Corona kippt den Karneval
Jecken sagen die Aufstellung des Narrenbaums ab

Traurig, aber einig in Sachen Karneval und Corona: Chefkarnevalist Markus Uferkamp (links) und Oberbürgermeister Marc Buchholz. | Foto: Thomas Emons
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Leider ist das Corona-Virus stärker als der Bazillus Carnevalensis. Deshalb hat der Präsident des Hauptausschusses Groß-Mülheimer Karneval, Markus Uferkamp, angesichts der stark steigenden Infektionszahlen nach der Prinzenproklamation jetzt auch die Karnevalsparty zur Aufstellung des Narrenbaums abgesagt. "Der Narrenbaum mit den Wappen des Hauptausschusses und der ihm angeschlossenen zwölf Karnevalsgesellschaften wird auch in diesem Jahr am Kurt-Schumacher-Platz aufgestellt. Aber die zu diesem Ereignis geplante Veranstaltung auf dem Rathausmarkt müssen wir jetzt trotz Hygiene- und Sicherheitsbestimmungen absagen. Denn beim jetzigen Stand der Pandemie können wir ein Ansteckungsrisiko für die Veranstaltungsteilnehmer nicht ausschließen", sagte Chefkarnevalist Markus Uferkamp jetzt im Beisein des Oberbürgermeisters Marc Buchholz.

"Ich bin den Karnevalisten sehr dankbar für ihre Entscheidung, die Ausdruck einer Haltung ist, die sich und andere nicht unnötig gefährden will. Denn eine öffentliche Karnevalsveranstaltung mit vielen fröhlichen Menschen, wäre in der jetzigen Zeit ein völlig falsches Signal", betonte der Oberbürgermeister, der auch bekennender Anhänger des karnevalistischen Brauchtums ist.
Angesichts des aktuellen Infektionslage und den daraus resultierenden Anti-Corona-Beschlüssen der Bundeskanzlerin und der Ministerpräsidenten, hat Uferkamp am Mittwoch in einem Rundschreiben an alle Karnevalsgesellschaften alle Wagenbau- und Trainingsstunden für Tanzgarden und Musikzüge bis auf weiteres abgesagt.

Rosenmontagszug zurzeit undenkbar

"Ich kann mir unter den aktuellen Corona-Bedingungen auch keine Saalveranstaltungen oder einen Rosenmontagszug vorstellen", betont Uferkamp. Oberbürgermeister Buchholz bedankt sich nicht nur bei den Karnevalisten, sondern auch beim Verein Pro Altstadt für ihre verantwortungsvolle und harte Entscheidung, ihre aktuell geplanten Veranstaltungen Corona-bedingt abzusagen. Im Falle des Vereins Pro Altstadt ist das der Adventsmarkt in der Altstadt. 

Für Buchholz sind die der Vorsicht vor dem Corona-Virus geschuldeten Veranstaltungsabsagen "auch ein Selbstschutz für die Veranstalter", die nicht mit einer massenhaften Corona-Infektion in Verbindung gebracht werden wollten. Auch wenn der lokale Krisenstab erst am kommenden Montag über die lokale Umsetzung der politischen Beschlüsse und Bestimmungen auf Bundes- und Landesebene beraten wird, lässt Marc Buchholz angesichts der aktuellen Infektionslage keinen Zweifel daran, "dass die Absage der von der MST veranstalteten Weihnachtsmärkte in der Konsequenz der aktuellen Entwicklung liegt."

Selbst wenn sich die Infektionslage nach dem Teil-Lockdown im November, ab Dezember wieder entspannen sollte, kann sich Chefkarnevalist Uferkamp in der am 11.11. beginnenden Session keine Saalveranstaltungen und keinen Rosenmontagszug vorstellen- Einige der zwölf Karnevalsgesellschaften haben denn auch schon alle Sessionsveranstaltungen abgesagt, da ihre Saalveranstaltungen unter den Abstands- und Hygiene-Regeln der Corona-Zeit nicht mehr finanzierbar sind.

Vorstellbar sind aus Uferkamps Sicht im Corona-Entspannungsfall nur kleinere Veranstaltungen unter freiem Himmel sowie die Karnevalsfestmessen in St. Engelbert und in der Immanuelkirche. Ausdrücklich distanziert sich Markus Uferkamp im Namen aller Mülheimer Karnevalisten von einer möglichen Ausweichstrategie, Karnevalspartys nur noch im privaten Raum zu feiern. Denn dies würde alle Bemühungen unterlaufen, die Corona-Pandemie einzudämmen und damit das in der Pandemie ohnehin angespannte Gesundheitswesen zu entlasten.

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Autor:

Thomas Emons aus Mülheim an der Ruhr

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