145 Flüchtlinge sind gut untergebracht

Svenja Grigat und Svenja Halbach (v.l.) vom DRK beim Aufbau der Feldbetten.
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  • Svenja Grigat und Svenja Halbach (v.l.) vom DRK beim Aufbau der Feldbetten.
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Innerhalb von 48 Stunden haben Stadt und Ehrenamtler der Hilfs-organisationen bis Donnerstagabend die Lieselott-Diem-Halle an der Geschwister-Scholl-Straße für die Erstaufnahme von 150 Flüchtlingen hergerichtet. Bis gestern morgen um 2.15 Uhr lief die Aufnahme.

Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr bauen gerade ein Zelt auf. Hans Peter Anstatt, Abteilungsleiter Ordnung, trommelt Helfer vom Deutschen Roten Kreuz für den Bettenaufbau zusammen. In einem Teil des Schulhofs der Paul-Maar-Schule und der Leo-Lionni-Schule stehen bereits weitere Zelte sowie Bierbankgarnituren für die Verpflegung. Das Technische Hilfswerk sorgt für die Infrastruktur. Der städtische IT-Service kümmert sich um Computertechnik und Kopiergeräte.

Am Donnerstag haben 60 Ehrenamtler der Hilfsorganisationen, 40 städtische Mitarbeiter sowie freiwillige Helfer aus der Bevölkerung die Diemhalle und den angrenzenden Schulhof für die Erstaufnahme von 150 Flüchtlingen hergerichtet. Bereits am Mittwoch war der Sportboden der Halle mit einer Holzbodenverkleidung geschützt worden. Die Stadt hatte am Dienstagnachmittag von der Bezirksregierung die Aufforderung erhalten, innerhalb von zwei Tagen eine Unterkunft für die Flüchtlinge zu schaffen.

145 sind im Laufe des Donnerstagabend mit drei Bussen aus Dortmund angekommen. Es dauerte bis um 2.15 Uhr morgens bis der letzte Flüchtling versorgt war. Alle Helfer sorgten für einen reibungslosen Ablauf. „Es lief wirklich hervorragend“, betont Dietmar Marx, im Rathaus federführend in Sachen Flüchtlingsbetreuung.

Von Babynahrung und Windeln bis zu Hygieneartikeln und natürlich Getränken und Essen war alles im Vorfeld besorgt worden. Nachdem die Grundversorgung mit Essen und Schlafen gesichert ist, sollen in den nächsten Tagen einige Annehmlichkeiten geschaffen werden. „Wir wollen weitere Sachen organisieren, wie Spinde, in die persönliche Sachen eingeschlossen werden können. Auch eine Internetverbindung soll geschaffen werden, damit per Skype in die Heimat telefoniert werden kann“, sagt Bürgermeister Daniel Zimmermann.

Für die Helfer des Deutschen Roten Kreuzes ist so ein Einsatz schon fast Routine. Da dieser über den Katastrophenschutz des Kreis Mettmann organisiert wird, haben die Ehrenamtler auch schon in Velbert, Ratingen, Hilden und Langenfeld Feldbetten und Zelte aufgebaut sowie für die Verpflegung gesorgt. „Das geht nur mit Teamwork. Jeder unterstützt jeden und deswegen müssen wir auch unseren Nachbarvereinen ein großes Dankeschön aussprechen“, sagt Clemens Schwarz, Vorsitzender des DRK-Ortsverein Monheim.

Bei der nun eingerichteten Flüchtlingsunterkunft handelt es sich um eine reine Erstaufnahme. „Die Flüchtlinge sind bisher weder persönlich registriert noch haben sie irgendwelche Schritte im Asylverfahren durchlaufen“, so der Bürgermeister. „Wir nehmen damit eine originäre Aufgabe des Landes wahr.“
Jeder Flüchtling hat nach der Ankunft am Donnerstagabend ein Basispaket mit Handtuch, Bettwäsche, Zahnbürste und Waschzeug erhalten. Dann wurde ein Schlafplatz zugewiesen. Zur Stärkung gab es frisch gekochte Gemüsesuppe.

Die Flüchtlinge erhalten einen Check durch das Kreisgesundheitsamt und werden solange in Monheim bleiben, bis klar ist, in welchem Bundesland und welcher Kommune ihre eigentliche Unterbringung erfolgt. Das kann zwischen wenigen Tage und zwei Wochen dauern. Frei werdende Plätze werden fortlaufend mit neuen Flüchtlingen belegt. Die Sporthalle soll zunächst bis zum 15. Oktober als Erstaufnahmestelle dienen.

Das leerstehende Monheimer Krankenhaus wäre für eine Flüchtlingsunterbringung übrigens keine Alternative. Zimmermann: „Wir haben das bereits im vergangenen Herbst geprüft und eine dreiseitige Mängelliste, darunter Brandschutzmängel, erstellt. Es würde Monate dauern, ehe das Gebäude wieder zu gebrauchen wäre und dann müsste es noch eingerichtet werden.“

Weitere Informationen:

Die Stadtverwaltung hat eine Bürger-Hotline eingerichtet. Sie ist unter Telefon 02173/951-4444 zu erreichen. Unter der Nummer gibt es auch ausführliche Informationen, welche Vereine und Hilfsorganisationen Sachspenden und Unterstützungsleistungen für die in Monheim untergebrachten Flüchtlinge annehmen. E-Mail: fluechtlinge@monheim.de.

Aktuell – also ohne die Erstaufnahmen – leben in Monheim knapp 380 Flüchtlinge. 180 Personen sind in von der Stadt angemieteten Wohnungen untergebracht. 20 leben bei Verwandten. Die übrigen Menschen verteilen sich auf Unterkünfte an der Nieder- und Rhenaniastraße sowie der Danziger Straße.

Svenja Grigat und Svenja Halbach (v.l.) vom DRK beim Aufbau der Feldbetten.
Helfer der Freiwilligen Feuerwehr beim Zeltaufbau. Foto: Stephan Köhlen
Autor:

Sabine Polster aus Monheim am Rhein

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