Die GHS an der Bruchstraße ist jetzt Praxisschule: Beginn einer neuen Ära

Gebannt verfolgen die neuen Fünfer der GHS an der Bruchstraße das unterhaltsame und informative Programm.
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Dieser Tag der Einschulung der neuen Schülerinnen und Schüler wird in die Geschichte der GHS an der Bruchstraße eingehen. Das war eine Veranstaltung, die für die Zukunft der Fünftklässler an der GHS an der Bruchstraße nichts zu wünschen übrig ließ. Wie im Kooperationsvertrag zwischen der Kreishandwerkerschaft Mülheim an der Ruhr - Oberhausen und der GHS an der Bruchstraße vereinbart, profitieren die Fünftklässler mit Beginn ihrer Schulkarriere von der Zusammenarbeit der Pädagogen und den Handwerkern. In einer informativen und unterhaltsamen Vorführung wurden alle anwesenden neuen und alten Schüler, Eltern, Lehrer und die schulischen Kooperationspartner der Kreishandwerkerschaft und der Arbeiterwohlfahrt Mülheim (Awo) mit einbezogen.

Die Rektorin Gabriele Klar gab zu Beginn einen motivierenden Rückblick für die Neulinge an der GHS an der Bruchstraße: "Ihr habt sicher davon gehört, dass diese Schule geschlossen werden sollte und dass wir gemeinsam einen Bürgerentscheid gewonnen haben, durch den die Schule jetzt erhalten bleibt. Das zeigt, dass man viel erreichen kann, wenn man wirklich etwas will und gemeinsam an einem Strang zieht. Und das wollen wir hier auch in Zukunft so machen." Aber Friederike, die Clownsfrau alias Theaterpädagogin Claudia Butta, betritt den Saal und ist sichtlich stolz darauf, niemals auf einer Schule gewesen zu sein. Doch dann übergibt ihr die Klassenlehrerin der neuen Fünfer, Frau Demsa, einen Brief ihrer Tante Amalie. Aber Friederike kann nicht lesen. Sie muss sich den Brief von einer Schülerin vorlesen lassen. Wo liegt Holland? Wie macht man Reibekuchen? "Das und noch viel mehr kannst du bei uns lernen," betonen Frau Demsa und Frau Klar gemeinsam.

In diesem Moment schalten sich Herr Bischoff von der Kreishandwerkerschaft und Frau Zwilling von der Awo als Kooperationspartner für praxis- und berufsorientierten Ganztagsbetrieb ein. Frau Zwilling zählt auf, was die Schülerinnen und Schüler neben dem trockenen Unterrichtsstoff in Arbeitsgemeinschaften und Kursen noch lernen können: Kochen, Tanzen, Chemie, Computer, Schwimmen, Sport, Hausaufgabenhilfe und vieles mehr. Als der Kreishandwerksmeister Bischoff ihr auch noch erzählt, dass man beim wöchentlichen Praxistag in der Hauswirtschaft Essen zubereitet, in der Technik Stromkreise schaltet, bei Betriebserkundungen und Berufswandertagen ausprobieren kann, wie man Brot backt, ein Hochbett baut oder Fliesen in einem Badezimmer verlegt, möchte Friederike jetzt auch zur Schule gehen.

"Das ist eigentlich das Entscheidende, dass wir die Neugierde der Kinder nutzen und ihnen frühzeitig die Gelegenheit verschaffen, in verschiedene Betriebe und Bereiche der Berufspraxis hineinzuschnuppern", erklärt Jürgen Parussel, seit Jahren Leiter des Berufsorientierungsteams mit den Kollegen Petra Nittel, Torsten Neumann, Egbert Spickenbom und Benno Justfelder, tätig. Dabei beschränkt sich der wöchentliche Praxistag nicht auf handwerkliche Bereiche, sondern bezieht auch soziale, pflegerische und kaufmännische Berufsfelder mit ein. Die Schulzeit teilt sich durch die vertiefte Berufsorientierung in drei Phasen: 1. das Erkunden und Entdecken in den Klassen 5 und 6, 2. das Experimentieren in den Klassen 7 und 8, das Verfestigen der konkreten Berufsorientierung in den Klassen 9 und 10.

"Kinder lernen besser, wenn sie wissen, wofür sie lernen und wie sie ihr Wissen konkret anwenden können", sind sich Frau Zwilling und Herr Bischoff über den künftigen Erfolg der GHS an der Bruchstraße sicher. Kreishandwerksmeister Bischoff geht davon aus, "dass wir uns in Zukunft gar nicht mehr über Vermittlungsquoten unterhalten müssen, wenn wir an dieser Schule die Möglichkeit haben, Jugendliche über fünf Jahre kennenzulernen und auf die richtige Spur zu setzen. Wir werden uns als Handwerksbetriebe auch mit unseren überörtlichen Ausbildungseinrichtungen zu 100 Prozent einbringen."

Durch die gelungene Einschulungsveranstaltung wurde den neuen Schülerinnen und Schülern viel Angst vor der Schule genommen und eine gute Perspektive für die eigene schulische Entwicklung geboten. Die anwesenden Eltern wissen nach dieser starken Vorstellung aller beteiligten schulischen und außerschulischen Kräfte ihre Lieben in guten Händen.

Autor:

Benno Justfelder aus Essen-Süd

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