Das Ende einer Tradition: Tanz in den Mai auf dem Schützenplatz gibt es nicht mehr – Gemeinschaft wird sich auflösen

Seit 2004 fand der Tanz in den Mai der Traditionsgemeinschaft auf dem Schützenplatz statt. Damit ist es nun vorbei. Foto: Archiv
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Den Tanz in den Mai der Traditionsgemeinschaft wird es nicht mehr geben. Die Veranstaltung, die vor 25 Jahren am Kradepohl aus der Taufe gehoben worden war, und seit 2004 auf dem Schützenplatz stattfand, ist nun endgültig Geschichte.

„Uns fehlen einfach die Leute“, sagt Rolf Böelke, kommissarischer 2. Vorsitzender der Traditionsgemeinschaft. „Wir haben viele Vereine und Personen angesprochen. Doch es ist keiner mehr bereit, seine Freizeit zu opfern – und wenn doch, dann soll auch etwas für die Vereinskasse dabei herausspringen. Nur aus Liebe zum Brauchtum macht heute keiner mehr was.“

Doch den Obolus für die Vereinskasse kann die Traditionsgemeinschaft nicht mehr garantieren. „Wir sind froh, wenn wir Plusminusnull rauskommen“, meint Böelke. Im Laufe der Jahre haben sich immer mehr Vereine zurückgezogen. Die Chrisboomschmücker waren beispielsweise mit 20 bis 30 Leuten dabei, die Freiwillige Feuerwehr ebenfalls. Alles helfende Hände, die jetzt fehlen. Hinzu kommen die schwindenden Besucherzahlen. „Der Schützenplatz hat einfach keine Atmosphäre“, findet Rolf Böelke.

Nachdem die Veranstaltung in 2013 bereits abgesagt worden war, wurde im letzten Jahr noch mal ein Versuch gestartet. Damals ist – neben der Harmonie und der St. Sebastianus Schützenbruderschaft – die Prinzengarde mit eingestiegen. „Wir hatten eine gute Mannschaft zusammen“, so Böelke. Doch auch das hat nicht mehr viel genützt: „Es waren vielleicht 100 Besucher da.“

Für dieses Jahr hatten sich die Verantwortlichen ein anderes Konzept überlegt. Der Tanz in den Mai sollte vom Schützenplatz zum Alten Markt verlegt und auch die Altstadtwirte mit einbezogen werden. Doch nachdem sich auch der MGV Harmonie aus Altersgründen zurückgezogen hat, wurde die Veranstaltung abgesagt.

Es wird bereits gemunkelt, dass sich die Traditionsgemeinschaft auf ihrer nächsten Mitgliederversammlung auflösen wird. Das wäre nach dem Tanz in den Mai auch das Ende der Prummekirmes. Es sei denn, es findet sich ein Verein der die Veranstaltung übernehmen will. „Die könnte man noch richtig gut ausbauen“, ist Böelke sicher. Doch auch hier stellt sich die Frage: Wer macht es?

Autor:

Sabine Polster aus Monheim am Rhein

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