Ökumenischer Aktionskreises "Ohne Sonntag gibt's nur noch Werktage"
Geplante Podiumsdiskussion zum Thema "Was wäre, wenn wir keinen Sonntag hätten?“ am 22. April 2020 wird verschoben

Unter dem Motto "Was wäre, wenn wir keinen Sonntag hätten?“ hatte der Ökumenische Aktionskreis „Ohne Sonntag gibt’s nur noch Werktage“ am Mittwoch, den 22. April 2020, im Johann-Wilhelm-Grevel-Haus, Falkenstr. 2, in Monheim am Rhein, eine Podiumsdiskussion geplant. Aufgrund der Corona-Krise kann diese Veranstaltung leider nicht stattfinden. Sie wird auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.

Wie wichtig der Einsatz für den Sonntagsschutz – gerade auch in Zeiten von Corona – ist, zeige jetzt die Forderung des Einzelhandels, die Ladenöffnungszeiten an Sonntagen bis zum Jahresende ohne Auflagen und Beschränkungen zuzulassen, um so die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise aufzufangen. „Diese auf den ersten Blick nachvollziehbare Forderung macht erneut deutlich“, so Franz Köchling, Sprecher des Aktionskreises, „dass der eigentliche Wert des Sonntags überhaupt nicht mehr präsent ist. Der Sonntag ist eben nicht einfach ein freier Tag, den man nach Belieben einhalten oder abschaffen kann. Er ist der Tag der Freiheit – für alle.“ Pater Anselm Grün habe es treffend formuliert, wenn er sage: „Wenn alle Zeiten gleich sind, werden sie gleich sinnlos. Wenn dein Sonntag wie dein Alltag wird, wird auch dein Alltag seines Sinns entleert.“

„Im Übrigen bringt die Öffnung der Läden an Sonntagen unterm Strich auch keine Mehreinnahmen, da schließlich der Euro auch nur einmal ausgegeben werden kann“, betont Köchling. Ob dies nun an sechs Tagen oder an sieben Tagen in der Woche geschehe, bleibe im Endeffekt gleich, denn letztlich verteile sich derselbe Umsatz nur auf mehr Tage. Und dieser Tag mehr bringe keinen zusätzlichen Gewinn sondern höchstens mehr Kosten.

Sonntag befreit vom Hamsterrad des Alltagslebens

Zu Recht verwiesen im Übrigen Theologen und Seelsorger auf den Sonntag als Einladung Gottes an die Menschen. Schließlich helfe der Sonntag als der freie Tag, einmal vom Hamsterrad des Alltagslebens runterzukommen, um den Kopf wieder frei zu haben für Dinge, die wichtiger seien als Arbeit und Konsum: Zeit für die Familie, Freunde, für ein gutes Buch oder einen Spaziergang. „Auch Arbeitspsychologen verweisen darauf, wie wichtig solche regelmäßigen Verschnaufpausen sind. Gemeinsame Unternehmungen sind aber nur möglich, wenn der andere – wie am Sonntag – auch frei hat“, betont Köchling.

Die Mitglieder des Aktionskreises rufen deshalb dazu auf, einmal darüber nachzudenken, wie unsere Gesellschaft aussehen würde, wenn es keinen Sonntag gäbe. Hier nur einige Überlegungen dazu.
• Die Gesellschaft hätte keinen gemeinsamen freien Tag mehr
• Die Menschen würden rund um die Uhr arbeiten
• Das ökonomische Kalkül würde die Oberhand gewinnen

Im Ökumenischen Aktionskreis "Ohne Sonntag gibt's nur noch Werktage" arbeiten die evangelische Kirche in Monheim, die katholischen Kirchengemeinden und Verbände KAB, kfd und KKV im Bereich Langenfeld/Monheim mit, um den Sinn des Sonntags stärker ins Bewusstsein der Menschen zu rücken.

Autor:

Bernd-M. Wehner aus Monheim am Rhein

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