Mit ´nem Teelöffelchen Zucker ...

Diabetes-Verbände fordern schon länger, höhere Steuern auf zuckerhaltige Lebensmittel zu erheben. Jetzt stößt die Berliner SPD die Diskussion an: Wenn es nach ihrem Willen geht, soll die „Zuckersteuer“ wieder eingeführt werden.

Zur Erinnerung: Die Zuckersteuer ist eine Verbrauchsteuer auf Zuckerherstellung oder -einfuhr - ursprünglich in der Form einer Materialsteuer auf rohe Rüben. Sie ist im Hinblick auf den EG-Binnenmarkt zur Vermeidung von Wettbewerbsverzerrungen zum 1. Januar 1993 abgeschafft worden.

Zu viel Süßes, Fettiges oder Salziges

Aber wieder ins Hier und Jetzt: Konkret soll nach Vorstellung der SPD der ermäßigte Mehrwertsteuersatz, der für Süßwaren derzeit bei sieben Prozent liegt, auf den regulären Satz von 19 Prozent angehoben werden. „Es muss für alle leichter werden, sich gesund zu ernähren“, argumentiert Verbraucherschutz-Expertin Elvira Drobinski-Weiß (SPD). Jeder zweite Deutsche ist laut Statistischem Bundesamt zu dick. Grund: Es wird zu viel Süßes, Fettiges oder Salziges gegessen. Dadurch nehmen die ernährungsbedingten Krankheiten wie Diabetes, Fettsucht und Herz-Kreislauf-Erkrankungen rapide zu.

Besteuerung statt Eigenverantwortung

Der Vorschlag klingt elegant, aber wenn man sich das mal auf der Zunge zergehen lässt, erzeugt allein die Tatsache, auf Reglementierung und grundlegende Besteuerung statt auf Selbstdisziplin und Eigenverantwortung zu setzen, einen recht faden Beigeschmack. Damit´s nicht zu bitter wird: Ich geb ´nen Löffelchen Zucker aus. Schließlich, glaubt man Frau Poppins, schmeckt damit jede Medizin. Noch kann ich´s mir leisten. Lokalrunde!

Autor:

Monika Meurs aus Moers

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