Italiener auf dem Weihnachtstreff
"Mülheim ist unser zweites Zuhause"

Jeden Tag stehen die beiden bis Weihnachten in ihrer Hütte. Und freuen sich über das treue Stammpublikum, das sie haben: "Wir wollen uns bei allen bedanken und wünschen den Mülheimern frohe Weihnachten." Fotos (2): PR-Foto Köhring/AK
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  • Jeden Tag stehen die beiden bis Weihnachten in ihrer Hütte. Und freuen sich über das treue Stammpublikum, das sie haben: "Wir wollen uns bei allen bedanken und wünschen den Mülheimern frohe Weihnachten." Fotos (2): PR-Foto Köhring/AK
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Zwei Italiener sind nun bereits zum 13. Mal beim Weihnachtstreff mit ihrem Spezialitätenstand dabei Allzuviel hat der kleine Weihnachtstreff rund um den Kurt-Schumacher-Platz nicht zu bieten. Weihnachtliche Leckereien, Gegrilltes, Glühwein, Süßes und weihnachtliche Dekorationen und Pflanzen - dazu dreht sich das Kinderkarussel im Takt. Mittendrin steht das Holzhaus von Franco Terenzi, genannt Fridy, und Mirko Magi.

Die beiden Italiener können sich über Langeweile nicht beklagen: Selten gibt es mal eine kleine Pause, in der Kunden nicht vor der Theke stehen und Käse, Salami, Schinken oder Wein kaufen. Seit 13 Jahren sind die beiden bereits Stammgäste auf dem Weihnachtsmarkt auf der Schloßstraße, der inzwischen zu einem Weihnachtstreff geschrumpft ist.

Mirko Magi erinnert sich noch, wie es anfing. Über eine Vereinigung von traditionellem Handwerk gab es in ihrer Heimatstadt Pesaro, gelegen im Norden Italiens an der Adria, die Anfrage, ob es Interessenten für einen neuen Weihnachtsmarkt in Mülheim gebe. Magi und Terenzi sagten zu. "Im ersten Jahr waren wir noch fünf Buden mit italienischen Spezialitäten, im zweiten nur noch zwei, im dritten Jahr waren wir die Einzigen".

Immer mehr Kunden durch
Mund-Propaganda

Die ersten Jahre seien nicht immer ganz einfach gewesen. Aber von Jahr zu Jahr kamen mehr Kunden. "Die Mülheimer schätzen die Produkte, die noch nach alter Tradition hergestellt werden", freut sich Fridy. Und obwohl man nie groß Reklame gemacht habe, sei die Zahl der Stammkunden allein durch Mund-Propaganda immer größer geworden.

Die vier Wochen, die Terenzi und Magi in Mülheim sind, sind geprägt von Arbeit. Morgens um 9 Uhr wird der Stand vor dem Kurt-Schumacher-Platz eröffnet, erst abends um 20 Uhr schließt er, sieben Tage in der Woche. Pausen zwischendurch gibt es kaum. Und wann wird mal gegessen? "Abends", lacht Mirko Magi und zwinkert: "Tagsüber ernähren wir uns von dem Duft unserer Produkte". Im Laufe der Jahre haben die beiden trotz weniger Freizeit Bekanntschaften geschlossen. Die Kunden kommen nicht nur zum Kaufen, es wird auch gerne einfach geplaudert. Wie man es so kennt in Italien.

Und so essen sie abends öfter in Gesellschaft, mal in der Pizzeria Nino in Heißen, oder bei Da Renato in Saarn. "Saarn gefällt uns sehr", lobt Fridy. Allzuviel Gelegenheit Mülheim zu erkunden, gibt es mangels Zeit nicht. Aber die Altstadt, den Hafen, das Wassermuseum haben sie schon mal besucht. Und man nimmt es ihnen ab, wenn sie sagen: "Mülheim ist unser zweites Zuhause".

Kulinarische Reisen

Auch weitere geschäftliche Beziehungen haben sich entwickelt. Seit sieben Jahren kooperieren Terenzi und Magi mit dem Restaurant Da Renato. Inhaber Renato Bertolini organisiert mehrmals im Jahr kulinarische Reisen nach Pesaro, wo die Teilnehmer unter der Führung von Terenzi und Magi Produktionsstätten von Salami, Käse und Wein besuchen und Produkte verkosten können.

Auch Zuhause sind die beiden Italiener in Sachen Lebensmittel unterwegs - auf den sogenannten Fiere oder Sagre auch gemeinsam - so heißen in Italien Messen beziehungsweise Straßenfeste und Kirchweihfeste. In ihrem Imbisswagen bieten sie dann Piadine, Panini und warmes Essen an.

Am 23. Dezember wird das letzte Mal die Hütte auf der Schloßstraße zugemacht, dann geht es für die beiden nach Hause. Und was kommt dann zu Weihnachten auf den Tisch? "Was nicht fehlen darf, sind gefüllte Nudeln in Brühe, Cappelletti genannt, und eine Platte mit typisch italienischen Weihnachtsspezialitäten", freut sich schon Fridy Terenzi, übrigens der Sprachbegabte von beiden. Während Mirko Magi abwinkt ("ich konnte und kann kein Deutsch"), wird der deutsche Wortschatz von Fridy immer größer. Verständigungsprobleme aber haben beide nicht: Mit Händen und Füßen geht immer.

Jeden Tag stehen die beiden bis Weihnachten in ihrer Hütte. Und freuen sich über das treue Stammpublikum, das sie haben: "Wir wollen uns bei allen bedanken und wünschen den Mülheimern frohe Weihnachten." Fotos (2): PR-Foto Köhring/AK
Fridy Terenzi (links) und Mirko Magi bieten italienische Wurst- und Käsespezialitäten und Wein an. Auch individuelle Geschenkkörbe gibt es hier.
Autor:

Regina Tempel aus Mülheim an der Ruhr

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