Aktionskreis „Ohne Sonntag gibt's nur noch Werktage“: Es braucht kein „Frühlingserwachen“ sondern ein Erwachen für neue Lebensqualität

Vor gut einem Jahr hatten die Mitglieder des Aktionskreises „Ohne Sonntag gibt's nur noch Werktage“ die Hoffnung geäußert, dass es eines Tages heißt: „Stell dir vor, es ist Sonntag und keiner kauft ein!“ „Offenbar tritt dieser Fall schon früher ein, als wir in unseren kühnsten Träumen dachten“, so Franz Köchling, Sprecher des Aktionskreises, zu der Meldung, dass sich am geplanten verkaufsoffenen Sonntag am 7. April nur drei Geschäfte beteiligen. „Wir können das nur begrüßen“, so Köchling, „und hoffen, dass aus dem geplatzten ‚Frühlingserwachen’ ein Erwachen für eine neue Lebensqualität entsteht.“ Denn wirtschaftliche Rentabilität und Gewinnmaximierung dürften nicht die vorherrschenden Gesichtspunkte für die Ausweitung der Arbeit auf alle Tage der Woche sein. Die zunehmende Notwendigkeit zur Rückbesinnung auf die Grundwerte unserer Gesellschaft sei nötiger denn je.

So werde zu Recht darauf hingewiesen, dass der Rhythmus zum Leben der Menschen gehöre. Zu diesem Rhythmus gehört auch der Sonntag. Er ist mehr als ein freier Tag. Er bedeutet "Freiheit". Auch von der Arbeit und vom Konsumzwang. "Denn wenn an einem Tag niemand kaufen und verkaufen darf, dann hat auch das Geld an diesem Tag keine Macht", unterstreicht Franz Köchling.

Pater Anselm Grün, bringe den Sinn des Sonntags auf den Punkt, wenn er sage:
"Wenn alle Zeiten gleich sind, werden sie gleich sinnlos. Wenn dein Sonntag wie dein Alltag wird, wird auch dein Alltag seines Sinns entleert."

Deshalb fordert der Aktionskreis die Ratsmitglieder in Langenfeld und Monheim erneut auf, sich an der Stadt Siegen ein Beispiel zu nehmen. Hier hatte der Rat beschlossen, dass die Läden an den Sonntagen in 2012 zu bleiben. Köchling ermuntert gleichzeitig die örtlichen Händler, bei einem verkaufsoffenen Sonntag bewusst ihre Geschäfte nicht zu öffnen: „Schreiben Sie doch einfach an Ihre Ladentür: Wir sind sechs Tage die Woche über für Sie da. Deshalb haben auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wie Sie am Sonntag ihre Ruhe verdient.“ Das wäre ein starkes Zeichen und würde sicher auch von der Bevölkerung verstanden.

Der Aktionskreis "Ohne Sonntag gibt's nur noch Werktage" weist bereits seit über zehn Jahren immer wieder auf die Bedeutung des Sonntags für die Menschen hin. "Wir beobachten mit Sorge, für wie viele Menschen offenbar aus Gleichgültigkeit inzwischen alles gleich gültig ist", so Franz Köchling, Sprecher des Aktionskreises.

Im Aktionskreis "Ohne Sonntag gibt's nur noch Werktage" arbeiten die evangelische Kirche in Monheim, die katholischen Kirchengemeinden und Verbände KAB, kfd und KKV im Dekanat Langenfeld/Monheim mit, um den Sinn des Sonntags stärker ins Bewusstsein der Menschen zu rücken.

Autor:

Bernd-M. Wehner aus Monheim am Rhein

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