Speldorf hat eine neue Kulturadresse
Im Mitmachtheater spielend lernen und entdecken

Patrick Strohm und Mayra Capovilla haben die ehemalige Neuapostolische Kirche an der Friedhofstraße in Speldorf mit neuem Leben gefüllt.   Foto: PR-Foto Köhring/AK
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  • Patrick Strohm und Mayra Capovilla haben die ehemalige Neuapostolische Kirche an der Friedhofstraße in Speldorf mit neuem Leben gefüllt. Foto: PR-Foto Köhring/AK
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Speldorf hat eine neue Kultur- und „Kreativitätsadresse“. In den Räumlichkeiten der ehemaligen Neuapostolischen Kirche an der Friedhofstaße 21 hat jetzt das „Kulturhaus Spieldorf“ seinen „Mitmach-Betrieb“ aufgenommen.

„Streichen Sie ganz einfach das "i" im Wort Spieldorf, dann haben sie zugleich die örtliche Zuordnung. Dann wird aus dem Kulturhaus Spieldorf schnell das Kulturhaus Speldorf“, so Mayra Capovilla lachend. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Patrick Strohm hat das in Brasilien geborene und aufgewachsene „Ernergiebündel“ ein Projekt auf den Weg gebracht, das kulturelle Zeichen und Akzente nicht für Speldorf, sondern auch für die Gesamtstadt und die Region setzen soll.

Patrick Strohm ergänzt: „Wir wollen ein Begegnungsort für Theater, freies Spiel und kreatives Gestalten sein.“ Im Vordergrund stehen kulturelle Veranstaltungen für Kinder. Schon im Vorfeld haben die beiden Initiatoren Kontakte zu den umliegenden Schulen und Kitas aufgenommen. Für die Stadt haben sie ein Lob parat: „In Mülheim wird Kindern eine Menge an Veranstaltungen geboten.“ Was allerdings fehle, sei das aktive Mitgestalten und Mitmachen. „Diese Lücke wollen wir füllen“, sagen die Eltern von drei Kindern.

Von der Idee überzeugt

Reiflich überlegt haben sie sich den Schritt in den neuen beruflichen Lebensabschnitt. Für sie ist es ein Wagnis, denn sie haben einiges an Geld in ihr Projekt gesteckt. Das Wagnis seien sie aber gerne eingegangen, weil, so sagen sie, „wir von unserer Idee und unserem Konzept überzeugt sind.“ Beide sind Theaterpädagogen mit langjähriger Berufserfahrung. Zudem sind ihre drei Kinder ihre "akribischten und besten Kritiker.“

Der Auftakt war vielversprechend und zukunftsweisend. Die kleine Bühne, der Zuschauerraum und die Empore im früheren Kirchenschiff waren restlos belegt, als am Karnevalssonntag zahlreiche Kinder aus der Nachbarschaft ihr künftiges Mitmach-Theater stürmten, begleitet von ihren Eltern oder Großeltern.

Spielend lernen, so soll es im Kultur Sp(i)eldorf weitergehen. Die Kinder stehen im Mittelpunkt, ohne dass die Eltern vernachlässigt werden. Deshalb präsentiert die Theaterpädagogische Werkstatt Osnabrück am Donnerstag, 21. März, 19.30 Uhr, im Kulturhaus an der Friedhofstraße für Eltern von Kleinkindern unter dem Titel „Eltern sein – Ein Kinderspiel?“ Theaterszenen, in denen vertraute Erziehungssituationen thematisiert werden. Dabei werden Wege aufgezeigt, wie sich klassische Konflikte zwischen Eltern und Kindern lösen lassen. Und das kreativ, liebevoll, gemeinsam, mit viel Humor. Der Eintrittspreis beträgt fünf Euro.

Am Sonntag, 24. März, gibt es um 15.30 Uhr ein Mitmachtheater für Kinder. Titel: „Herr Stinknich und unser wertvoller Müll“. Der Müllmann Stinknich – dahinter verbirgt sich Patrick Strohm – stolpert über wachsende Müllberge in der Stadt, fällt in falsch gefüllte Tonnen und schafft es am Ende doch, Wertstoffe fachgerecht zu recyceln und die Umwelt ein bisschen sauberer zu machen. Der Kostenbeitrag zu dieser Veranstaltung beträgt sechs Euro für Erwachsene und vier Euro für Kinder.

Erste Gehversuche machen Mut

Um das Kulturhaus auf Dauer erhalten zu können, wird es auch für Kindergeburtstage vermietet, Vereinen und Institutionen angeboten, und es werden dort Tagungen und Seminare abgehalten. Theaterkurse für Kinder stehen auf dem Programm, Improvisationstheater und Samba tanzen. Workshops zu unterschiedlichen kulturellen Themen sollen folgen.

Die ersten „Gehversuche“ des Kulturhauses machen Mut für eine gute Zukunft. „Bei allen unseren Bemühungen soll ganz oben stehen, dass wir mit unseren Angeboten auch ein bisschen zur ästhetischen Bildung beitragen und gegenseitige Wertschätzung über alle Generationen hinweg fördern wollen“, sagt Mayra Capovilla. Mehr Infos gibt es unter www.spieldorf-mh.de.

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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