Ökumenischer Aktionskreis „Ohne Sonntag gibt's nur noch Werktage“

Tim O. Kurzbach, Vorsitzender des Diözesanrates und Oberbürgermeister von Solingen
  • Tim O. Kurzbach, Vorsitzender des Diözesanrates und Oberbürgermeister von Solingen
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Tim O. Kurzbach, Vorsitzender des Diözesanrates, spricht am 9. März zum Thema „Wie geht’s weiter mit dem Sonntagsschutz?“

Unter dem Motto „Wie geht’s weiter mit dem Sonntag? – Sonntagsschutz im Gespräch“ lädt der Ökumenische Aktionskreis „Ohne Sonntag gibt's nur noch Werktage“ interessierte Monheimer und Langenfelder Bürgerinnen und Bürger zu einem Vortrags- und Diskussionsabend am Freitag, den 9. März 2018, um 19 Uhr, ins Johann-Wilhelm-Grevel-Haus, Falkenstr. 2, in Monheim ein. Referent ist Tim O. Kurzbach, Vorsitzender des Diözesanrates der Katholiken im Erzbistum Köln und Oberbürgermeister von Solingen.

„Der Sonntag ist auch nach fast 2000 Jahren noch lebendig. Kaiser Konstantin hat den Sonntag am 3. März im Jahr 321 zum öffentlichen Ruhetag erklärt und damit dem Abendland ein wertvolles Kulturgut hinterlassen“ so Franz Köchling, Sprecher des Aktionskreises. Kurzsichtiges Konsumdenken sollte dieses Kulturgut, das in Artikel 140 des Grundgesetzes und in Artikel 25 der Landesverfassung NRW besonders geschützt ist, nicht zerstören. „Unser Leben ist mehr als Arbeit, Kaufen und Besitzen. Dafür steht der Sonntag.“

Keine Verdoppelung der verkaufsoffenen Sonntage in NRW

Deswegen lehnt der Aktionskreis auch das Vorhaben der schwarz-gelben Regierungs-koalition in NRW ab, im Rahmen des „Entfesselungspaketes“ eine Öffnung der Geschäfte an acht statt an bisher vier Sonntagen im Jahr - sowie jeden Samstag bis 24 Uhr – zu ermöglichen. Abgesehen davon, dass durch längere Ladenöffnungszeiten unterm Strich nicht mehr verkauft wird – jeder Euro kann schließlich nur einmal ausgegeben werden – sind es vor allem die Frauen, die an diesen Sonntagen arbeiten müssen.

„Wie man deshalb auf die Idee kommen kann, die Verdoppelung der verkaufsoffenen Sonntage als Bürokratieabbau zu bezeichnen, bleibt wohl das Geheimnis der Landesregierung“, so Franz Köchling. Das Einzige was hier „entfesselt“ werde, sei der Sonntagsschutz, der dadurch immer mehr ausgehöhlt würde. Von daher treffe Pater Anselm Grün den Nagel auf den Kopf, wenn feststelle: „Wenn alle Zeiten gleich sind, werden sie gleich sinnlos. Wenn dein Sonntag wie dein Alltag wird, wird auch dein Alltag seines Sinns entleert.“

Wer online kauft, schafft keinen Arbeitsplatz vor Ort

Im Übrigen sei es auch ein Fehlschluss zu glauben, dass man mit mehr verkaufsoffenen Sonntagen dem Online-Handel Konkurrenz machen könne. So wichtig und alltäglich die Möglichkeit des online-shoppings heute auch sei: „Der schnelle Klick ist nicht immer der bessere Schritt“, so Bernd-M. Wehner, ehemaliger KKV-Bundesvorsitzender und Mitglied des Ökumenischen Aktionskreises. „Bewusster Konsum ist nachhaltig, fair, sozial und wo möglich auch lokal. Das schafft Arbeit vor Ort und macht lebendige, lebenswerte Innenstädte möglich.“ Um die Ecke, gebe es „nicht nur Qualität und Service sondern auch das Plus an Menschlichkeit, das kein Klick dieser Welt ersetzen kann.“

Welchen Stellenwert hat der Sonntag für Sie? Diskutieren Sie am 9. März mit uns über diese aktuelle Thematik! Sie sind herzlich eingeladen.

Im Ökumenischen Aktionskreis "Ohne Sonntag gibt's nur noch Werktage" arbeiten die evangelische Kirche in Monheim, die katholischen Kirchengemeinden und Verbände KAB, kfd und KKV im Bereich Langenfeld/Monheim mit, um vor allem den Sinn des Sonntags aber auch der freien Zeit stärker ins Bewusstsein der Menschen zu rücken.

Autor:

Bernd-M. Wehner aus Monheim am Rhein

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