Mölmscher Vorfrühling
Schneeglöckchen hören

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„Wenn im Februar Schneeglöckchen, Haselnuss und Winterling zu blühen beginnen, zeigt dies phänologisch den Vorfrühling an.“

Montag 17. Februar 2020 früh morgens um 4:27. Die angemessene Zeit, um einen toten Dichter ein Schneeglöckchen-Gedicht sprechen zu hören, das er vor 50 Jahren in ein Tonband aufnahm, und das seither wohl niemand mehr gehört hat.
Jetzt, wo überall Schneeglöckchen in Büscheln im braunen Laub aufleuchten, erinnere ich mich an sein Schneeglöckchengedicht. Ich hatte es beim ersten Durchhören des akustischen Nachlasses nicht weiter beachtet, es hatte mir zu viel Übernahmen aus dem Hochdeutschen und klang zu sehr nach Goethes Heidenröslein.
Aber schlecht ist es nicht: 

Schne-achlöckske

Ick cheng fruh morges duar de Äu
Un häw aan nicks chedaach.
Do mack sech me-i em Blöamken nöi
Un heet me-i aanchelaach.

Öt dre-ihed sech im Morgewind
Öt weech sich her un hin
Chrad ees en uutgeloote Kind
Wat danz im Ssunneschien.

Öt woar soa prächtig aantussiehn
met sinne schneawitt Dröpke
Wie öt do stoun im Ssunneschien
Un schwung en schwer witt Köpke.

Öt chlänzde hell im Morgetau,
Vöar Freud bliew ick ees stohn,
bekeek öt me-i ees chanz chenau
un koun nee widderchohn.

Merr ees ick et me-i plöke woul,
öm aan em Böis te steeke,
wo öt waal boll verwelke soul,
hüard ick öt truurich spreeke:

Kaass dou nee hie voröwer choon
Un me-i min Rauh hie loote,
dou we-iß doch waal, dat ick hie stoon
ees easten Frühlingsbote.

Änderung der Schreibweise vorbehalten

Autor:

Franz Bertram Firla aus Mülheim an der Ruhr

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