen an, dass neben zahlreichen Arbeitgebern auch die Bundeswehr dazu eingeladen ist, Ihren Schüler*innen „Berufsausbildungs- und Studienmöglichkeiten in nahezu allen Fachrichtungen“ zu präsentieren.

"Das Kriegshandwerk ist unmenschlich"

Weil das Kriegshandwerk zutiefst unmenschlich und obendrein lebensbedrohlich ist, wird es von den wenigsten Personen freiwillig erlernt. Um genügend Rekrut*innen zu organisieren intensiviert die Bundeswehr deshalb seit der Aussetzung des Wehrdienstes ihre Aktivitäten zur Anwerbung neuer Soldat*innen.
Uns ist unerklärlich, wie Sie es als Rektor Ihrer Schule zulassen können, dass die jahrelang gewissenhaft bei Ihnen unterrichteten Schüler*innen dieser Kriegspropaganda ausgesetzt und womöglich zu einer Zukunft in der Truppe animiert werden. Die Vertreter*innen der Bundeswehr werben schließlich nicht mit Fotos und Videos der brutalen Realität auf dem Schlachtfeld, sondern mit beeindruckender Technik, unterhaltsamen Simulationen und Süßigkeiten um die Gunst der Jugendlichen. Wir fragen uns, ob dies das Bild ist, das Sie Ihren Schüler(inne)n von Krieg vermitteln wollen.

"Wir fordern Sie auf, die Einladung an die Bundeswehr zu widerrufen"

Hinzu kommt, dass Sie damit eine Gelegenheit verpassen, den keineswegs schlechten Ruf Ihrer Schule weiter zu verbessern. Das Beispiel der Willy-Brandt-Gesamtschule Bochum, die sich zur „Bundeswehrfreien Schule“ erklärt hat, zeigt, welche positiven Effekte ein entsprechendes Vorgehen auf die öffentliche Wahrnehmung Ihrer Schule haben könnte (vgl. WAZ Bericht).

"Krieg ist keine berufliche Perspektive"

Wir fordern Sie vor diesem Hintergrund eindringlich auf, die Einladung an die Bundeswehr zu Ihrer Veranstaltung zu widerrufen und klar zu machen, dass Krieg keine berufliche Perspektive für unsere Kinder und Jugendlichen sein kann.
Mit dieser Forderung stehen wir nicht alleine. Die GEW NRW, die LSV NRW, die DFG-VK NRW, die VVN-BdA NRW sowie die DGB Jugend NRW sind nur einige von vielen Organisationen, die sich ebenfalls gegen die Werbemethoden der Bundeswehr an Schulen stellen (vgl. z.B. GEW NRW, LSV NRW, Netzwerk Schule ohne Bundeswehr).
Mit pazifistischen Grüßen

Sascha H. Wagner, Fraktionsvorsitzender Kreis Wesel

Daniel Schellbach, Schulpolitischer Sprecher

Autor:

Monika Meurs aus Moers

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