Am Sonntagabend wird das Theater an der Ruhr zur Gedanken- und Ideenschmiede
"Das Leben ist ein Kunstwerk"

Simone Thoma, Roberto Ciulli, Adriana Kocijan und Markus Schlappig (v.l.) sind eine Teil des Projektteams "Wie willst Du leben?", das im Dialog mit den Gesprächsteilnehmern Perspektiven aufzeigen will.
Foto: Reiner Terhorst
  • Simone Thoma, Roberto Ciulli, Adriana Kocijan und Markus Schlappig (v.l.) sind eine Teil des Projektteams "Wie willst Du leben?", das im Dialog mit den Gesprächsteilnehmern Perspektiven aufzeigen will.
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Zwischen dem „Wie lebe ich?“ und dem „Wie will ich leben?“ gibt für jeden Einzelnen, aber auch für die Gesellschaft, gravierende Unterschiede, die nicht selten Welten voneinander trennen. Die Suche nach Zielen, nach Erkenntnissen und einem besseren Miteinander waren, sind und bleiben eine stete Herausforderung. Der stellt sich das Theater an der Ruhr in einem neuen Gesprächsforum unter dem Titel „Wie willst du leben?“

Die am Sonntag, 10. Oktober, 18 Uhr, im Theater beginnende Reihe wird einmal im Monat zu einer gedanklichen Spurensuche, immer einen Tag nach einer Judas-Aufführung. Das ist gewollt, denn in der Inszenierung von Simone Thoma wird das Publikum eingebunden und mitgenommen, nicht in einem Nachgespräch, sondern im Dialog mit den Akteuren am Ende des Stücks.

Die Regisseurin und Schauspielerin Simone Thoma hat mit dem Regisseur Markus Schlappig das Gesprächsforum initiiert, eben um in einer Gesellschaft der zunehmenden Sprach-, aber auch Gedankenlosigkeit den Dialog zu forcieren. Auch Sonntagabend werden bei freiem Eintritt im Haus am Raffelbergpark auch die Gedanken frei sein. Theatergründer Roberto Ciulli betont, das der Dialog das Wesen und die Seele sei.

Jeder Teilnehmer kann sich dann mit eigenen Beiträgen einmischen, wenn Markus Schlappig und Roberto Ciulli Zukunftsvisionen entwerfen. Man kann es aber auch sein lassen, denn zum Reden wird niemand gezwungen. Denn Zwänge gebe es ja schon viel zu viele. Auf jeden Fall, so sind sich Thoma und Schlappig sicher, wird es in den Dialogen genügenden Stoff geben, der Inhalt einer neuen, eigenen, kreativen Inszenierung wird und das Leben als individuelles Kunstwerk auf die Bühne zieht.

Vom Ist-Zustand
zum "Wunschleben?"

Corona hat dem miteinander reden sicherlich einen Abbruch getan und für zusätzliche Kommunikationsdefizite gesorgt. Aber die Pandemie war nicht ausschlaggebend, dass die Gesellschaft aneinander „vorbeischweigt“. Aber das hoffentlich nahe Ende der Corona-bedingten Einschränkungen des Lebens soll dann wieder die Probleme der westlichen Demokratien in den Vordergrund stellen.

Stichpunkte und Beispiele gibt es in Hülle und Fülle: Wirtschaftskrisen, Migrationsbewegungen, steiles Macht- und Vermögensgefälle, der globale Systemwettbewerb, die aus dem Ruder laufende Digitalisierung, Klimawandel und vieles mehr.

Gesprächs- und Diskussionsstoff ist also vorhanden, Zukunftsvisionen, die den Weg vom Ist-Zustand zum „Wunschleben“ der Teilnehmer auf dem Schirm haben, vermutlich ebenso. Die Inhalte sollen dann in die geplante Theaterinszenierung einfließen, die dieser, wie Markus Schlappig es formuliert, „sinnliche Wucht verleihen.“

Ein Weckruf an
alle Mülheimer

Das Projekt-Team von „Wie willst Du leben?“, dem neben Thoma, Schlappig und Ciulli noch Adriana Kocijan, Maria Neumann und Dijana Brnic angehören, werden die Gesprächsbeiträge, die am Sonntagabend zu Gehör kommen, in szenische Einlagen umsetzen, die dann beim nächsten Gesprächsforum gezeigt werden. Möglichweise entwickeln sich daraus weitere Ideen.

Zugleich ergeht vom Mülheimer Theater ein Weckruf an alle Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt, das Projekt mit zusätzlichem Leben zu füllen. Diese können kurze Notizen, Poesie, wissenschaftliche Texte, Fotos oder Filme zum Thema an wie.willst.du.leben@theater-an-der-ruhr.de mailen, telefonische Anregungen unter 0157 / 51058284 kund tun oder Ideen per Post unter dem Stichwort „Wie willst du leben?“ ans Theater an der Ruhr, Akazienallee 61, 45478 Mülheim an der Ruhr senden.

Zusätzlich ist ein spezieller Projekt-Briefkasten im Theater-Foyer installiert, der immer ab einer Stunde vor einem Aufführungstermin „gefüttert“ werden kann. Alle Eigaben werden anonymisiert und die Kontaktdaten gemäß dem Datenschutz behandelt.

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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