Der erste Härtetest ist bestanden

Der Besuch von Feuerwehrobmann Simon Breuer kam bestens bei den Mädchen und Jungen an. Foto: Michael de Clerque
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Pünktlich zum Ferienbeginn ist der Abenteuerspielplatz eröffnet worden. Den ersten Härtetest für den neuen, festen Standort gab es nun während der dreiwöchigen Ferienfreizeit, die am Freitag zu Ende gegangen ist. 40 Kinder haben pro Woche das Angebot genutzt – bei Hitze und sintflutartigen Regenfällen.

Das Martinshorn ertönt. Mit Blaulicht fahren der Einsatzleitwagen, ein Drehleiterfahrzeug und ein Tanklöschfahrzeug der Monheimer Feuerwehr auf den Schützenplatz. Die Polizei ist auch schon da – und 40 Kinder samt Betreuern vom Abenteuerspielplatz. Organisiert haben den Besuch von Polizei und Feuerwehr Mitglieder der Senioren Union. Liesel Baur hat sozusagen den direkten Draht zur Wehr. Sie ist die Mutter von Feuerwehrchef Hartmut Baur. Für die Kinder ist diese Aktion immer ein besonderer Höhepunkt während der dreiwöchigen Ferienfreizeit.

Mit dem Stahlrohr Wasser spritzen, mit der Drehleiter 30 Meter in die Höhe schweben oder mal Handschellen tragen – all das ist hier möglich. Can Luka (9) ist völlig außer Atem. Er ist mit einer kugelsicheren Weste einmal quer über den Schützenplatz gelaufen. Acht bis zehn Kilo bringt das gute Stück auf die Waage. „Schwer“, keucht er. „Aber eine gute Erfahrung.“ Polizeihauptkommissar Uwe Wagner befreit ihn von der schweren Last und die nächsten Jungs stehen schon für den „Härtetest“ bereit. Philip hat sich von Polizeihauptkommissar Ralf Siudzinski Handschellen anlegen lassen. „Das tut ganz schon weh“, meint der Achtjährige.

Angenehmer bei den heißen Temperaturen ist das Wasserspritzen. Jugendfeuerwehrmann Jan Krautmacher erklärt gerade den Unterschied zwischen Vollstrahl und Sprühstrahl. Letzterer ist besser zum Löschen. Mit dem Vollstrahl dagegen kann man weiter spritzen. Das wird natürlich gleich von den Kindern ausprobiert. Die ersten nutzen auch schon die Gelegenheit, sich unter dem kühlen Strahl zu erfrischen.

In luftige Höhe dagegen geht es mit der Drehleiter. Dort ist die Schlange besonders lang. Lasse (8) und Till (11) sind gerade wieder gelandet. „Wackelig“, fanden es die Beiden. Aber die Aussicht sei schon toll gewesen. „Wir konnten bis nach Düsseldorf gucken“, sagt Cora (9), die auch schon oben gewesen ist.

Seit 2005 gibt es die Ferienfreizeit des Abenteuerspielplatzes und seit dieser Zeit sind auch elf Mitglieder der Senioren Union als Helfer mit von der Partie. In diesem Jahr findet sie zum ersten Mal am neuen, festen Standort statt. „Das war schon eine enorme Erleichterung“, sagt Corinna Hartmann, zweite Vorsitzende des Vereins Abenteuerspielplatz. Eine eigene Toilette, fließend Wasser und Strom, dazu ein großer Unterstand und ein Bauwagen, die vor dem Regen schützen – all das konnten alle Beteiligten nach vielen Jahren des Provisoriums und Improvisierens nun erstmalig richtig genießen. „Es war alles wesentlich entspannter und die Wetterbedingungen völlig egal“, so Hartmann.

Betritt man nun das Gelände ist links die „Chillzone“ mit Feuerstand und großem Grill, ein Bauwagen bietet Schutz vor Regen und Kälte – gerade auch im Hinblick auf den nun möglichen Ganzjahresbetrieb - und Platz für ein kleines Büro. Während der drei Wochen ist auf dem Platz schon eine kleine Budenstadt einstanden. Neben dem Bauen gab es kreative Angebote, sportliche Aktivitäten wie Kegeln, Kettcar fahren oder auch eine Mini-WM, für die zuvor die Fußballtore gebaut worden sind. Der große Unterstand hat während der Regentage schon gute Dienste geleistet und in den Regalen können die Kinder nun Rucksäcke und persönliche Sachen prima lagern. Eine Garage dient als Materiallager und für die Werkzeugausgabe, eine zweite als Küche. „Die ist aber noch nicht voll funktionsfähig“, sagt der pädagogische Leiter Christoph Heider-Wiesner.

Aus diesem Grund wurden auch diesmal – wie in den Jahren zuvor - die Räumlichkeiten des Vereins für Deutsche Schäferhunde für Lebensmittellagerung und -kühlung sowie zum Essen genutzt. Bis vor drei Jahren haben die Mitglieder der Senioren Union unter Federführung des gelernten Kochs Dagobert Füsser für die Kinder gekocht. Inzwischen wird das Essen von der Metzgerei Jacobi geliefert – in enger Absprache mit Füsser. Er weiß, was die Kinder mögen: „Das funktioniert sehr gut.“In der Küche aktiv sind die Mitglieder der Senioren Union, die täglich zu dritt vor Ort waren, aber weiterhin. Rohkostteller mit Dip, Vor- oder Nachspeise werden nach wie vor in Eigenregie zubereitet. Besonders berühmt ist die Kaltschale, die es nachmittags zur Erfrischung gibt.

„Die Ferienfreizeit war jetzt der erste Härtetest, aber es funktioniert alles gut und auf dem Gelände verläuft sich nun auch alles besser“, zieht Christoph Heider-Wiesner eine erste Bilanz. Drei Wochen Pause macht der Spielplatz nun. Dann geht es pünktlich zum Schulbeginn los mit dem regulären Betrieb.

Verein Abenteuerspielplatz

Öffnungszeiten: Der Abenteuerspielplatz ist ab dem 18. August für Kinder von sechs bis 14 Jahren montags bis freitags von 16 bis 18.30 Uhr für den regulären Betrieb geöffnet.

Verein: Im Jahr 2002 gab es die Zukunftswerkstatt und dabei auch den Arbeitskreis Abenteuerspielplatz und Jugendtreff. Im Jahr 2003 hat sich daraus der Verein „Abenteuerspielplatz Monheim am Rhein“ gebildet. 2005 gab es die erste Aktion: eine zweiwöchige Ferienfreizeit auf dem Schulhof der Wilhelm-Busch-Schule. 2006 wurde an gleicher Stelle ein neunwöchiger Probelauf unternommen. Anwohner haben sich wegen Lärmbelästigung beschwert und ein neuer Standort musste gesucht werden. Der wurde 2007 auf dem Rheinspielplatz gefunden. Seitdem öffnete der Abenteuerspielplatz dort in den Sommermonaten seine Pforten. Seit diesem Sommer hat er einen festen Standort an der Kapellenstraße, auf einem 1.900 Quadratmeter großen Grundstück hinter der Schießanlage der St. Sebastianus Schützenbrüderschaft.

Ansprechpartner: Weitere Informationen gibt es bei der ersten Vorsitzenden Andrea Stamm unter Telefon (02173) 50728 oder der zweiten Vorsitzenden Corinna Hartmann unter Telefon (02173) 32187. Sie nehmen auch Anmeldungen für Ausflüge, Kindergeburtstage oder Kooperationen mit Schulen und Vereinen entgegen.

Autor:

Sabine Polster aus Monheim am Rhein

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