„StadtKunstTouren“ geben Einblicke in die künstlerische Gestaltung Mülheims
Auf der Spur von Kunst, die Spuren hinterlässt

Museumleiterin Dr. Beate Reese (l.) und "Kunsttouren-Entwicklerin" Irina Lammert vor der von Ernst Rasche geschaffenen Weltkugel, die nur eines der vielen Objekte ist, die bei den "künstlerischen Stadtrundgängen" in Augenschein genommen werden.     Foto: Reiner Terhorst
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  • Museumleiterin Dr. Beate Reese (l.) und "Kunsttouren-Entwicklerin" Irina Lammert vor der von Ernst Rasche geschaffenen Weltkugel, die nur eines der vielen Objekte ist, die bei den "künstlerischen Stadtrundgängen" in Augenschein genommen werden. Foto: Reiner Terhorst
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Es gibt nur wenige Städte, die mehr begehbare und erlebbare Kunstwerke im öffentlichen Raum vorweisen können als Mülheim an der Ruhr. Dr. Beate Reese, Leiterin des städtischen Kunstmuseums: „Diese Kunstobjekte leisten zudem einen wichtigen Beitrag zur Platz- und Stadtgestaltung.“

Nicht selten, so die Museumschefin, würden diese Skulpturen, Brunnen, Reliefs oder Brückenornamente gar nicht mehr als Kunstwerke wahrgenommen, sondern haben längst den Status eines Wahrzeichens unserer Stadt eingenommen. Diese Gestaltungen als Kunst zu erkennen und zu verstehen, ist das Ziel der „StadtKunstTouren“, die jetzt tiefere Einblicke in die künstlerische Gestaltung des Stadtzentrums geben. „Startort“ ist jeweils das Museum Temporär an der Schloßstraße 28-30, das während der Sanierung der Alten Post Mülheims „Kunstmuseum auf Zeit“ ist.

Meilensteine der Stadtentwicklung

Dass für solche Touren ein breites Interesse besteht, zeigte schon die jüngste Ausstellung über die Kunst im öfffentlichen Raum im Museum Temporär, die nicht nur kunstinteressierte Touristen, sondern auch viele Mülheimer anlockte. „Das habe ich so noch gar nicht auf dem Schirm gehabt“, lautete bei vielen Einheimischen das Fazit über die gelungene Präsentation. Gemeint waren Entstehungsgeschichte, Hintergrund und Gestaltungsziel einiger Kunstobjekte im Herzen der Stadt.

Dass das Erleben von Kunst halt nicht nur im Museum stattfindet, verdeutlichen die neuen Touren, die weitgehend von Museums-Mitarbeiterin Irina Lammert im wahren Sinn des Wortes auf den Weg gebracht wurden. Sie leitet auch einige der Touren selbst, andere werden durch Georg Reinders und Dominik Olbrisch begleitet. Die zwei Thementouren für Erwachsene und eine für Kinder und Jugendliche sind zudem ein Stück Heimatkunde und beleuchten Meilensteine der jüngsten Stadtentwicklung.

Die Tour „Kunst im Zentrum“ führt über die von Ernst Rasche und Otto Herbert Hajek gestalteten Plätze in der Innenstadt über die Stadtsäule von Wolfgang Liesen oder den Regenbaum von Otto Gerhard Liebsch zur Kirche St. Mariae Geburt auf dem Kirchenhügel. Dabei wird noch einmal gegenwärtig, wie der Bau des Forum und die Verkehrsberuhigung der Innenstadt das Stadtbild in den 1970er Jahren gravierend verändert haben. Dass Rasche in späteren Jahren die Innenraumgestaltung von St. Mariae Geburt übernommen hatte, ist längst nicht allen Mülheimern bekannt.

Einprägsames Gesamtbild

Die zweite Tour mit dem Titel „Kunst im Zusammenspiel mit Architektur und Natur“ widmet sich dem Areal um die Stadthalle mit der Brunnenskulptur von Robert Schad und den freistehenden zeitgenössichen Skulpturen am Schloß Broich. Das einzigartige Zusammenspiel von moderner Kunst, historischer Architektur und einer weit angelegten Parkanlage erzeugen hier ein einprägsames Gesamtbild mit Naherholungswert für Auge, Sinne und Seele.

Speziell ausgerichtet auf Schüler ist ein dritter Rundgang, der unter anderem zum 1964 enstandenen Mosaik des Ruhrpreisträgers Heinrich Siepmann im Rathaus der Stadt führt, wo auch eine praktische Übung durchgeführt wird. Diese Angebote, durch die das Rathaus mit neuem Leben gefüllt wird, können zu individuellen Terminen auch von kompletten Klassen und Kunstkursen der Mülheimer Schulen gebucht werden. Information und Anmeldung bei Elke Morain unter Tel. 0208 4554171 oder 4554193 sowie per Mail an elke.morain@muelheim-ruhr.de.

Termine

Die StadtKunstTour „Kunst im Zentrum“ findet an den Sonntagen 17. März, 5. Mai, 9. Juni und 14. Juli statt. Die Rundgänge zu „Kunst im Zusammenspiel mit Architektur“ werden am 14. April, 19. Mai, 30. Juni und 28. Juli durchgeführt. Treffpunkt ist jeweils um 14 Uhr am Museum Temporär, Schloßstraße 28-30. Die Führungen dauern etwa eineinhalb Stunden. Kosten pro Person 4 Euro. Infos und Anmeldungen unter www.kunstmusem-muelheim.de.

Neben den öffentlichen Führungen gibt es auch die Möglichkeit, zu individuellen Terminen 60 oder 90-minütige Gruppenführungen zum Preis von 55 bis 80 Euro zu buchen.

Zitat

„Viele Mülheimer Kunstwerke sind schon fast zu Wahrzeichen der Stadt geworden.“
Dr. Beate Reese, Leiterin des Kunstmuseums Mülheim

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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