KKV: Europa muss die Krise an der Wurzel packen!

Stabilitätsunion als erstes Ziel / "Politik braucht moralische Macher - keine Besserwisser"

ESSEN. Ein Tag vor den Abstimmungen des Bundestages zum Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) und dem entscheidenden EU-Gipfeltreffen in Brüssel warnt der KKV - Verband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung als einer der vier großen katholischen Sozialverbände Deutschlands vor "politischer Hyperaktivität" und unterstützt Kanzlerin Merkel: "Ihre Regierungserklärung zeigt, sie hat die Botschaft Papst Benedikts verstanden: Europa muss die Krise an der Wurzel packen. Das dauert, das ist anstrengend, weil es die Rückkehr der Ehrbarkeit und der Moral ist, die letztlich entscheidet", so der Monheimer KKV-Bundesvorsitzende Bernd-M. Wehner.

"Europa kann es sich schlicht nicht leisten, jetzt wieder nur ein kosmetisches Entfernen der Symptome zu versuchen. Markt und Politik haben in den letzten Jahrzehnten viel zu oft versucht, Probleme schön zu reden und auf die nachfolgenden Generationen zu verschieben", so Wehner. Wer wirklich gegen die Krise angehen wolle, müsse "zurück zu Moral und Ehrbarkeit, in der Wirtschaft und der Politik." Jeder Privatmann, der in Schulden versinke, "muss sie abbauen und nicht zu anderen Konditionen neu verteilen." Das gelte auch für Staaten - deshalb seien die Vorschläge zu einer Stabilitätsunion "sicherlich der allererste Schritt und unverzichtbar für eine nachhaltige Zukunft Europas".

Europa, so Wehner, "muss sich dafür nicht neu erfinden, wie manche sagen. Europa muss sich auf seinen Ursprung, seine wahren Werte konzentrieren, die es aus dem Blick verloren hat." Viel zu schnell werde konstruktive Kritik am System der EU missinterpretiert als antieuropäische Haltung. Das Gegenteil sei der Fall: "Europa braucht diese klaren Ziele und ein Wiederentdecken seiner Ideale." Und auch da habe Papst Benedikt recht: "Es ist zentrales Ziel der Politik, wieder mehr ethische Instanz zu sein und neue Impulse zu geben, die dem Menschen dienen, statt Märkten hinterher zu jagen und sich im hyperaktiven Hick-Hack zu verlieren. Politik braucht moralische Macher - und keine Besserwisser." Das, so Wehner, gelte "für alle politischen Ebenen."

Klar sei aber auch: "Wer Europa in dieser Krise mutwillig schlechter redet, schadet den nachfolgenden Generationen. Über 60 Jahre Frieden, Freiheit und Wohlstand sind ein Geschenk, das wir unseren Kindern und Enkeln selbst in dieser Krise nicht verbauen dürfen." Auch deshalb, so Wehner, "sind Finanzmarkt, Politik und Wirtschaft in der Pflicht, dem Papst ernsthaft zuzuhören und zu handeln."

Der Bundesverband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung e.V. ist ein katholischer Sozialverband mit rund 90 Ortsgemeinschaften in ganz Deutschland. Informationen zum KKV erhalten Sie im Internet unter www.kkv-bund.de, oder unter 0201 87923-0.

Autor:

Bernd-M. Wehner aus Monheim am Rhein

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