Monheims Bürgermeister Daniel Zimmermann ruft zu Zivilcourage auf
"Aufeinander aufpassen"

Gemeinsam mit Dr. Hagen Bastian, dem Vorsitzenden des Arbeitskreises Partnerschaft mit Israel, dem stellvertretenden Bürgermeister Lucas Risse und der stellvertretenden Bürgermeisterin Lydia Hannawald sowie mit Schulbereichsleiter Peter Heimann und Pfarrer Falk Breuer, gedachte Bürgermeister Daniel Zimmermann (von links nach rechts) der Opfer vom 9. November 1938.
Foto: Thomas Spekowius
  • Gemeinsam mit Dr. Hagen Bastian, dem Vorsitzenden des Arbeitskreises Partnerschaft mit Israel, dem stellvertretenden Bürgermeister Lucas Risse und der stellvertretenden Bürgermeisterin Lydia Hannawald sowie mit Schulbereichsleiter Peter Heimann und Pfarrer Falk Breuer, gedachte Bürgermeister Daniel Zimmermann (von links nach rechts) der Opfer vom 9. November 1938.
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Aufgrund der geltenden Corona-Schutzvorgaben musste die Gedenkstunde vor dem 1988 errichteten Holocaust-Mahnmal am Monheimer Kradepohl an diesem 9. November 2020 in einem völlig anderen Rahmen als in den vergangenen Jahrzehnten stattfinden.

2019 hatten hier und in der benachbarten Altstadtkirche noch zahlreiche Bürgerinnen und Bürger Seite der Opfer der Pogromnacht vor 82 Jahren gedacht – darunter auch viele Schülerinnen und Schüler, die das Programm zu diesem wichtigen Gedenktag traditionell mitgestalten.
„Dass in diesem Jahr eine öffentliche Veranstaltung ausfällt, hält uns von diesem Gedenken nicht ab“, unterstrich Bürgermeister Daniel Zimmermann am Montagabend. Gemeinsam mit Dr. Hagen Bastian, dem Vorsitzenden des Arbeitskreises Partnerschaft mit Israel, sowie mit Pfarrer Falk Breuer, Schulbereichsleiter Peter Heimann, der stellvertretenden Bürgermeisterin Lydia Hannawald und dem stellvertretenden Bürgermeister Lucas Risse legte Zimmermann am Abend einen Kranz am Kradepohl nieder.

Engagement gegen das Vergessen

„Diese Kranzniederlegung haben wir stellvertretend für all diejenigen vorgenommen, die sich hier vor Ort gegen das Vergessen engagieren“, dankte Zimmermann uden Schülerinnen und Schüler der Peter-Ustinov-Gesamtschule, den Teilnehmenden der Lerninitiative an der Brandenburger Allee und allen anderen, die sich in den vergangenen Wochen bereits bei der Reinigung von Stolpersteinen engagiert hatten und dies immer noch tun. Es sei gut zu wissen, dass es so viele Menschen gebe, die sich gegen das Vergessen und damit gegen Antisemitismus und jegliche Form anderer Diskriminierungen wendeten, um so für ein positives Miteinander und Toleranz einzutreten. Zimmermann: „Die Verbrechen, die vor 80 Jahren verübt wurden, waren auch deshalb möglich, weil zu viele Leute weggeschaut haben, weil sie sich mehr und mehr in eine menschenverachtende Ideologie verstricken ließen und schließlich zu Mitwissern und Mittätern wurden.“

Offen für andere Lebensentwürfe und Kulturen

Das genau Gegenteil von Wegschauen bedeute hingegen Zivilcourage, hob Monheims Stadtoberhaupt anlässlich der Kranzniederlegung hervor. Und Zivilcourage könne man lernen, indem man sich beispielsweise mit Menschen umgebe, die anders als man selbst seien und indem man sich offen für andere Lebensentwürfe und Kulturen zeige. Die Stadt Monheim fördere eine solche Offenheit in ihrer Städtepartnerschaftsarbeit, in Austauschen und Begegnungen. „"Ich persönlich freue mich auf die Zeit, wenn internationale Begegnungen wieder möglich sind, wenn Schüleraustausche mit unseren Partnerstädten in Israel, Polen, Frankreich, der Türkei und Österreich wieder stattfinden können und wenn wir neue Freundschaften knüpfen und alte pflegen können“, so Daniel Zimmermann. „Bis dahin sollten wir auch so aufeinander aufpassen und dort, wo erforderlich, Zivilcourage zeigen."

Autor:

Bea Poliwoda aus Monheim am Rhein

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